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Krankenhaus Nord: Riesiger „Garten Eden“ drängt zu Weltruhm

Die geplanten Grünanlagen am Gelände des KH-Nord umfassen nicht weniger als 47.000 Quadratmeter und werden in der künftigen Erhaltung 250.000 Euro jährlich kosten. Diese Überdimensionierung sei weltweit einzigartig, kritisiert das Wochenmagazin „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf hitzige Diskussionen darüber im U-Ausschuss am vergangenen Dienstag im Wiener Rathaus.

 

KH-Nord-Bauzaun_APA 08-2018

Im September 2019 soll das KH Nord endlich in Betrieb gehen – drei Jahre später und in der Errichtung um etwa 400 Mio. Euro teurer als geplant. Der Rechnungshof hatte bereits im Frühjahr berichtet, dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) habe schlicht das „Know-how“ gefehlt, um ein solches Megaprojekt abzuwickeln. Und in regelmäßigen Abständen würden neue Fälle von Verschwendung oder Fehlplanung bekannt, so der profil-Bericht (Foto: APA).

Mega-Park mit Mega-Heilwirkung?

Der Heilgarten sollte nichts zu wünschen übrig lassen: eine grüne Piazza, begrünte Dachgärten, fünf Therapiegärten, Pflanztröge, Spiel- und Versteckmöglichkeiten für die kleinen Patienten, Hochbeete, Wasserspiele. Teil des Heilgartens ist laut KAV-Konzept auch ein Mischwald-Park mit Stauden- und Gräserflächen mit „unterschiedlichen Blühfolgen“ und „schwerpunktmäßiger Farbgebung“, die „von weiß bis blau, grünlich bis gelb oder rosa bis violett“ verlaufen soll. Insgesamt werden 1.000 Bäume gepflanzt, bei deren Auswahl „auch die Herbstfärbung und die Fruchtentwicklung“ berücksichtigt werden sollen. Kurz: ein „Garten Eden“ mitten in Wien-Floridsdorf.

Kein „Skandal“ – sondern eine Chance?

Doch wir sollten nicht immer nur skandalisieren, sondern positiv denken: Wenn die Stadt Wien große Teile dieser grünen Oase öffentlich zugänglich machen sollte, Herr Gesundheitsstadtrat Peter Hacker – dann wäre dies ein sinnvoller Mehrfachnutzen als  Naherholungsraum und „Gesundheitspark“ für die gesamte Bevölkerung dieses großen Bezirks.