Covid-19 plus Influenza als „Doppelwelle“: Steht uns ein potenziell gefährlicher Winter bevor?

25.000 Tote in Deutschland – nein, nicht durch COVID-19, sondern durch Influenza in der Grippsesaison 2017/18, meldete das Robert Koch-Institut. Das Coronavirus und die Grippe könnten eine gefährliche Kombination sein. Doch wird der Impfstoff ausreichen und dessen vorrangige Verteilung an Risikogruppen gelingen?

Jederman sollte sich kostenlos gegen Grippe impfen lassen können, fordert jetzt der SPD-Gesundheitssprecher im Bundestag, Lauterbach: „Corona und Grippe sind eine gefährliche Mixtur“. In der ´Welt am Sonntag´ nannte er dies eine sehr sinnvolle Maßnahme mit geringen Kosten. Derzeit übernehmen einige Krankenkassen die Kosten nur für Risikogruppen, andere dagegen für alle Versicherten.

Interferenz-konstruktive_UniWien

Zwei Wellen können einander überlagern und verstärken, wie wir aus der Physik wissen (Abb. re. – „konstruktive Interferenz“). Wegen der Covid-19-Pandemie raten Ärzte in diesem Jahr besonders eindringlich zur Grippeimpfung. So könntene schwere Doppelerkrankungen mit Covid-19 und Grippe sowie eine Überforderung des Gesundheitssystems vermieden werden. Lauterbach erklärte: „Grippeschutzimpfung wäre für alle sinnvoll. Natürlich sollten sie insbesondere Risikogruppen nutzen. Aber auch Andere geben Infektionen weiter, sind oft lange krank.“ Es könne nicht sein, dass zu der Impfung geraten werde, die Krankenkassen diese dann aber nicht bezahlten. Sie sei medizinisch notwendig und wirtschaftlich, sollte daher komplett erstattet werden, forderte Lauterbach.

Umstritten ist jedoch, ob der Grippe-Impfstoff für alle Versicherten ausreicht. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für Risikogruppen – Menschen ab 60, Schwangere, Personen jeden Alters mit schweren Vorerkrankungen, Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen sowie für Berufsgruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko, wie z.B. medizinisches und Pflegepersonal.

impfung

26 Millionen Impfdosen wurden bislang bestellt. Diese Impfstoffmenge könnte die Versorgung der wichtigsten Risikogruppen ermöglichen, nicht jedoch der gesamten Bevölkerung, stellte das RKI klar. Dennoch rechnen Gesundheitsexperten im deutschen Bundestag nicht mit einem Engpass. Eine erhöhte Influenza-Aktivität (Grippewelle) beginnt meist erst im Januar und dauert drei bis vier Monate. Die Influenza-Schutzimpfung sollte somit bis spätestens Mitte Dezember verabreicht werden.

image_pdfimage_print