Wegweisendes Wiener Projekt feiert Geburtstag: 5 Jahre mobiles Kinderhospiz und Palliativteam MOMO

v.l.n.r.: Mag. Robert Oberndorfer MBA, Geschäftsführer CS Caritas Socialis, DGKP (KJP) Gabriele Hintermayer, MSc Geschäftsführerin, MOKI-Wien, Martin Ulman, Vater einer Familie, die von MOMO begleitet wird, Mag. (FH) Klaus Schwertner, Generalsekretär Caritas der Erzdiözese Wien, Dr.in Martina Kronberger-Vollnhofer, MSc (Palliative Care), Leiterin & Kinderärztin Kinderhospiz MOMO, Bernhard Fellinger, Moderation

Das ausschließlich durch Spenden finanzierte, multidisziplinäre Team betreute bisher rund 220 schwerstkranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie ihre Familien zu Hause – medizinisch, pflegerisch und psychosozial.  LAZARUS gratuliert dem erfolgreichen Team rund um DGKP Gabriele Hintermayer und fordert aus diesem Anlass Wiens neuen Bürgermeister Michael Ludwig eindringlich auf, diesen so wichtigen und bewährten Dienst endlich in eine gesicherte Regelfinanzierung zu übernehmen.

„Heute blicke ich auf fünf Jahre der Pionierarbeit zurück. In dieser bewegten Zeit begleiteten wir das Leben schwerstkranker Kinder und ihrer Familien und waren auch in den schwersten Momenten für sie da. MOMO konnte in den ersten fünf Jahren bedarfsorientiert ein umfassendes Betreuungsangebot aufbauen und versorgt betroffene Familien in sechs Bereichen: Medizin, Pflege, Physiotherapie, Sozialarbeit, Psychologie und Hospizbegleitung. Es ist uns bis heute gelungen, jede hilfesuchende Familie in vertrauter Umgebung zu begleiten – unkompliziert und kostenlos“, reflektiert Dr.in Kronberger-Vollnhofer, MOMO-Leiterin und Kinderärztin.

Rund 800 Kinder in Wien betroffen: Nachfrage größer als das Angebot

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In Wien leben rund 800 Kinder und Jugendliche, die an einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Krankheit leiden. Vor diesem Hintergrund wurde im März 2013 Wiens mobiles Kinderhospiz und Kinderpalliativteam MOMO von der CS Caritas Socialis, der Caritas der Erzdiözese Wien und MOKI-Wien gegründet. „Hospiz und Palliativecarebetreuung lebt von Zusammenarbeit und Vernetzung: Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO ist ein sehr gelungenes Beispiel für Zusammenarbeit von Caritas, Caritas Socialis und MOKI-Wien, um Kinder und deren Familien in dieser herausfordernden Lebenssituation bestmöglich unterstützen zu können“, so Mag. Robert Oberndorfer MBA, Geschäftsführer CS Caritas Socialis/CS Hospiz Rennweg. Um schwerstkranke Kinder und ihre Familien bestmöglich versorgen zu können, kooperiert MOMO auch mit externen Kinderkrankenpflegediensten wie MOKI-Wien. „MOKI-Wien übernimmt in vielen Familien einen hohen Anteil an Pflege und ist auch täglich mit den Herausforderungen der Eltern, Geschwister und betroffenen Kinder konfrontiert. Die Zusammenarbeit mit MOMO war uns dabei von Anfang an sehr wichtig. Egal ob es der häufige Austausch des Pflegepersonals mit den Ärztinnen, oder für die Beschaffung eines Hilfsmittels, der Kontakt mit der Sozialarbeiterin oder Physiotherapeutin ist – wir finden immer eine gemeinsame Lösung im Sinne des betroffenen Kindes“, sagt DGKP (KJP) Gabriele Hintermayer, MSc – Geschäftsführerin MOKI-Wien über diese wichtige Zusammenarbeit zum Wohle der betroffenen Familien.

Das Kinderhospiz MOMO ist zu 100% spendenfinanziert 

„Da eine öffentliche Finanzierung bisher ausblieb, können wir diese notwendige Hilfe nur dank großzügiger SpenderInnen und WegbegleiterInnen ermöglichen. Unser Team muss auch weiterhin wachsen, denn es gibt noch viele Familien, die unsere umfassende Versorgung benötigen“, sagt Dr.in Kronberger-Vollnhofer, MOMO-Leiterin und Kinderärztin.

Mag. (FH) Klaus Schwertner, Generalsekretär Caritas der Erzdiözese Wien, betonte: „Zum 5. Geburtstag wünschen wir uns, dass der Fortbestand von Projekten wie MOMO nicht mehr nur von Spendengeldern abhängig ist. Alle Kinder, die diese Unterstützung benötigen, sollen sie auch bekommen. Da geht es einerseits um die mobile Betreuung durch Angebote wie MOMO. Wir sind andererseits aber auch überzeugt, dass es in Wien auch ein stationäres Hospiz für Kinder und Jugendliche geben sollte.“

Umfassende Versorgung: Wie einer von 220 Familien geholfen wird

Ein gemeinsames Leben, mit einem schwerstkranken Kind zu Hause ist ohne professionelle Hilfe oft nicht möglich. Martin Ulman, Vater von Luisa erzählt über die Begleitung durch das MOMO-Team: „Meine Tochter Luisa ist unter tragischen und traurigen Umständen zur Welt gekommen, mit schwersten neurologischen Folgen. Nach zahlreichen stationären Krankenhausaufenthalten in den ersten zwei Jahren, ist MOMO unterstützend aufgetreten. MOMO schließt die Lücke in unserem Gesundheitssystem für schwerstkranke, daheim betreute Kinder eindrucksvoll. Durch die hohe medizinische Kompetenz und starke Vernetzung zu FachärztInnen und Krankenhäusern, fühlen wir uns sehr professionell, einfühlsam und liebevoll betreut. Wir haben oft auch emotionale und organisatorische Krisensituationen, bei denen uns MOMO auch sehr stark zur Seite steht“.

„Wir können betroffenen Familien ihr Schicksal nicht nehmen. Es ist aber unsere menschliche und gesellschaftliche Pflicht, sie auf ihrem schweren und oft langen Weg zu begleiten und ihre Interessen bestmöglich zu vertreten“, hebt Dr.in Martina Kronberger-Vollnhofer, MOMO-Leiterin und Kinderärztin hervor.

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