Salzburg: 2. pflegewissenschaftlicher Hochschultag – ein Rückblick

Vortragende und OrganisatorInnen der Tagung

 

Am 9. März fand an der Fachhochschule Salzburg der zweite Österreichische pflegewissenschaftliche Hochschultag statt. Diese Tagung wurde von der Gesellschaft für Pflegewissenschaft (GesPW) im Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) in Kooperation mit zwölf österreichischen Fachhochschulen (FH) bzw. Universitäten veranstaltet.

 

Der Hochschultag bot den in einem peer review-Prozess ausgewählten Absolvent/innen pflegewissenschaftlicher Studiengänge – erstmals auch aus Deutschland – die Möglichkeit, ihre Bachelor- bzw. Masterarbeiten den rund 185 Teilnehmenden vorzustellen. Der Hochschultag diente darüber hinaus der Vernetzung der Absolvent/innen und dem Austausch mit Lehrenden pflegewissenschaftlicher Studiengänge.

gesPW-Tagung-2017

In seiner Begrüßungsrede hob der Rektor der FH Salzburg, Prof. Dr. Gerhard Blechinger, die Chance hervor, dass eine solche Veranstaltung zu Fortschritten in der Pflegewissenschaft in Österreich beitragen könne. Zudem trage die Pflege zukünftig eine wesentlich höhere Verantwortung in der Gesundheitsvorsorge. Anschließend verwies die Studiengangsleiterin für Gesundheits- und Krankenpflege, FH-Prof. Mag. Babette Grabner, auf die Bedeutung der Pflegewissenschaft für die Berufsgruppe. Beifall erntete die Aussage von Pflegedirektor Mag. Karl Schwaiger (1. Vizepräsident des ÖGKV), der ankündigte, dass sich der ÖGKV zukünftig für Forschungsförderungsmittel in der Pflegeforschung in Österreich einsetzen wird.

Die Akademisierung der Pflegeausbildung stellt im Jahr 2017 in Österreich keine Besonderheit dar, sondern ist zur Normalität geworden. Die Vorsitzende der GesPW, Mag. Theresia Frauenlob, verwies auf die bereits derzeit bestehende Möglichkeit einer grundständigen akademischen Pflegeausbildung in Österreich. Die Bedeutung dieses Hochschultages zeigt sich auch darin, dass bereits zwölf Kooperationspartner von Universitäten und Fachhochschulen mit Pflegestudiengängen die Veranstaltung unterstützten (Tendenz weiterhin steigend).

 

In zehn Vorträgen wurden interessante Forschungsergebnisse aus Abschlussarbeiten von Absolventen/innen pflegewissenschaftlicher Studiengänge vorgestellt. Darunter fanden sich u. a. Themen wie Musik als Intervention zur Reduktion von Angst und Schmerz im Rahmen von Dickdarmspiegelungen, Unterstützungsmöglichkeiten bei Rollenverlusten von onkologischen Pflegeempfängern/innen im Endstadium mit einem Fatigue-Syndrom, Gestaltung sozialer Kontakte im Betreuten Wohnen und Lebensqualität von Menschen mit Demenz in Tiroler Wohn- und Pflegeheimen. In den Pausen erfolgte ein reger Austausch zu wissenschaftlicher Inhalten, sodass diese oft als zu kurz empfunden wurden.

 

Weitere neun Abschlussarbeiten wurden anhand von Posterpräsentationen, die Univ.Prof. Dr. Vlastimil Kozon PhD leitete, dem Publikum vorgestellt. Alle Poster wurden durch die Tagungsteilnehmer/innen fachlich-inhaltlich und auch formal-ästhetisch beurteilt. Folgende Poster mit der jeweiligen Themenstellung erhielten eine Urkunde und einen Preis überreicht:
1. Platz: „Epilepsiemonitoring – die Perspektive Betroffener von Andrea EggerRainer, BA, MScN – Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg

2. Platz: Das prä- und postoperative Angsterleben von Betroffenen mit einem Enterostoma – Eine qualitative Analyse des Phänomens Angst und die Darstellung von Möglichkeiten zur Prozess- und Versorgungsqualität von Iris Vogel, BA – Hochschule Osnabrück

3. Platz: Der Prozess der familiären Normalisierung bei einem Cochleaimplantierten Kind in der Rehabilitationsphase von Julia Hauprich, MA – Universität Wien

Die überwiegend positive Rückmeldungen am Tagungsende machen Mut zur Fortsetzung dieses Tagungsangebotes, der nächste pflegewissenschaftliche Hochschultag wird bereits geplant.

gesPW-Partner-FH-2017

Organisationsteam: Mag. Theresia Frauenlob; a.o. Univ.-Prof. Dr. Elfriede Fritz; Markus Golla BScN; Mag. Karin Klas; Univ.-Prof. Dr. Vlastimil Kozon, PhD; MMag. Simon Krutter; Mag. Sabine Ruppert; Mag. Elvira Schrottmeyer-Stockinger; Univ.-Ass. Mag. Dr. Alfred Steininger – in Zusammenarbeit mit einer studentischen Projektgruppe der FH Salzburg (Fotos: ÖGesPW. Nähere Infos zur ÖGesPW finden Sie hier).

 

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