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Land Salzburg schnürt Maßnahmenpaket für Betreuung und Pflege

 Salzburg-Pflegeforum 03-2019 (c) Franz WieserDie Berechnung des zukünftig benötigten Pflegepersonals, eine Image-Kampagne, Investitionsförderungen für Baumaßnahmen und die Unterstützung für pflegende Angehörige. Diese Themen standen kürzlich auf der Agenda der dritten Arbeitssitzung (Bild) der Vertreter*innen der Salzburger Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen mit den Spitzen der Landesregierung.

„In den vergangenen Monaten wurde sehr intensiv gearbeitet. Nur so war es möglich, dass wir schon jetzt Richtung Umsetzung gehen können. Jetzt gilt es, konzentriert und miteinander die konkreten Schritte vorzubereiten“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer nach dem Treffen.

Eine große Rolle wird künftig das abgestimmte Marketing spielen, um die Attraktivität von Betreuungs- und Pflegeberufen sichtbar zu machen. Ziel ist es, ein realistisches Bild über das gesamte Berufsfeld zu zeichnen. Für die Umsetzung müssen Prioritäten festgelegt werdeb, um die Finanzierung zu ermöglichen, so Gesundheitslandesrat Christian Stöckl. Geplant sind u. a. eine Info-Website über Ausbildungswege und Berufsperspektiven sowie eine Imagekampagne. „Außerdem soll der Gehaltsunterschied zwischen mobilen Diensten und dem stationären Bereich ausgeglichen werden“, ergänzt Landesrat Heinrich Schellhorn.

Pflegende Angehörige noch mehr entlasten

Bei der Pflege zu Hause sollen Angehörige durch den Ausbau teilstationärer Einrichtungen und dem betreuten Wohnen weiter entlastet werden. „Wir müssen uns ganz intensiv den pflegenden Angehörigen widmen. Sie ermöglichen es, dass Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben können“, betont Daniela Gutschi, Leiterin dieser Arbeitsgruppe.

Pflege zu Hause kostet Geld und benötigt Infrastruktur. Daher wird es Investitionszuschüsse für den Bau von bedarfsgerechten Wohnungen und für die digitale Infrastruktur, wie z.B. Breitbandanschlüsse, im betreuten Wohnen geben. „Pilotprojekte sind wichtig und erste Umsetzungen zeigen, dass mit technischer Unterstützung Menschen länger zu Hause leben können, sagt Siegfried Reich von der Arbeitsgruppe „Digitalisierung“.. So soll etwa die Wohnbauförderung künftig eine moderne digitale Ausstattung belohnen.

Akute Unterstützung weiter ausbauen

„Wir arbeiten intensiv an Verbesserungen der Situation in Salzburg. Auch das Thema pflegende Angehörige wird genau behandelt. Mit Tageszentren, Kurzzeitpflege, Haushaltshilfe und Hauskrankenpflege können Angehörige kurzfristig oder auch dauerhaft entlastet werden. Daher wollen wir diese Hilfen weiter ausbauen. Ein wichtiges Anliegen ist uns auch der Ausbau der kostenlosen Pflegeberatung. Diese übernimmt vor allem in akuten Situationen eine wichtige Beratungs- und Unterstützungsfunktion“, so Soziallandesrat Schellhorn.

Die Leiter der Arbeitsgruppen werden in den nächsten Wochen den Endbericht vorlegen und eine erste finanzielle Einschätzung liefern. Daraufhin werden die Projekte priorisiert und das Gesamtkonzept bereits in die kommenden Budgetverhandlungen mit aufgenommen.

Foto: Land Salzburg/Franz Wieser