Gemeinde Hohenstein (BaWü): Bundesweit 4. PORT-Primärversorgungszentrum eröffnet

Seit kurzem gibt es in der Gemeinde Hohenstein (3.700 Einwohner) das Deutschland-weit vierte, integrierte PORT-Gesundheitszentrum. Dort erlebt man die Gesundheitsversorgung der Zukunft wie unter einem Brennglas: Multiprofessionell, kommunal verankert, beratend, koordiniert, patientenorientiert und Sektorenü-bergreifend.

PORT_Hohenstein

Im Jahr 2014 hatte der „Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen“ empfohlen, lokale Gesundheitszentren einzurichten. Diese sollen bundesweit die gesundheitliche Grundversorgung, stärken. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Länder mit einer gut entwickelten Primärversorgung bessere Gesundheitsergebnisse erzielen. Die Robert Bosch Stiftung fördert die Weiterentwicklung und Verbreitung der Primärversorgungszentren (PORT-Konzept), um die Gesundheitsversorgung zukunftsfähig zu gestalten und den Menschen in gesundheitlichen Fragen eine kompetente lokale Anlaufstelle zu bieten.

DiemelseeHelminghausen

Positiver Nebeneffekt: Die ohnedies überlasteten Notaufnahmen und Ambulanzen der Spitäler werden entlastet. Aus denselben Gründen werden auch in Österreich bereits (insgesamt 60) Primärversorgungszentren (Primary Healthcare – PHC) schrittweise aufgebaut

Weitere Primärversorgungszentren nach dem PORT-Konzept gibt es bereits im Berliner Bezirk Neukölln sowie in den Gemeinden Büsum (Helgoland), Willingen (Upland, Nordhessen) und Diemelsee (Landkreis Waldeck-Frankenberg, Nordhessen – Bild).

PORT

Das ist PORT

In Programm PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung fördert die Stiftung seit 2017 lokale, inhaltlich umfassende und exzellente Gesundheitszentren in Deutschland, die die Primär- und Langzeitversorgung in einer Region abdecken können. Sie stellen die Menschen und ihre Gesundheitsbedarfe in den Mittelpunkt und lernen von positiven Erfahrungen aus dem Ausland. Die derzeit vier Zentren sind auf den regionalen Bedarf abgestimmt, verbinden Prävention und Gesundheitsförderung mit individueller Betreuung und sind dafür kommunal eng eingebunden. Sie leisten eine koordinierte Grundversorgung „aus einer Hand“, begleiten Patienten vorausschauend über den gesamten Krankheitsverlauf hinweg und sorgen für ein wirkungsvolles Schnittstellenmanagement zum Beispiel mit Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und Reha-Einrichtungen. Davon profitiert vor allem die große und weiter wachsende Gruppe chronisch kranker und alter Menschen, deren individuelle Bedarfe häufig über medizinische Versorgung hinausgehen und zusätzlich den Einsatz anderer Berufsgruppen erfordern. Diese Ziele im Blick, arbeiten in den Zentren multiprofessionelle Teams kollegial zusammen und nutzen die Potenziale der Digitalisierung. So gelingt es, Prävention, Gesundheitsförderung und medizinisch-pflegerische Versorgung eng zu verknüpfen.

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