Pflegemanagement-Forum 2017 in Wien: Alles paletti in Österreichs Gesundheitssystem?

Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Martin Schaffenrath  (HVT), Eva-Maria Kernstock (GÖG), PD Kornelia Fiausch (Moderation), Präs. DGKP Ursula Frohner (ÖGKV) und Karl Forstner (ÖÄK). Foto: Thomas Magyar

 

Bei der zweitägigen Konferenz beschäftigten sich ReferentInnen und Teilnehmende mit der Zukunft des österreichischen Gesundheitswesens. Als Themenschwerpunkte standen die GuKG-Novelle 2016, die Dokumentation von Pflegedaten, Roboter als intelligente Unterstützung im vernetzten Pflegealltag sowie die sich ändernden Erwartungen, Bedürfnisse und Pflegebedarfe der Bevölkerung auf dem Programm. Erstmals präsentierten Studierende ihre Visionen zur Zukunft der Pflege.

 

Ein weiteres Highlight war die von Kornelia Fiausch geleitete Podiumsdiskussion (Bild o.) mit Karl Forstner (ÖÄK), Ursula Frohner (ÖGKV), Eva-Maria Kernstock (GÖG) und Martin Schaffenrath (Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger). Für Präsidentin Frohner befindet sich das österreichische Gesundheitssystem in einer enormen Übergangsphase, die von demografischen Umwälzungen und einer immer rascheren und schnelleren Versorgung geprägt ist. Sie betonte die im europäischen Vergleich hohe krankenhauslastige Versorgung und forderte vor allem einen fachlichen, sachlichen und konstruktiven Dialog aller Gesundheitsberufe, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.

 

Forstner entgegnete, dass das Gesundheitssystem auch schon die letzten Jahrzehnte einem ständigen Wandel ausgesetzt war und die hohe Versorgungsqualität nur arbeitsteilig zwischen Medizinern und Pflegefachkräften gemeistert werden kann. Schaffenrath lobte zwar die hohe Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher, verwies aber darauf, dass sie eine überdurchschnittlich lange Zeit in nicht guter Gesundheit verbringen. Es brauche mehr Prävention und es sollten bisherige Finanzierungen überdacht und korrigiert werden, um wieder freie Mittel für neue Gestaltungsräume zu schaffen.

 

Eva-Maria Kernstock forderte, noch mehr zu hinterfragen und nachzuforschen, um mit der notwendigen Evidenz an der Verbesserung der Versorgungsqualität arbeiten zu können. Sie sprach sich für eine weitere Stärkung der Primärversorgung und eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Österreicher aus. Es herrschte abschließend darüber Konsens, dass die Gesundheitspolitik trotz aller Herausforderungen auf dem richtigen Weg sei.

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