Hygienebeauftragte, Community Health Nurses und mehr Forschung sollen Deutschlands stationäre Altenpflege für die nächste Corona-Welle wappnen.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat spezifische Empfehlungen für die im kommenden Herbst/Winter zu erwartende COVID-19-Welle in Pflegeeinrichtungen empfohlen. Dazu gehört u. a. ein gesetzlich verpflichtendes Hygienemanagement im Infektionsschutzgesetz, so der Vorschlag in der Stellungnahme aus der Vorwoche. Begleitend sollten Hygienebeauftragte durch regelmässige Schulungen die Hygienekompetenzen der Beschäftigten“ erhöhen.
Weiterhin hat sich der Rat für „präventive Heimbesuche“ über die Gesundheitsämter ausgesprochen. Eine regelmäßige Kontrolle und Beratung sowie eine enge Abstimmung und der systematische Austausch seien „dringend erforderlich“ im Hinblick auf die Eindämmung von COVID-19-Ausbrüchen sowie der damit verbundenen Einleitung entsprechender Maßnahmen. „Dringend empfohlen“ seien auch Regelungen zur Verbesserung der Qualität in der Pflege, etwa „zur Verstärkung der Personaldecke“, angemessene Entlohnung sowie durch höherqualifizierende Ausbildungen. Auch die Einbindung von speziell ausgebildetem Pflegefachpersonal als Community Health Nurses könne helfen, die Lebensbedingungen der Bewohnenden zu verbessern.
Quelle: > 10. Stellungnahme des Corona-Expert*innenrates
Kommentar
All diese vorsorglichen Empfehlungen mögen gut und richtig sein – der entscheidende Punkt jedoch ist: Die Schwächsten unserer Gesellschaft dürfen keinesfalls wieder Monate hindurch völlig isoliert und – angeblich zu ihrem eigenen „Schutz“ – gleich Strafgefangenen – verschärft durch „Einzelhaft“ in ihren Zimmern – weggesperrt werden! Das war nicht nur menschenunwürdig, sondern auch höchst gefährlich für Gesundheit und Leben unserer Alten und in jedem Fall unverhältnismässig überzogen. Hoffentlich haben wir aus dieser bitteren Lektion des Pandemiejahres 2020 gelernt …
Erich M. Hofer
