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Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Bei einer feierlichen Gala am 1. Mai in Wien wurden insgesamt 15 herausragende soziale Innovationen ausgezeichnet: Visionäre und inspirierende Projekte, die unsere Gesellschaft positiv beeinflussen. 

Foto: SozialMarie

Die strahlenden Gewinner:innen:

  • 1. Preis (15.000 €): housing first österreich (Österreich)
  • 2. Preis (10.000 €): I stand up for you/I stand up for myself  (Ungarn)
  • 3. Preis (5.000 €): Reminiscence in the Museum (Ungarn)

Weitere 12 Preise dotiert mit jeweils € 2.000 gehen an:

  • Heimhilfeausbildung für vertriebene Ukrainer:innen (Österreich)
  • Community Interpreting (CI) (Österreich)
  • Alles Clara (Österreich)
  • Phralipen (Kroatien)
  • Troublegang (Tschechische Republik)
  • Garden biogas plant (Tschechische Republik)
  • Pilot Light (Ungarn)
  • Children with long-term medical needs in the class (Ungarn)
  • 20th century in the current struggle for freedom   (Slowakei)
  • Doctors Tracker (Slowenien)
  • Solar School Hrastnik (SSH) (Slowenien)
  • The Incubator for Future Investigative Reporters (Slowenien)

Herzlichen Glückwunsch an alle nominierten und preisgekrönten Projekte!

Details zu den Hauptpreisgewinnern, zur Projektwahl der internationalen Ehrenschützer*innen und einige fotografische Eindrücke von der Gala finden Sie unter: >www.sozialmarie.org.





Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024





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Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Die Klimakrise hat erhebliche negative Auswirkungen auf die körperliche und psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung.

Im aktuellen Bericht „Psychosoziale Co‑Benefits von Klimapolitik“ wird dargelegt, dass vor allem vulnerable Gruppen davon besonders betroffen sind. Klimaschutz-Maßnahmen dienen neben der Verringerung von Emissionen auch dem Erhalt der psychosozialen Gesundheit der Bevölkerung.

Bei einem GÖG‑Colloquium präsentierte Lea Dohm von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) die Ergebnisse des GÖG‑Policy‑Briefs.

Die Auswirkungen der Klimakrise führen schon jetzt zu psychosozialen Belastungen. Diese treffen Risikogruppen verstärkt: Eine Vielzahl von Risikofaktoren betrifft u.a. Menschen mit Funktionseinschränkungen, ältere Menschen, Kinder, Jugendliche, deren Eltern und Bezugspersonen sowie Menschen in Sorgeverpflichtung. In diesem Bericht werden beispielhaft Kinder, Jugendliche und Familien als Risikogruppe fokussiert.

Mit Zunahme der Klima- und Umweltveränderungen (z.B. Extremwetterereignisse) steigt erwartbar auch die psychosoziale Belastung. Diese stellt eine Herausforderung für Bildungs-, Familien-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik dar. Die psychosozialen Folgen der Klimakrise umfassen zunehmende soziale Konflikte, vermehrte Arbeitsunfähigkeitszeiten und Kosten für das Gesundheitssystem sowie entsprechende wirtschaftliche Folgeschäden.

Wenn bei der Bevölkerung der Eindruck entsteht, dass die Regierung die Krise nicht ernst genug nimmt bzw. nicht in ausreichendem Maße handelt, kann dies zu weiterer Belastung von Kindern und Jugendlichen sowie zu einem Vertrauensverlust in demokratische Prozesse und Politikverdrossenheit führen. Ambitioniertes klimapolitisches Handeln im Sinne einer Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt den Gesundheitsschutz von oben genannten Risikogruppen, kann gesellschaftlichen Spannungen vorbeugen und dient der sozialen Gerechtigkeit.

Neben konkreten klimapolitischen Maßnahmen braucht es auch Veränderungen im politischen Handeln als solches, z.B. durch die Etablierung von Bürger:innenräten, Jugendräten und -parlamenten. Daraus können sich individuelle und psychosoziale Co-Benefits für die genannten Risikogruppen ergeben wie eine Stärkung des Selbstwirksamkeits-Erlebens, Reduktion von Ohnmachts- und Hilflosigkeitsgefühlen, emotionale Entlastung, die Stärkung kollektiver Resilienz und der Gruppenkohäsion.

>zum ausführlichen Beitrag hier





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Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Ausgezeichnet werden Akteurinnen und Akteure, die innovative Klimaschutzprojekte im Gesundheitswesen umsetzen und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gesundheit leisten.

 

Der Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ wird heuer zum zweiten Mal vom österreichischen Gesundheitsministerium und dem Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit vergeben.

Die prämierten Projekte werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 17. September 2024 durch Gesundheitsminister Johannes Rauch ausgezeichnet.

Einreichungen sind bis 14. Juni 2024 in sechs Kategorien möglich.

