Schweiz: Pflegepersonalmangel in Spitälern – Leiharbeit boomt

In den letzten zehn Jahren hat die Schweiz beim Pflegenachwuchs mit +19 Prozent enorm aufgeholt. Weil dennoch weiterhin tausende Fachkräfte fehlen, suchen Spitäler zunehmend Leiharbeitskräfte über Vermittlungsagenturen. Diese kurzfristige Loch-auf-Loch-zu-Strategie ist sehr teuer und löst Dienstplanprobleme leider nur vorübergehend.

Obwohl der Personalstand in den Einrichtungen und Pflegediensten in den letzten zehn Jahren um +29.100 Beschäftigte zugenommen hat, sind derzeit auf dem Portal Pflege-Berufe.ch  noch immer insgesamt 13.206 offene Stellen ausgeschrieben.

Geldübergabe

Wie die  ´NZZ am Sonntag´ berichtete, suchen Spitäler vermehrt Aushilfskräfte über spezialisierte Leiharbeitsagenturen. Das führe auf dem ausgetrockneten Markt zu einem zunehmenden Wettkampf um Personal, was die Einrichtungen viel Geld koste. Der grösste Mangel herrscht dem NZZ-Bericht zufolge in der Intensiv-, Notfall- und Anästhesie-Pflege. Je spezialisierter die Ausbildungen, desto schwieriger sei es, Fachkräfte zu finden.

Zwar konnten die jährlichen Ausbildungsabschlüsse in den vergangenen zehn Jahren bereits deutlich gesteigert werden:  Auf Tertiärstufe Pflege von rund 1.800 auf rund 3.000, und auf der Sekundarstufe II von 4.000 auf nahezu 6.200. Doch dies reicht bei weitem nicht – deshalb soll jetzt eine bundesweite Ausbildungsoffensive gestartet werden.

> zum Nationalen Versorgungsbericht 2021

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