Kassen fordern Krankenhausschließungen

in Thüringen seien mindestens acht Krankenhäuser nicht mehr „bedarfsnotwendig“, so der Verband der Ersatzkassen (vdek) in seinem aktuellen Report. Betroffen davon sind die Häuser in Apolda, Arnstadt, Bad Frankenhausen, Blankenhain, Friedrichsroda, Reifenstein, Schleusingen und Worbis. Dabei handle es sich um Krankenhäuser, „die im Radius von 30 PKW-Fahrminuten eines anderen Krankenhauses liegen bzw. bei gleichwertiger Entfernung einen geringeren Versorgungsauftrag haben“. Weitere Gründe für eine „Umstrukturierung“ seien dem vdek zufolge eine „nur“ 75-prozentige Auslastung der Krankenhausbetten und die (eine Schließung unterstützenden) zusätzlichen Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds des Bundes.

Wie die „Thüringer Allgemeine“ kürzlich berichtete, reagieren die Kliniken ablehnend auf die Forderungen des Kassenverbandes. Es komme darauf an, „in den Beratungen für den 7. Thüringer Krankenhausplan über die Zukunftsperspektive einzelner Standorte nachzudenken“, heißt es dagegen im vdek-Report. Der nächste Thüringer Krankenhausplan soll zum 1. Januar 2017 in Kraft treten und bis zum Jahresende 2022 gelten.

 

Anm.d.Red.:

Jede Krankenhausschließung – deren es noch viele weitere geben wird, ja geben muss – erzeugt naturgemäß zuerst einmal Irritation und heftige Abwehrreflexe. Getreu dem „Floriani-Prinzip“ hofft jedes Haus, dass dieser Kelch an ihm vorüber gehen und ein anderes Haus betroffen werde. Aber neben diesem Schatten gibt es auch Licht: Das frei werdende Pflegepersonal wird von anderen stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten im regionlen Umfeld dringend benötigt und erwartet – und entschärft durch diese „Umverteilung“ den sog. Pflegenotstand.

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