>Nähere Infos hier





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„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei, zu verlieren.“

António Manuel de Guterres

UN-Generalsekretär





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„Man kann es nicht oft genug sagen: In der Pflege wird gut verdient und mindestens in Tarifhöhe bezahlt – dafür hat der Gesetzgeber gesorgt. Aber auch der Pflege-Mindestlohn wird zum 1. Mai erneut angehoben. Innerhalb der letzten drei Jahre wurde er um über 30 Prozent erhöht!“

Claudia Moll

Altenpflegerin, MdB, Pflegebevollmächtigte der deutschen Bundesregierung, am 01. Mai 2024





Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Von 4. bis 6. April fand der Kongress der österreichischen Palliativgesellschaft in Villach statt. Unter dem Motto „Grenz-Werte“ sollten Grenzen und Werte neu erkundet und ausgelotet werden.

Foto: Institut Haus der Barmherzigkeit

Als ein wichtiges Forum für Fachleute, Praktiker*innen und Interessierte im Bereich der Palliativ- und Hospizpflege stellt der Kongress eine Plattform für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und innovativen Ansätzen dar. Ein besonderes Augenmerk lag dieses Jahr auf der Förderung und Stärkung der Multiprofessionalität in der Palliative Care.

Palliativexpertin Tamara Archan resümiert: „Der Kongress war geprägt von sehr interessanten Vorträgen, innovativen Ansätzen in der Palliative Care und tollen Gesprächen, die uns bei der Weiterentwicklung der palliativen Versorgung in den Pflegeeinrichtungen Wien unterstützen können.“

>Nähere Infos hier





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Die Sektoren-übergreifende Zusammenarbeit von Wiens Krankenhäusern und Pflegehäusern schliesst mit einer nahtlosen „Überleitpflege“ rasch und unbürokratisch eine Versorgungslücke und entlastet die Kliniken.

Ältere Patient*innen erholen sich oft wesentlich schwerer von komplexen medizinischen Behandlungen, als jüngere. In derartigen Situationen können die Teams in den Pflegehäusern unterstützen: Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV) sind nämlich als Sonderkrankenanstalten klassifiziert. Das bedeutet, dass dort umfassende medizinische, pflegerische und fachtherapeutische Expertise zur Verfügung steht. Patient*innen, die nach einem Spitalsaufenthalt nicht nahtlos in externe Kurzzeitpflege- oder Remobilisationseinrichtungen übernommen werden können, finden WIGEV-intern einen Platz zur Weiterversorgung.

„Die Vorteile liegen klar auf der Hand“, erläutert Evelyn Kölldorfer-Leitgeb (Bild), Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes. „Dringend benötigte Klinikbetten für Akutpatient*innen und anstehende Operationen werden früher frei. Die Gesamtkosten für die RNS-Betreuung oder Überleitpflege in einem Pflegehaus sind geringer als jene in einer Klinik. Und die Patient*innen werden nahtlos und bestmöglich weiterversorgt.“

Das vorliegende Modell der „abgestuften Versorgung“ verbessert die Situation für alle Beteiligten schnell und unbürokratisch: Den Anfang machte bereits 2019 die Pflege Baumgarten, die für das AKH Wien 24 Plätze zur Remobilisation und Nachsorge geschaffen hat. Im Jänner 2023 wurden unter dem Begriff „Überleitpflege“ im Pflegehaus Leopoldstadt weitere 24 Plätze für AKH-Patient*innen bereitgestellt. Auf Basis eines neuen Kooperationskonzepts zwischen Kliniken und Pflegehäusern des WIGEV wird das Angebot bis Ende 2024 auf 144 Betten in den beiden Pflegehäusern ausgebaut.

Rasche und unbürokratische Lösungen für Patient*innen

Zentraler Aspekt der WIGEV-internen Lösung: Sie ist unbürokratisch und schnell. Patient*innen-Transfers funktionieren innerhalb von wenigen Tagen nach Anmeldung. Bürokratische Hürden zwecks Finanzierung entfallen. „Die Patient*innen sind und bleiben Kund*innen in ein und demselben Träger“, erklärt Johannes Nadlinger, Direktor der Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes. „Das bedeutet, es entstehen auch keine Zusatzkosten für die Patient*innen oder deren Angehörige.“

Die insgesamt neun WIGEV-Pflegehäuser bieten medizinische, pflegerische und therapeutische Expertise und eine hervorragende technische Ausstattung. Ärzt*innen, Pflegefachkräfte und Therapeut*innen kümmern sich um die nötigen Remobilisationsmaßnahmen der Patient*innen. „Und das deutlich intensiver, als dies in den acht Kliniken möglich wäre“, betont Nadlinger.

Die Rückmeldungen aus den Kliniken und Pflegehäusern fallen durchwegs positiv aus. „Wir erreichen mit dieser Kooperation eine deutliche Entlastung in den Spitälern. Deswegen haben wir uns im Vorjahr für einen zügigen Ausbau der Kapazitäten entschieden“, so Kölldorfer-Leitgeb. Der Wiener Gesundheitsverbund beschäftigt in seinen acht Kliniken, neun Pflegehäusern sowie dem Therapiezentrum YbbS/Donau rund 30.000 Mitarbetende.

