Baden-Württemberg: Finanzierungslücke für Praxiseinsätze von Pflege-Studierenden vorläufig geschlossen

Mit dem „Ausgleichsfonds“ finanzieren Deutschlands Kranken- und Pflegekassen die berufschulische Pflegeausbildung. Dabei hat der Gesetzgeber die Praxiseinsätze der Pflege-Studierenden schlicht „vergessen“. Nun greifen erste Bundesländer zur Selbsthilfe.

Geldübergabe

Mit rund 2 Mio. Euro wird die BaWü-Landesregierung Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste unterstützen, die Praxiseinsätze für Pflegestudierende anbieten. Sozialminister Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) sieht die Studierenden „signifikant benachteiligt“ und fordert eine Gesetzesreparatur vom Bund. Denn für Auszubildende in der berufsschulischen Pflegeausbildung bekämen die Einrichtungen Geld aus dem sog. Ausgleichsfonds, um damit die Kosten für die Ausbildung zu stemmen. In diesen Fonds zahlten v. a. Kranken- und Pflegekassen ein. Kein Geld jedoch bekämen sie aus dem Fonds für die hochschulische Ausbildung – obwohl sie Studierende häufig in denselben Bereichen ausbildeten.

Wie der Minister weiter ausführte, sei mit dem Geld die praktische Ausbildung von bis zu 120 Studierenden vorerst finanziell gesichert. Der Bund müsse die diesbezügliche  gesetzliche Regelung anpassen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK Südwest) zeigte sich erfreut, dass seine bisherigen Bemühungen zum Thema Finanzierung der primärqualifizierenden Studiengänge jetzt auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Und wiederholte die „dringende Aufforderung an den Bund“, die gesetzlichen Regelungen anzupassen.

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