SWÖ-Kollektivvertrag 2020 – 2022: Magerer Corona-Bonus und 37-Stundenwoche

Allen Streiks zum Trotz: Der neue Kollektivvertrag für rund 120.000 Beschäftigte in der Sozialwirtschaft Österreich blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Eine Lohnerhöhung von +2,7% ab 01. Feber 2020, eine weitere für 2021 mit +0,6% über der Inflationsrate  sowie eine Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden ab 01. Januar 2022 sind alles, was den Arbeitgebern abgerungen werden konnte. Die mit Streiks eingeforderte 35-Stundenwoche ist für weitere Jahre vom Tisch.

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Für das ausserordentliche Engagement der Mitarbeiter*innen im Zuge der Corona-Krise wurde eine einmalige Prämie in Höhe von Euro 500 vereinbart. Auch diese Geste fällt im Vergleich zu den Boni für die Handelsangestellten in den Supermarktketten Billa, Spar, Hofer und Lidl beschämend niedrig aus.

Die für 2022 vorgesehene Reduktion der Wochenarbeitszeit von 38 auf 37 Stunden (ohne weitere Lohnerhöhung) bedeutet eine Stunde weniger bei vollem Lohnausgleich. Dies zeigt zwar in die richtige Richtung – doch müssen sich Bund und Länder wohl noch deutlich mehr einfallen lassen, um die derzeit von der Corona-Krise völlig verdeckte Pflegepersonal-Krise zu bewältigen.

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