BHS-Pflegehaus St. Katharina, Wien: Demenzpreis für Projekt „Herzraumtreffen“

Mit dem Projekt „Herzraumtreffen“ hat die Validationsexpertin Rosmarie Fink eine Plattform für interdisziplinären Austausch mit Fachinputs und Vernetzung geschaffen. Für dieses Projekt wurde dem Pflegehaus St. Katharina kürzlich der zweite Österreichische Demenzpreis verliehen.

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Bei der Betreuung von Menschen mit Demenz stehen Angehörige aber auch das Pflegepersonal vor vielen Herausforderungen. Die steigende Lebenserwartung sowie die Zunahme an demenZiellen Erkrankungen zeigt die Notwendigkeit einer intensiveren Auseinandersetzung mit Demenz. „Lösungsstrategien im Umgang bei Demenz sind zwar teilweise bekannt, jedoch fehlt oftmals der interdisziplinäre Austausch.“, erklärt Astrid Reiter (li.), die Haus- und Pflegedienstleiterin des Pflegehauses St. Katharina. Besonders für An- und Zugehörige gibt es bisher nur wenige Angebote, die einen Austausch mit Expertinnen und Experten ermöglichen. Mit dem Projekt Herzraumtreffen wird diese Lücke geschlossen.

Das Projekt Herzraumtreffen

Die Validationsexpertin Rosmarie Fink war ursprünglich in Klagenfurt (Kärnten) in ein Austausch-Format mit Schüler*innen der SOB involviert, entwickelte diese Idee  im Wiener Pflegehaus St. Katharina zum interdisziplinären Netzwerktreffen weiter. Damit eröffnete sie An- und Zugehörigen von Personen mit Demenz, hauseigenen Berufsgruppen sowie auch externen Interessierten einen Zugang mit Fachinput rund um das Thema Demenz.

Bei regelmäßigen Netzwerktreffen werden anhand von Fallbeispielen gemeinsame Lösungswege und Methoden diskutiert und von Pflegenden und Angehörigen mit Erfolg in die Praxis umgesetzt. Die teilnehmenden Personen tragen somit als Multiplikator zu einer liebevollen und professionellen Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz bei. Das Vorgehen der Validation nach Naomi Feil und dem demence-balance Modell von Barbara Klee-Reiter bilden beim Herzraumtreffen eine adäquate methodische Basis für die Kommunikation und Interaktion mit Menschen mit Demenz.

„Neben der theoretischen Vermittlung ist es zudem Ziel unserer Treffen, Freude, Motivation und Gelassenheit für die Herausforderungen im Umgang mit Menschen mit Demenz zu erreichen. Bei den Herzraumtreffen teilen die Teilnehmer*innen ihre verschiedenen Perspektiven und es wird jedem Gefühl, von der Ratlosigkeit und Verzweiflung bis hin zu gelungenen, berührenden Erfahrungsberichten aus der Praxis, Platz eingeräumt.“, so Rosmarie Fink.

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Über den 2. Österreichischen Demenzpreis

Die Öst. Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) zeichnet mit dem Demenzpreis bereits existierende, innovative und forschungsgeleitete Projekte aus, die die Lebensqualität von Menschen mit Demenz nachhaltig verbessern sollen. „Dass wir für das Projekt Herzraumtreffen den zweiten österreichischen Demenzpreis verliehen bekommen haben, freut uns besonders. Dies zeigt uns, dass wir mit der Idee, den Austausch und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Bezugsgruppen zu verstärken, eine willkommene Richtung einsgechlagen haben. Neben der Unterstützung von Betroffenen und An- und Zugehörigen haben wir den beruflichen Alltag von Pflege- und Betreuungspersonen wesentlich verbessert“, freut sich Rosmarie Fink.

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