Salzburger Landeskliniken: Psychosoziale Notfallbeauftragte – Pflegekräfte helfen Pflegekräften

Künftig bieten speziell ausgebildete Pflegekräfte niederschwellige Anlaufstellen für psychische Erste Hilfe im kollegialen Umfeld.

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Kürzlich starteten die ersten 20 Pflegekräfte in die Zusatzausbildung als psychosoziale Ersthelfer*innen für betroffene Kolleg*innen

Foto: SALK

Ziel ist es, über mögliche Belastungen und deren Folgen aufzuklären, diese grundsätzlich zum Thema zu machen. So falle es dann in der Situation auch leichter, über diese zu sprechen und sich auszutauschen, wie Lehrgangsleiter DSA Mag. Ingo Vogl erklärt: „Wir alle kennen herausfordernde Situationen in unserer Arbeit und können ja auch in der Regel gut damit umgehen. Das heisst aber nicht, dass mitunter Situationen überfordern, uns nicht mehr aus dem Kopf gehen und länger bzw. stärker als sonst beschäftigen. Hier können Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, die diese Ausbildung absolviert haben, helfen: Um zu entlasten, um die Situation nochmals durchzuarbeiten und die eigenen Ressourcen und Bewältigungsstrategien wieder nutzbar zu machen.“

Corona hat den Bedarf verstärkt

Gerade jetzt, in der Corona-Pandemie, wurden bereits bestehende psychosoziale Belastungen verstärkt spürbar und die Notwendigkeit von Entlastungsgesprächen und psychosozialer Unterstützung nochmals deutlicher. Die Pflegedirektionen der Salzburger Landeskliniken haben daher gemeinsam mit der der Fort- und Weiterbildungsakademie des Bildungszentrums eine professionelle Fortbildung organisiert. So werden die zukünftigen Psychosozialen Notfallbeauftragten in einer umfassenden und praxisnahen Schulung für ihre Aufgaben vorbereitet. Die Grundausbildung startete mit insgesamt 20 Teilnehmenden und wird mit einer Evaluierung im Oktober 2021 abgeschlossen.

Ein Beitrag zur Professionalität in der Pflege

„Zur Professionalität in der Pflege gehört auch, die eigene psychosoziale Gesundheit immer wieder in den Fokus zu stellen und Achtsamkeit mit sich selbst zu üben. Das ist wichtig für jeden einzelnen, für die Teams, Abteilungen und die Organisation als Ganzes. Die Unterstützung durch ausgebildete Kolleginnen und Kollegen kann dabei einen Anstoss bieten und einen Beitrag leisten“, betont Pflegedirektorin Franziska Moser.

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