Pflege im OP-Dienst: Zurück zur Patientenorientierung!

.

Krankenhausversorgung muss sich an den Bedürfnissen kranker Menschen ausrichten, ihr Ergebnis am Nutzen aus Patientensicht messen lassen. Das fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) aus Anlass der morgen beginnenden DBfK-Fortbildungstage für Pflegeberufe im Operationsdienst in Berlin. „Ist das, was in Deutschlands Operationssälen geschieht, immer ethisch vertretbar? Sind die enormen technischen Möglichkeiten nur ein Segen? Werden Therapieentscheidungen nicht allzu oft von der Wirtschaftslage der Klinik und dem Bestreben nach Erlösoptimierung beeinflusst? Sind  PatientInnen nach bestem Wissen und Gewissen individuell beraten und versorgt?

Zeitdruck und beschleunigte Abläufe sind Risiken für Fehler, wie geht man damit um? Welche Rolle haben Pflegefachpersonen als unmittelbarste Ansprechpartner des Patienten? Können sie unter den heutigen Bedingungen ihre Aufgaben noch erfüllen oder bleiben berechtigte Erwartungen unbeantwortet? Ist OP-Pflege als Beruf noch attraktiv und wie kann der dringend benötigte Berufsnachwuchs gewonnen und gehalten werden? „In diesem Spannungsfeld bewegen sich heute Pflegefachpersonen in Operationsdienst und Funktionsbereichen tagtäglich“, stellt DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner fest.

 

OP-Schwester

 

Das Arbeitsfeld professionell Pflegender in allen Krankenhausbereichen ist gekennzeichnet durch immense Arbeitsverdichtung, große Verantwortung und hohe Erwartungen an Kompetenz und Flexibilität. Wie man unter solchen Anforderungen gute Arbeit leistet und dabei gesund bleibt, welches Potenzial Pflegende zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Krankenhausversorgung beisteuern, das sind Themen im umfangreichen Programm des am Donnerstag beginnenden Fachkongresses für OP-Pflege  im City Cube Berlin.

Umfragen belegen, dass die Bevölkerung zusehends das uneingeschränkte Vertrauen in die Krankenhausbehandlung verliert. Die Menschen befürchten einerseits, vorrangig als Erlösbringer anstatt Hilfesuchender behandelt zu werden; andererseits bestehen große Ängste, zusätzlichen Schaden z.B. durch eine Krankenhausinfektion zu erleiden. Die Politik setzt zwar mit dem seit Januar geltenden Krankenhausstrukturgesetz Anreize für bessere Qualität in der Krankenhausversorgung. Ungelöst bleiben aber trotz der auch von Politikern bestätigten hohen Dringlichkeit nach wie vor das gravierende Problem des Pflegepersonalmangels und die unzureichende Investitionskostenfinanzierung.

 

image_pdfimage_print