10 Jahre Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen in Deutschland

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen lud am vergangenen Dienstag das Bundesfamilienministerium zur Fachkonferenz. Im Mittelpunkt stand die Frage, was die Charta seit ihrer Veröffentlichung bewirkt hat und welche zukünftigen Auswirkungen sie haben kann? Kritisch dazu der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB): Die Voraussetzungen für den Erfolg der Charta der Pflegebedürftigen seien bislang nur unzureichend beachtet worden – denn wesentlich dabei sei (auch) die Anerkennung der Rechte der professionellen Pflege. Diese hatte der VDAB im Jahr 2014 in einer eigenen „Charta der Professionellen Pflege“ zusammengeführt.

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Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB: „Wir erkennen die Charta der Pflegebedürftigen und ihre Verdienste vollumfänglich an, jedoch wäre es naiv zu glauben, der Erfolg dieser Charta würde sich von allein einstellen oder wäre nur von Seite der Einrichtungen und Dienste der professionellen Pflege her zu erreichen.  Denn die Umsetzung  vieler dort formulierter Rechte in der Praxis liegt nicht allein in den Händen der professionellen Pflege!“ Vielmehr seien Politik und Kostenträger gefordert, die  Pflegeunternehmen durch verbesserte Rahmenbedingungen endlich in die Lage zu versetzen, die Charta der Pflegebedürftigen auch wirklich umsetzen zu können.

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Genau an diesem Punkt setze der VDAB mit der Charta der Professionellen Pflege in Deutschland an. „Denn nur wenn die Rechte der Pflegebedürftigen und die der Pflegeunternehmer im Zusammenhang gesehen und umgesetzt werden, kann sich etwas in der Pflege zum Positiven entwickeln. Hauptaugenmerk liegt auf den notwendigen Verbesserungen der Arbeits- und Rahmenbedingungen. Hier sehen wir trotz Pflegestärkungsgesetz 1 bis 3 noch viel Luft nach oben“, so Knieling.

 

Dies gelte auch und vor allem beim Thema Wertschätzung. „Noch immer haben wir einen erheblichen Mangel an Respekt und Vertrauen gegenüber der professionellen Pflege festzustellen. Deshalb soll die Charta der Professionellen Pflege in Deutschland auch die zu Recht selbstbewusste Haltung der professionellen Pflege unterstreichen, die einen wertvollen Beitrag dazu leistet, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern“, so der Verbandsvorsitzende. Dafür gebühre ihr ohne Zweifel Wertschätzung und  Anerkennung.

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Die „Charta der Professionellen Pflege in Deutschland“ des VDAB hier zum Download

 

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