UK Bonn: Erste interprofessionelle Ausbildungsstation für Intensivmedizin

Vergangenen Mittwoch startete am UKB das Projekt „kinderherzen-IPSTA“  – die weltweit erste interprofessionelle Ausbildungsstation auf einer Kinderherzintensivstation.

„Um Pflegeauszubildenden, Medizinstudierenden und neuen Mitarbeitenden die schönen Seiten der Kinderherzmedizin zu zeigen und die Angst vor einer hohen Verantwortungslast zu nehmen, haben wir unsere interprofessionelle Ausbildungsstation nun auf die Kinderherzintensivstation ausgeweitet“, sagt Prof. Johannes Breuer, Direktor des Zentrums für Kinderheilkunde am UKB.

In der weltweit ersten interprofessionellen Ausbildungsstation (IPSTA) auf einer Kinderherzintensivstation werden am UKB zukünftig Auszubildende und Einzuarbeitende gemeinsam kleine Herzpatientinnen und -patienten. „Die Kinderherzintensivmedizin eignet sich hervorragend für die IPSTA, denn hier ist oft schnelles medizinisches Handeln gefragt, das sich nur durch eine eingespielte, interprofessionelle Zusammenarbeit des Teams ermöglichen lässt“, so Boulos Asfour, Direktor der Kinderherzchirurgie am UKB.

In Einsätzen von insgesamt fünf Wochen bekommen die Teilnehmenden so einen „Intensivkurs kinderkardiologische Intensivmedizin“. Durch die gemeinsame Arbeit in interprofessionellen Teams und regelmäßige Gesprächsrunden lernen die Berufsgruppen einander besser kennen und können so ihre interprofessionelle Kommunikation und Wertschätzung im Arbeitsalltag im Sinne der ganzheitlichen optimalen Versorgung und Patientensicherheit verbessern.

 IPSTA als Zukunftsmodell

Die „kinderherzen-IPSTA“ fügt sich damit gut ein in die zahlreichen interprofessionellen Projekte, die von der Medizinischen Fakultät im Rahmen der Ausschreibung „Gemeinsam von- und miteinander Lernen – Interprofessionelle Lehrprojekte“ unterstützt werden. In Bonn werden so die interprofessionellen Kompetenzen als Schwerpunkt im Medizinstudium etabliert.

Bisherige Erfahrungen von interprofessioneller Ausbildung zeigen auch, dass sich Patient*innen sowie ihre Familien dort optimal betreut und versorgt fühlen, unter anderem weil durch den guten Personalschlüssel mehr Zeit für die individuelle Betreuung bleibt. Teilnehmer von IPSTAs bleiben häufig auch als fertige Pflegefachkräfte und Assistenzärztinnen und -ärzte auf der Station und profitieren von der optimalen Einarbeitung.

Die Ausweitung der IPSTA auf die Kinderherzintensivstation wurde mit einer Spende des Vereins kinderherzen großzügig unterstützt. Sie wird 2023 das erste Mal durchgeführt und von da an regelmäßig am UKB stattfinden. Für die erfolgreiche Fortführung des initiativen Projekts bleibt es auf Spenden angewiesen.

Foto: Universitätsklinikum Bonn/J. F. Saba

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