1


BHS Wien: Projekt „Ehrenamtliche Demenzbegleitung im Akutkrankenhaus“ erhält Förderpreis

Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien erhielt für das Projekt „Ehrenamtliche Demenzbegleitung im Akutkrankenhaus“ den Förderpreis für Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere verliehen.

Der Förderpreis wurde dieses Jahr durch die Josef und Luise Kraft-Stiftung zum vierten Mal vergeben. Die Preisverleihung fand Ende Juni 2022 an der Katholischen Stiftungshochschule in München statt. Mit der Auszeichnung werden Projekte unterstützt, die sich für den Schutz älterer, hilfsbedürftiger Menschen einsetzen und Medizinethik im Gesundheitswesen in den Mittelpunkt setzen. Das Projekt des Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien hat diese Kriterien bestens erfüllt und wurde durch das Gremium ausgewählt.

„Es ist uns eine besondere Ehre, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen“, so Pflegedirektorin Isabell Koßmann. „Die Demenzbegleitung in unserem Haus erfolgt ehrenamtlich und lebt damit vom Engagement Einzelner für die ältere Generation da zu sein. Mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden gibt uns Mut, dieses erfolgreiche Projekt weiter auszubauen und auch andere Akutkrankenhäuser von der Idee zu überzeugen.“

BHS-Wien-Preisübergabe_08-2022

Im Bild (v.l.): Dr. Harald Mosler (Josef und Luise Kraft-Stiftung), Dr. Claudia Mahler (Dt. Institut für Menschenrechte), Prof. Dr. Constanze Giese (Kath. Stiftungshochschule München), die drei Preisträgerinnen PD Isabell Koßmann, Sonja Buchberger und Anna Turnheimer sowie Prof. Dr. Andreas Frewer (Universität Erlangen-Nürnberg)

Foto: Fotostudio Sedan Sieben

Für Menschen mit Demenz gilt aufgrund des unerwarteten Ortswechsels ein Aufenthalt im Krankenhaus als besonders schwierig. Um betroffenen Patient*innen den Weg ins Spital zu erleichtern, startete das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien 2021 mit dem Projekt und stellt seither Betroffenen ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zur Seite, die die Patient*innen den Aufenthalt über begleiten. Der Erfolg lässt sich sehen: Sowohl von Seiten der Ärzte und Ärztinnen als auch von den Angehörigen der Patient*innen wird das Projekt äußerst positiv aufgenommen.

Ehrenamtlich Mitarbeitende als wichtige Stütze

Bereits eine Unterstützung von zwei bis drei Stunden pro Woche hilft. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter übernehmen in dieser Zeit Tätigkeiten, die aufgrund des Zeitmangels nicht durch das Pflegepersonal abgedeckt werden können: Sie lesen Bücher vor, spielen Brettspiele oder unterhalten sich mit den Patient*innen. Die Patient*innen werden durch die Beschäftigung ruhiger und fühlen sich in der neuen Umgebung sicherer.

Hinweis für Interessierte: Weitere Ehrenamtliche willkommen!

Um das Projekt weiterzuführen und auf den bisherigen Erfahrungen aufzubauen, werden weitere ehrenamtliche Mitarbeiter*innen gesucht. Interessenten erhalten die Möglichkeit vor der Tätigkeit als Praktikant*in im Krankenhaus zu schnuppern. Da die Arbeit mit Menschen mit Demenz herausfordernd sein kann, ist ein Interesse an einer Ausbildung für Demenzbegleitung oder eine bereits abgeschlossene Ausbildung notwendig, ebenso müssen Interessenten körperlich fit sein, um den Patient*innen bei Bedarf zu helfen.