Aktuelle DBfK-Umfrage bestätigt: Hohe Teilzeitquote ist von Pflegenden gewünscht

Cover-Teilzeit-Umfrage DBfK_10-2019

Hintergrund der Online-Umfrage war die Frage, ob und wie die derzeit hohe Teilzeitquote von mehr als 50% in Pflegeberufen gesenkt und mehr Pflegende für eine Vollzeitbeschäftigung gewonnen werden könnten? Die Hauptgründe der Befragten für Teilzeitarbeit zeigen der Politik und den Arbeitgebern klar den Weg.

Warum arbeiten so viele professionell Pflegende in Teilzeit, wie hat sich die Teilzeit in Pflegeeinrichtungen  in den letzten Jahren entwickelt? Welche Rolle spielen z. B. die Familiensituation, Alter, Tätigkeitsfeld, Berufserfahrung, Arbeitgeberangebote oder der Gesundheitszustand der Beschäftigten? Und ist – insbesondere vor dem Hintergrund des seit Januar geltenden „Pflege-Sofortprogramms“ der Bundesregierung und den Vorhaben der „Konzertierten Aktion Pflege“ – die Hoffnung begründet, dass sich Pflegende in Teilzeit zum Aufstocken ihrer Arbeitszeit motivieren lassen?

„Das sind ganz wichtige Fragen, denn Teilzeitmitarbeiter/innen sind die einzige kurzfristig verfügbare Ressource zur Linderung des zunehmenden Pflegefachpersonalmangels“, sagt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein. „Die Umfrage zeigt allerdings deutlich, dass es keinen Grund zur Euphorie geben kann“. Hauptgrund für die hohe Teilzeitquote sei eindeutig die zu hohe Belastung im Beruf. Die Pflegefachpersonen in Teilzeit sagen deshalb mit großer Mehrheit NEIN zu längeren Wochenarbeitszeiten – unter den heutigen Bedingungen, resümiert der Berufsverband nüchtern.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass sie sich womöglich umstimmen ließen, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden – und zwar glaubwürdig und nachhaltig. Die klaren Forderungen der Teilzeit-Pflegenden an die Arbeitgeber sind:

  • Mehr Kolleg/innen
  • Verlässliche Dienstpläne
  • Kein Einspringen/Holen aus dem Frei
  • Höhere Löhne
  • Gelebte Wertschätzung
  • Bessere Führung.

„Teilzeit = Ressource bei Fachkräftemangel?“ – Dass diese Gleichung mit ihnen als Vertragspartner – zumindest unter den bestehenden Arbeitsbedingungen – jedenfalls nicht aufgehen wird, das haben die Teilzeitbeschäftigten unmissverständlich mitgeteilt. An der Befragung haben knapp 2.000 beruflich Pflegende teilgenommen, davon 1.366 Beschäftigte in Teilzeit.

>> Download der Studie hier

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