INTEGRI 2022: Vorbildliche Projekte der ´Integrierten Versorgung´ prämiert

Der INTEGRI – Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung – wurde kürzlich zum sechsten Mal vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 12. Gesundheitswirtschaftskongresses vor mehr als 400 Teilnehmenden statt.

BILD zu OTS - Die INTEGRI Glasskulptur (Unikate vom international renommierten GlaskŸnstler Robert Comploj) - bereitgestellt von CGM.
Die INTEGRI Glasskulptur (Unikate vom international renommierten GlaskŸnstler Robert Comploj) – bereitgestellt von CGM.

.

Der INTEGRI zeichnet alle zwei Jahre jene Organisationen und Personen aus, die den veränderten Anforderungen an ein funktionierendes Versorgungssystem mittels innovativer IV-Modelle begegnen und damit einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Österreich leisten.

Die Einreichungen zum INTEGRI 2022 zeichneten sich laut Jury durch beachtliche Qualität aus. Letztendlich wurden in einem zweistufigen Bewertungsverfahren die drei Preisträger bestimmt. Folgende Initiativen wurden mit dem INTEGRI 2022 ausgezeichnet:

Projekt: „Integrierte psychiatrische Versorgung“

Preisträger: Kardinal Schwarzenberg Klinik, Schwarzach/Pongau, Land Salzburg (Bild)

INTEGRI-LKH-Villach

V.l.n.r: Prim. Dr. Manfred Mittermair, Dr. Bärbel Fichtl und Mag. Erich Haugender (KS-Klinikum), Priv.-Doz. Dr. Claudia Wild (INTEGRI-Jurymitglied)

 

Begründung: „Neben der Vernetzung der Sektoren schätzt die Jury an dieser Einreichung besonders die Entlastungseffekte für den stationären Bereich. Auf die starke Zunahme psychiatrischer Erkrankungen wurde nicht nur reagiert, sondern bereits 2019 der steigende Bedarf zum Anlass für eine patientenzentrierte, ökonomisch sinnvolle und durch die modernen Instrumente der IT unterstützten Initiative genommen.“

Projekt: „Integrierte Ernährungsversorgung alter Menschen in der
Langzeitpflege“

Preisträger: Medizinische Universität Graz

MedUni-Graz-INTEGRI-2022

V.l.n.r: Sonja Lindner-Rabl, BA MA und Dr. Regina Roller-Wirnsberger (MedUni Graz), Dr. Heinz Brock (INTEGRI Jurymitglied)

 

Begründung: „.. auf Grund der hohen Bedeutung der optimalen Ernährung für geriatrische Bewohner*innen zur Vermeidung gesundheitlicher Folgeschäden. Dieses integrierte Versorgungsmodell, das professions-, standort-, organisations- und sektorenübergreifend wirksam ist, betont die oft vernachlässigte Bedeutung kennzahlengestützter integrierter Versorgungsprozesse und leistet einen großen Beitrag zur Altersgesundheit. Kommunikation wird systematisch gefördert und ein Scheinwerfer auf optimale Ernährung als etwas nicht Selbstverständliches gerichtet.“

Projekt: „Mobile Patientenversorgung“

Preisträger: KABEG – LKH Villach

VVillach

v.l.n.r: Erwin Jobst (CGM), das Team rund um KABEG-Pflegedirektorin Christine Schaller-Maitz, MSc. (4.v.l.), Dr. Susanne Herbek (INTEGRI Jurymitglied) und Andreas Augeneder (CGM)

.

Begründung der Jury: „.. da diese Initiative mehrere Zielrichtungen der Optimierung integrierter Versorgung in einer Organisationsform verbindet: die Betreuung durch ein mobiles Palliativteam, die ambulante geriatrische Mobilisation AGR im Wohnumfeld der betroffenen Patienten und die telemedizinische Betreuung kardiologischer Patienten durch HerzMobil Kärnten. Das Projekt nützt Beispiele anderer Regionen, die adoptiert und adaptiert wurden. Es überwindet Finanzierungsgrenzen im Gesundheitswesen zum Wohle der Patient*innen.
Zusätzlich zur Senkung der Mortalität erzielen die Aktivitäten auch ökonomische Wirkung durch die Reduktion von Hospitalisationen und Krankentransporten sowie die Verkürzung von Krankenhausaufenthalten.“

Die Preisverleihung

Die Healthcare-Expert*innen Dr. Susanne Herbek, Priv.-Doz. Dr. Claudia Wild und Dr. Heinz Brock überreichten für die INTEGRI-Jury die begehrten INTEGRI-Glasskulpturen (Bild o.) des renommierten Tiroler Glaskünstlers Robert Comploj an die Preisträger.

Integrierte Versorgung in Österreich

Das Thema „Integrierte Versorgung“ findet sich in fast allen Strategien, Konzepten, Plänen und Verein-barungen zur Zukunft des österreichischen Gesundheitswesens. Als Auftrag eine kunden-, klienten- oder patientenorientierte Dienstleistung arbeitsteilig zu erbringen. Zugleich soll diese komplexe Dienstleistung das soziale Umfeld der Patienten, die Sektoren, Organisationen und Berufsgruppen beteiligen, die gebraucht werden: idealerweise von der Prävention über Rehabilitation bis zur Palliativbetreuung. Theoretisch ein hoher Anspruch – in der Praxis noch mehr.

Fotos: APA/CompuGroup Medical (CGM), Linz/ Werner Redl / OGWK

image_pdfimage_print