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Pflegekammer NRW: Mehr Solidarität innerhalb der Berufsgruppe

Die kritischen Stimmen von Pflegefachkräften sind während Corona lauter geworden: So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Das sieht auch Pflegepädagogin Dr. Jette Lange, M.Ed. (Bild) vom Fachbereich Gesundheit der FH Münster so – und engagiert sich beim Aufbau der Pflegekammer NRW.

FH-Münster

Derzeit wird durch den Errichtungsausschuss bis Ende des Jahres unter Rechtsaufsicht des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales diese Selbstverwaltung aufgebaut, in der alle Pflegefachpersonen in NRW Mitglied sind. „Vergleichbar ist diese Körperschaft des öffentlichen Rechts mit den Landesärztekammern“, erklärt die Nachwuchsprofessorin.

Im Errichtungsausschuss arbeitet die Berufspädagogin und Pflegewissenschaftlerin in den AGs Aufbau und Kommunikation. Sie moderiert aber auch den Pflegekammer-Podcast und organisiert Infoveranstaltungen. Dazu kommen wöchentliche Sitzungen. Und das alles ehrenamtlich, aber mit viel Herzblut, wie die 36-Jährige sagt.

In NRW arbeiten über 200.000 Pflegefachpersonen, sie bilden die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. „Sie ist jedoch nur wenig organisiert. Die Patientinnen und Patienten stehen im Mittelpunkt – das bedeutet aber auch, sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen“, so die gelernte Altenpflegerin. „Mit der Pflegekammer erhält die Pflege einen Platz im Selbstverwaltungssystem des Gesundheitswesens und kann dort einflussreicher Forderungen platzieren und verhandeln. Gleichzeitig kann das berufspolitische Bewusstsein in der Pflege gestärkt werden. Das braucht man, um die pflegerische Versorgung unserer Bevölkerung sicherzustellen.“

Foto: FH Münster/Anne Holtkötter