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Rückblick HB-Symposium Wien: Werte-orientiert gelebte Pflege und Spiritual Care

Werte, Pflege und Betreuung standen im Mittelpunkt des 1. Haus der Barmherzigkeit (HB) Symposiums, bei dem Vortragende aus verschiedenen Fachrichtungen im voll besetzten Campus Collegialität wichtige Impulse und neue Denkansätze zur werteorientierten Pflege lieferten.

HB Pflegesymposium 11-2019 (c)APA Fotoservice_Schedl

Im Bild die Vortragenden (v.l.): Andrea Kapounek (HB), Pauline Zimmel (HB), PD Andreja Kusej (Franziskus Spital), Maya Zumstein-Shaha (stv. Leiterin Berner Fachhochschule), Cornelia Guldner (Franziskus Spital), Christine Ottinger (HB), Helga Haselmayer (HABIT), Daniela Metzenbauer (HB), Harald Sidak (HB), Christoph Gisinger (Institutsdirektor HB). 

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Großer Andrang beim 1. HB Pflegesymposium, das von Institutsdirektor Christoph Gisinger im neuen HB Seminarzentrum Campus Collegialität eröffnete wurde: „Ich freue mich sehr über das große Interesse bei der Premiere dieser Veranstaltung und über die prominenten Vortragenden, die wir für unser erstes Symposium gewinnen konnten.“ Sein Dank galt auch HB Wien Geschäftsführerin Andrea Kapounek, der Initiatorin des Pflegesymposiums, bei dem einen Tag lang die Themen Werte, Pflege und Betreuung im Mittelpunkt der zahlreichen Reden und Vorträge standen. Zu Beginn widmete sich Dozentin Maya Zumstein-Shaha, stellvertretende Leiterin der Berner Fachhochschule, einem Thema, das im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Spiritual Care in der Pflege für gesteigertes Wohlbefinden

In ihrer Keynote ging Zumstein-Shaha auf den Bereich Spiritual Care in der Pflege ein. Gemeint sind die positiven Auswirkungen, wenn auf religiöse und spirituelle Bedürfnisse von PatientInnen eingegangen wird. „Bei vielen Menschen sind Religiosität und Spiritualität tief verankert und werden gerade in Krisensituationen wie bei schwerer Krankheit besonders bedeutsam“, so die Expertin. „Spiritual Care kann wissenschaftlich belegt zum Wohlbefinden beitragen. In der Praxis wird vom Fachpersonal im Gesundheitsbereich jedoch noch immer zu wenig nach den spirituellen Bedürfnissen der Betreuten gefragt.“ Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie der renommierten Wissenschaftlerin, bei der KrebspatientInnen befragt wurden. Fehlt Spiritual Care, können sich die negativen Folgen in vielen Facetten wie gesteigerter Ängstlichkeit oder einer Verschlechterung des physischen wie psychischen Zustands zeigen. In diesem Fall spricht man von Spiritual Distress. Zumstein-Shaha lieferte in ihrem Vortrag wichtige Impulse, wie Spiritual Care im Pflege- und Gesundheitsbereich gefördert werden kann und welche Rahmenbedingungen es dazu braucht. Abschließend betonte die Vortragende, dass Spiritual Care eine gemeinsame interdisziplinäre Haltung sei, die verfolgt werden wolle: „Sie muss von verschiedenen Fachpersonen mitgetragen werden, die Pflege ist nur ein Teil davon.“

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Ethisch sensible Haltung wichtig

DGKP Andrea Kapounek, Geschäftsführerin der Wiener Einrichtungen des Haus der Barmherzigkeit, ging danach auf die Grundlagen der werteorientierten Pflege und Betreuung ein. „Wir pflegen und betreuen besonders schützenswerte Menschen, die auf unsere ethisch sensible Haltung angewiesen sind. Das bedeutet auch, dass wir uns mit den Werten der Pflege auseinandersetzen“, so Kapounek. Werte wie Beziehungsarbeit, Gesprächsführung, Information und Beratung oder die Begleitung von Angehörigen seien es, die fest in der Unternehmensstruktur verankert und von Führungskräften wie Teammitgliedern gelebt werden müssten. Psychotherapeut Rainer Kinast ergänzte: „Werte sind ein attraktives ‚Wozu‘ für mein Handeln – wofür möchte ich mich einsetzen.“

Geteiltes ExpertInnenwissen

Dass sich im Haus der Barmherzigkeit mit rund 1.800 MitarbeiterInnen auch geballte Expertise im Unternehmen befindet, zeigte sich in den weiteren Vorträgen. So ging DGKP Daniela Metzenbauer, die Leiterin der Pflegeberatung im Pflegekrankenhaus Seeböckgasse, in ihrem Beitrag über schamkompetente Haltung als Werteorientierung der „Scham auf der Spur“, während DGKP Christine Ottinger, Pflegeberaterin im Pflegekrankenhaus Tokiostrasse, das „humanistische Menschenbild in der psychiatrischen Pflege“ beleuchtete. HB Hospiz-Leiterin Pauline Zimmel berichtete aus dem Alltag im Hospiz Stephansheim und Helga Haselmayer, die Leiterin der Pflege und Fachberatungen, teilte einen Erfahrungsbericht über das „Selbstorganisierte Team (SOT)“ bei HABIT.

Abschließend erläuterten Andreja Kusej, die Pflegedirektorin des Franziskus Spitals und ihre Kollegin Cornelia Guldner anhand der Wertearbeit in ihrem Haus – „warum Werte wichtig sind und wie wir sie brauchen und gebrauchen“ (Fotos: APA/Schedl).

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