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AOK Pflege-Report: Coronakrise – und dann? Bisher fehlt Pandemie-Konzept für Alten- und Pflegeheime

Diese Pandemie zog eine „Schneise des Leidens und Sterbens durch die Altenpflege“, resümiert die Deutsche Stiftung Patietenschutz und fordert eine bessere Krisenvorbereitung durch ein Altenpflege-Pandemie-Konzept.

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Nächste Corona-Welle oder nächster Virus: Nochmals alle Heime rigoros sperren? Hunderttausende Alte über viele Monate hinweg in lebensgefährliche Isolation und „Einzelhaft“ zwingen ..?

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Der >AOK Pflegereport 2021 berichtet über die Übersterblichkeit in den Alten- und Pflegeheimen und zeichnet insgesamt ein kritisches Versorgungsbild. Maßnahmen, die die Pflegebedürftigen vor COVID-19 schützen sollten, führten gleichermaßen zu erheblichen Einschnitten in der Versorgung sowie zu starker sozialer Isolation. Auf keinen Fall dürfe es noch einmal zu einer generellen Isolierung alter Frauen und Männer von der Außenwelt und ihren Angehörigen kommen.

AOK-Pflegereport-2021

„Bis heute fehlen Konzepte, um Ketteninfektionen in Heimen professionell einzudämmen. In keiner Bevölkerungsgruppe ist die Sterblichkeit so hoch wie bei stationär gepflegten Menschen“, bilanziert Vorstand Eugen Brysch in Reaktion auf den heute veröffentlichten Pflegereport der AOK.. Daheim zu leben verringerte für die gleiche Altersgruppe das Risiko radikal, sich zu infizieren, schwer zu erkranken oder an Covid-19 zu sterben.

„Für eine vierte Infektionswelle müssen jetzt die nötigen Vorbereitungen getroffen werden. Es gilt, Corona schon vor der Tür zu stoppen und weiterhin ungeimpfte Mitarbeiter und Besucher täglich vor dem Einlass zu testen“, fordert Brysch. Auch sei das Vorhaben gescheitert, Infizierte und Nichtinfizierte innerhalb eines Hauses zu trennen. Es brauche Kapazitäten für eine kurzfristige Unterbringung außerhalb der Heime (Hinweis d.Red.: Es standen bundesweit genügend Hotels und Pensionen leer, die angemietet werden konnten).

Zudem müsse laut Brysch jetzt geklärt werden, wann das dritte Impfangebot die Menschen in der Altenpflege erreichen muss. Darüber erst im Herbst zu entscheiden, sei viel zu spät. „Bis heute haben Bundesregierung und Bundesgesundheitsminister kein tragfähiges Altenpflege-Pandemie-Konzept vorgelegt, wie in Zukunft mit Ketteninfektionen und Auffrischungsimpfungen umzugehen ist. Die über 45.000 Toten in der Altenpflege müssen Warnung und Auftrag sein“, mahnt der Patientenschützer proaktives politisches Handeln ein.