Berufskrankheit: BGW bietet jetzt „Post-Corona-Check“ (auch) für Pflegende

Corona-Infektion überstanden und trotzdem nicht gesund? Mit dem „Post-Covid-Check“ starten das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zusammen mit der Klinik Bad Reichenhall und der Berufsgenossenschaft BGW ein neues Versorgungsangebot für Beschäftigte im Gesundheitswesen.

Immer mehr Beschäftigte, die eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben – bislang rund 17.000 anerkannte Fälle – klagen noch Wochen und Monate nach der Heilung über anhaltende Symptome wie Atemprobleme, Funktionsstörungen des Nerven- oder Herz-Kreislauf-Systems oder auch psychische Probleme. Deshalb hat das Uniklinikum Bergmannsheil (Bild) gemeinsam mit der BGW den „Post-Covid-Check“ entwickelt, um Betroffenen mit berufsbedingter Erkrankung wirksame Hilfe anbieten zu können.BGW_Bergmannsheil

Spezialist*innen für Lunge, Nerven, Herz und Psyche beteiligt

Das Besondere daran ist die Einbindung aller relevanten Fachbereiche einschliesslich des Reha-Managements der BGW: Sie stellen gemeinsam eine umfassende Beurteilung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Patient*innen sicher.

„Wir wissen derzeit noch sehr wenig über die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung“, sagt Prof. Dr. Martin Tegenthoff, Direktor der Neurologischen Klinik am Bergmannsheil. „Die Symptome, über die betroffene Menschen klagen, sind jedoch so vielfältig und dabei häufig unspezifisch, dass wir sie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten müssen. Deshalb binden wir – je nach Fallsituation –Fachleute für Pneumologie, Neurologie, Kardiologie, Psychologie und Rehabilitation in unser Behandlungskonzept mit ein.“

Ob Pflegekraft, ärztliches oder therapeutisches Fachpersonal: Beschäftigte im Gesundheitswesen, die im Rahmen ihrer Tätigkeiten eine SARS-CoV-2-Infektion erlitten haben und dadurch erkrankt sind, kommen für einen Post-Covid-Check infrage, wenn sie auch nach überstandener Krankheit an anhaltenden Beschwerden leiden.

„Damit wollen wir unseren versicherten Personen ein Instrument anbieten, das einerseits ihre individuellen Problemlagen sehr genau erfasst und andererseits die Basis für ein maßgeschneidertes Therapie- und Rehabilitationskonzept liefert“, erklärt Markus Taddicken, Geschäftsführer der Bezirksverwaltung Bochum der BGW. „So wollen wir denjenigen Menschen helfen, die im Kampf gegen die Corona-Pandemie in der ersten Frontlinie stehen und sie wirksam auf dem Weg zurück in ihren Alltag und Beruf unterstützen.“

Neue telefonische Sprechstunde etabliert

Eine neue Sprechstunde der BGW steht ab sofort jeden Mittwoch (nach Vereinbarung) allen versicherten Berufspersonen zur Verfügung, die sich im Rahmen der beruflichen Tätigkeit mit dem Corona-Virus infiziert haben – unter der Rufnummer 040 20207-3180.

In den geeigneten Fällen ist nach der ambulanten Untersuchung – je nach Fallsituation – ein anschließender stationärer Aufenthalt mit weitergehender Diagnostik möglich. Neben der interdisziplinären medizinischen und pflegerischen Versorgung können auch eine ergänzende Physio- und Ergotherapie, eine neuropsychologische Diagnostik oder eine Logopädie integriert werden. Neben Beschäftigten im Gesundheitswesen zielt das Angebot auch auf in der Wohlfahrtspflege tätige Personen ab, die sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit infizieren und eine durch COVID-19 hervorgerufene Berufskrankheit erleiden (zB. Erziehende im Kindergarten).

image_pdfimage_print