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Land Tirol: Pflegeassistenz-Schulprojekte landesweit ausgerollt – Pilotprojekt Pflegelehrberuf startet

Insgesamt 161 Schüler*innen besuchen derzeit Schwerpunktausbildungen zur Pflegeassistenz in fünf Landwirtschaftlichen Fachschulen. Rund jede/r Vierte von ihnen will diese anschließend an einer Krankenpflegeschule ergänzen und abschließen.

Der erste Modellschulversuch der dreijährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz startete im Herbst 2020 an der Ferrarischule in Innsbruck. Darauf folgten Pflegeassistenz-Schulprojekte im Herbst 2021 an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Rotholz, Imst und Landeck-Perjen sowie im heurigen Jahr an den Standorten in St. Johann und Lienz. Somit steht an allen fünf Schulstandorten der Landwirtschaftlichen Lehranstalten den SchülerInnen das Angebot des Schwerpunkts „Pflegeassistenz“ als möglichst frühzeitiger Einstieg in den Assistenzberuf zur Verfügung.

„Durch die Kooperationen der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen mit den landwirtschaftlichen Schulen stehen den Absolventinnen und Absolventen viele Türen wohnortnah offen. Dies trägt wesentlich dazu bei, junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern und die regionale Versorgung zu sichern“, so Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele. Rund 40 Prozent der Absolvent*innen des ‚Pflegezweigs‘ streben laut deren Auskunft nach ihrem Abschluss eine weitere Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich an.

Tirol_PAss-Schulprojekte_11-2022

Besuch der landwirtschaftlichen Fachschule mit „Pflegezweig“ in Landeck-Perjen: (v.l.) Direktor Heinz Kofler, Gesundheits-Landesrätin Cornelia Hagele (Mitte= und Pflegeschuldirektorin Anneliese Flasch (St. Vinzenz Bildungszentrum, Zams).

Foto: © Land Tirol/Krepper

Bei einem Treffen der Schuldirektor*innen im Bezirk Landeck sprachen sich auch Anneliese Flasch (Bildungszentrum Zams) und Heinz Kofler (Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement, Landeck-Perjen) für die weitere Förderung des Ausbildungsmodells „Pflegezweig“ an den Fachschulen aus: „Mit Abschluss des Schwerpunkts Pflegeassistenz – das seit dem Vorjahr als Kooperation zwischen den beiden Schulen angeboten wird – stehen den Absolven*tinnen vielfältige wohnortnahe Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen – von den örtlichen Alters- und Pflegeheimen, über die Gesundheits- und Sozialsprengel oder im regionalen Krankenhaus bis hin zu einer verkürzten Ausbildung zur Pflegefachassistenz am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Zams.“

Lehre für Assistenzberufe als Pilotprojekt ab 2023/24

Aufgrund der erfolgreichen Bilanz soll das Ausbildungsmodell des „Pflegezweigs“ künftig auf alle Tiroler Bezirke ausgerollt werden und zudem eine eigene „Lehre für Assistenzberufe“ als Pilotprojekt ab dem Schuljahr 2023/24 umgesetzt werden. „Mit dem Ausbau der Pflegeausbildung an weiteren Standorten, der Erweiterung von flexiblen Ausbildungsmodellen wie dem ‚Pflegezweig‘ sowie der finanziellen Unterstützung für Auszubildende legen wir heute den Grundstein für unsere künftige Gesundheitsversorgung“, so Landesrätin Hagele.

Über den Einstieg in die Pflege an einer LLA

Konkret absolvieren die SchülerInnen im Rahmen der dreijährigen Ausbildung im Fachbereich „Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement“ der Landwirtschaftlichen Lehranstalten das erste Semester der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz und können dann direkt im Anschluss an die LLA nach weiteren sechs Monaten Praxis an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in den Bezirken die Berufsausbildung zur Pflegeassistenz abschließen. Neben der sechsmonatigen praktischen Ausbildung in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen, absolvieren die SchülerInnen zudem während der dreijährigen Ausbildung in den Fachschulen zwischen dem zweiten und dritten Jahrgang ein verpflichtendes Praktikum.