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HDZ-NRW, Bad Oeynhausen: Hanse-Preis 2023 für Intensivpfleger Lars Krüger

Auf fünf Intensivstationen des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ NRW) hat Lars Krüger eine Beobachtungsstudie durchgeführt, die jetzt mit dem Hanse-Pflegepreis 2023 als beste pflegewissenschaftliche Arbeit im Bereich der Intensiv- und Anästhesiepflege ausgezeichnet wurde.

Lars-Krüger_Intensivpfleger_HDZ-NRW_03-2023


Hanse-Pflegepreisträger Lars Krüger, HDZ NRW

Foto: Tobias Pieper

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Gut aufbereitete und innerhalb weniger Minuten präsentable Kurzfortbildungen innerhalb der Arbeitszeit kommen grundsätzlich gut an. Das ist bekannt. Aber wann ist der beste Zeitpunkt, um die Lerninhalte zu vermitteln? Mit dieser Frage hat sich Lars Krüger, Fachgesundheits- und Krankenpfleger auf den herzchirurgischen Intensivstationen des HDZ NRW, in seiner Masterarbeit wissenschaftlich beschäftigt. Als Gesundheits- und Pflegewissenschaftler sowie Mitglied der Pflegedirektion ist er zuständig für die Pflegeentwicklung auf den Intensivstationen am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.

Für seine Arbeit und die Präsentation auf dem diesjährigen 33. Symposium Intensivmedizin und Intensivpflege in Bremen hat er den mit 2.000 Euro dotierten Hanse-Pflegepreis für die beste pflegewissenschaftliche Arbeit erhalten. Krügers Untersuchung, die er als Beobachtungsstudie auf den Intensivstationen über einen Zeitraum von mehreren Monaten durchgeführt hat, ist zwischenzeitlich veröffentlicht worden.

„Die Fragestellung hat angesichts der Pandemie und zunehmender Arbeitsverdichtung natürlich an Aktualität gewonnen“, stellt Krüger fest. „Einerseits ist das lebenslange Lernen im Pflegeberufegesetz festgeschrieben. Es ist ein wichtiger Faktor für den Arbeitgeber und zugleich unumgänglich für alle, die in der Pflege beschäftigt sind – unabhängig davon, ob Pflegende zuvor eine grundständige Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Andererseits können effizient eingesetzte Fortbildungsmaßnahmen erheblich zur Verbesserung der persönlichen Motivation und Qualität der Arbeit beitragen.“

Kurzfortbildungen zum richtigen Zeitpunkt

Die Antwort: Unterschiedliche zeitliche Verortungen von Kurzfortbildungen für Pflegende auf der Intensivstation wirken sich auf das Ergebnis aus. Die besten Lerneffekte werden mit einer Kurzfortbildung erzielt, die nicht länger als 15 Minuten dauern sollte. Und ganz wichtig: Mittels einer Auswertung von Quizfragen konnte Krüger einen ersten Hinweis darauf finden, dass die Fortbildungsmaßnahme umso erfolgreicher ist, wenn die Pflegenden zu Beginn ihres Spätdienstes daran teilnehmen. Zugleich können mehr Pflegende erreicht werden, da erst im Anschluss der Dienst in der direkten Versorgung der Patient*innen startet.

Kurzfortbildung-Intensivpflege_2023_HDZNRW

Foto: HDZ NRW

„Unsere wöchentlich stattfindende Mittagsfortbildung am HDZ NRW (Bild) stellt inzwischen eine so wichtige Ergänzung zu den bisherigen konventionellen Fortbildungsmöglichkeiten dar, dass wir das Angebot auch auf die allgemeinversorgenden Pflegestationen ausweiten möchten“, fasst Krüger seine Untersuchungsergebnisse und Eindrücke aus dem Klinikalltag zusammen. „Aber auch sonst bleiben wir in der Pflegeentwicklung am Ball: Akzeptanz, Zufriedenheit und Praxistransfer werden regelmäßig evaluiert.“

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Über das HDZ-NRW

Als Spezialklinik zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 35.000 Patient*innen pro Jahr – davon 14.600 in stationärer Behandlung – zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und drei Universitäts-Institute seit über 35 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. Die Einrichtung ist bekannt als größtes Herztransplantationszentrum in Deutschland.

Aktuell sind rd. 2.500 Mitarbeitende – davon 1.600 Pflege- und Funktionskräfte – am HDZ NRW beschäftigt. Im Einklang mit moderner Hochleistungsmedizin und menschlicher Nähe wird im interdisziplinären Einvernehmen die bestmögliche Behandlung sichergestellt, die langfristig die bestmögliche Lebensqualität verspricht. Maßstäbe für die hohe Pflegequalität sind etablierte Standards aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie ein qualitätsorientiertes Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzept.