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Land Salzburg: „Plattform Pflege“ erarbeitet Masterplan

Als erstes Bundesland in Österreich hat Salzburg im Juli die „Plattform Pflege“ ins Leben gerufen (LAZARUS berichtete). Am vergangenen Freitag wurden im Chiemseehof die ersten Zwischenergebnisse präsentiert.

„Mit der ‚Plattform Pflege‘ setzen wir auf einen Weg des Miteinanders, bei dem alle beteiligten Einrichtungen und eine Vielzahl an Expertinnen und Experten aus der Praxis an gemeinsamen Lösungen arbeiten, um künftige Herausforderungen bestmöglich meistern zu können. Die heute präsentierten Zwischenergebnisse zeichnen ein erstes gutes Bild. Bis Februar 2019 werden umsetzungsreife Resultate vorliegen“, so Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer.

„Eine der größten Herausforderungen“

LH Haslauer betonte: „Das Thema ist der Landesregierung außerordentlich wichtig und eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre. Daher arbeiten bei der ,Plattform Pflege‘ zehn Arbeitsgruppen intensiv an Lösungen.“ Gesundheitsreferent Landesrat Dr. Christian Stöckl: „Um die Langzeitpflege in den Seniorenwohnhäusern und die mobilen Dienste abzusichern, haben wir bereits jetzt eine Offensive gestartet und sind mit Caritas und Diakoniewerk eine Kooperation eingegangen. Das Land Salzburg übernimmt ab Herbst 2019 das Schulgeld für die angehenden Pflegerinnen und Pfleger. Damit fällt für junge Menschen eine oftmals entscheidende Hürde weg, diese Ausbildung zu ergreifen“. Zudem werde der Weg für Quereinsteiger oder Umsteiger gefördert.

„Im Gesamtsystem nachschärfen“

Sozialreferent Landesrat Heinrich Schellhorn stellte fest: „Durch den demografischen Wandel und den (abgeschafften) Pflegeregress stehen wir vor einer komplexen Situation. Wir müssen jetzt dringend alle Systemteile in unserem Bundesland nachschärfen.“ Die Palette reiche von der Pflegeberatung, über die Mobilen Dienste und die Entlastung von Angehörigen, bis hin zum Ausbau von Plätzen in Seniorenwohnhäusern und der Sicherstellung von ausreichend qualifiziertem Personal. „Alle Rädchen müssen effizient ineinander greifen, um Reibungsverluste zu verhindern“, so Schellhorn. Durch ressortübergreifende Kooperation wolle man bestmögliche Lösungen erreichen.

Personalmangel 

Zur Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Pflege braucht es vor allem genug Menschen, die diesen Beruf ausüben und auch im Berufsfeld verbleiben. So werden etwa bis 2030 rund 30.000 zusätzliche Pflegekräfte bundesweit benötigt, bis 2050 soll der Bedarf auf 40.000 ansteigen. „Wir haben derzeit eine Situation, in der händeringend nach Personal gesucht wird, um die notwendige Qualität aufrechterhalten zu können. Die Menschen werden immer älter, somit wächst auch jene Bevölkerungsgruppe, die Pflege in Anspruch nehmen wird“, so Haslauer.