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Barmherzige Brüder Wien: Temporäre Lernstation – Studierende übernehmen die Pflege

Betritt man derzeit die chirurgische Station A 3.1 des Ordenskrankenhauses Barmherzige Brüder Wien, fallen sofort viele junge Mitarbeitende auf. Derzeit sind 19 Bachelor-Studierende des 5. Semesters der hauseigenen Pflegeakademie für 14 Patient*innen der Station verantwortlich. Bereits zum vierten Mal findet die „Temporäre Lernstation“ nun statt.

Mit dem Start der Temporären Lernstation am 6. November 2021 sind die Bachelorstudent*innen für Gesundheits- und Krankenpflege bis Ende November für die Pflege und den gesamten Arbeitsablauf verantwortlich. Der Erfolg der Lernstation beruht auf einem eigens dafür entwickeltem Theoriekonzept und führte in den letzten Jahren auch an anderen Krankenhäusern und Ausbildungsinstitutionen zu regem Interesse.

BB-Wien_Lernstation-11-2021

So wurde beispielsweise eine Lernstation auf Basis der Erfahrungen von Wien auch im Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt und der Fachhochschule Kärnten übernommen und durchgeführt.

Innovative Wege in der Pflegeausbildung

Die Idee dahinter: Auf der „Lernstationen“ setzen die Studierenden unter enger Anleitung das um, was sie zuvor in der Theorie in Lehrveranstaltungen gelernt haben. Barbara Zinka, Direktorin der Pflegeakademie: „Die Lernstation soll den Studierenden einen aussagekräftigen Einblick in die Berufsrealität ermöglichen und zeigen, wie umfangreich und verantwortungsvoll das Aufgabengebiet einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson ist.“ Den Studierenden steht immer eine Stationsleitung, eine Praxisanleiterin, und eine Pflegepädagogin anleitend und begleitend zur Seite. Durch diese fixen Bezugspersonen können die Lernerfolge, aber auch der Lernbedarf der Studierenden besser erkannt werden, denn „..die individuelle Förderung steht hier im Mittelpunkt“ (Zinka).

Begeisterung bei den Studierenden

Fragt man die Studierende auf der Lernstation nach ihren ersten Erfahrungen, hört man durchwegs Positives. „Die ersten Dienste sind doch etwas ungewohnt, aber nach und nach kommt man gut mit der Rolle und den täglichen Herausforderungen klar. Besonders gefällt mir, dass man selbstständig und eigenverantwortlich mit den Patient*innen arbeiten kann. Endlich kann ich unter Beweis stellen was ich in den letzten Jahren gelernt habe. Bisher konnte ich wirklich nur positive Erfahrungen sammeln. Bei Fragen kann man jederzeit auf das Team der Lernstation zurückkommen und jeder hilft“, berichtet eine Studentin von der aktuellen Lernstation. Besonders gelobt wird von den Teilnehmenden der Lernstation die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team.

„Die Studierenden im 5. Semester sollen auf der Lernstation die Gelegenheit haben, ihr erworbenes Wissen und fachpraktisches Können unter Beweis zu stellen. Sie initieren und steuern theoriegeleitet autonom die pflegerischen Prozesse. Mit der unterstützenden Anleitung und Lernbegleitung im Hintergrund soll die Handlungskompetenz der Studierenden durch die Lernstation sichtbar werden“, erklärt Pflegepädagogin Sylvia Obereder, die bisher jede Lernstation begleitete.

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