>zur Webseite des WIGEV





Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach (Bild) fordert zum 30-Jahres-Jubiläum der Pflegeversicherung: „Die Bundesregierung muss endlich handeln“.

Gerlach betonte: „Wenn die pflegerische Versorgung mit Blick auf die demografische Entwicklung auch künftig sichergestellt werden soll, muss die Bundesregierung jetzt endlich die längst überfällige Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung auf den Weg bringen“. Bisherigen Gesetzesänderungen hätten viel zu kurz gegriffen und seien nicht ausreichend an die Herausforderungen der heutigen Zeit angepasst worden.

Die Pflegeversicherung müsse der Ministerin zufolge „konsequent vereinfacht und flexibilisiert“ werden. Denn Ziel müsse es sein, dass sich die Versorgung im Einzelfall besser nach den Bedarfen des Pflegebedürftigen richten kann – und nicht nach komplexen Abrechnungsmöglichkeiten.

Gerlach fügte hinzu: „Zu einem vernünftigen Reformkonzept gehört vor allem auch Generationengerechtigkeit. Das heißt: Die Belastung für junge Menschen bei der Finanzierung der Pflegeversicherung müssen im Rahmen bleiben“.

Versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln finanzieren

Um die Pflegeversicherung nicht zu überfordern, müsse die Bundesregierung ihrer Ankündigung nachkommen und versicherungsfremde Leistungen mit Bundesmitteln finanzieren, mahnt Gerlach: „Das gilt insbesondere für die Kosten der Rentenversicherung für pflegende Angehörige, die noch immer die Pflegeversicherung belasten“. Darüber hinausu haben die Bundesländer bereits im Vorjahr die Bundesregierung aufgefordert, auch die Ausbildungsumlage – als gesamtgesellschaftliche Aufgabe – aus der Pflegevergütung heraus zu nehmen. Gerlach: „Aber leider ist die Bundesregierung hier bislang untätig geblieben.“

Wie angekündigt, plant die Bundesregierung bis Ende Mai Eckpunkte für eine zukunftsfeste Finanzierung der Pflegeversicherung vorzulegen. Die Beratungen hierzu laufen.

Bayern setzt sich auf Bundesebene laufend mit Bundesratsinitiativen für bessere Arbeits-  und Rahmenbedingungen für Pflegekräfte ein – so beispielsweise für weitere Steuerbefreiungen von Gehaltsbestandteilen in der Pflege und nachhaltige Maßnahmen zur Eindämmung der Leiharbeit in der Pflegebranche.





Glanzlichter der Innovation: 15 beeindruckende Projekte gewinnen den SozialMarie Preis 2024

Bis Ende des Jahrzehnts sollen mehr als 16.000 Pflegekräfte ausgebildet werden, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegen zu wirken. Eine Zwischenbilanz zeigt: Rund 5.000 Frauen und Männer haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen.
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Damit das hoch gesteckte Ziel erreicht werden kann, wurden von der Stadt Wien durch Milliardeninvestitionen die Ausbildungsplätze verdoppelt sowie die Infrastruktur modernisiert. Ab Herbst stehen gesamt 2.000 von der Stadt finanzierte Startplätze quer durch alle Ausbildungen zur Verfügung.
„Die Stadt Wien arbeitet intensiv an Lösungen für den Pflegepersonalbedarf“, sagte Gesundheitsstadtrat Hacker. Dabei arbeite man auch eng mit dem ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds (waff ) zusammen. Allein für den Pflegebereich des Programms „Jobs PLUS Ausbildung“ werden heuer 12 Mio. Euro investiert.
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In Summe werden über dieses Programm knapp 46 Prozent aller Pflegeausbildungen in Wien absolviert. Doch es gibt auch andere Wege: Die Video-Pflegesoap „Nicht wieder Mary“ war ein bedeutender Meilenstein zur Deckung des Fachkräftebedarfs in der Pflege. Dank ihr und begleitender Kommunikation konnte der waff seit Herbst 2023 rund1.800 Bewerber*innen (+ 45 %) für Ausbildungen im Pflegebereich gewinnen.

10.000 mehr Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen seit 2017

Die Entwicklung beim Personal geht deutlich nach oben. 2023 haben im Wiener Gesundheits- und Pflegewesen mit 70.100 unselbstständig Beschäftigten um über 10.000 Mitarbeitende mehr als im Jahr 2017 gearbeitet.
Quelle: RK, 11.4.2024




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Im Krankenhaus-Report 2024 – Schwerpunkt: „Strukturreform“ – werden  anhaltende Qualitäts- und Strukturprobleme in der deutschen Krankenhauslandschaft analysiert. Der Report ist Open Access oder als Buch erhältlich.

Eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, dass 2022 in insgesamt 95 an der Brustkrebs-Versorgung beteiligten Krankenhäusern (18 %) weniger als 25 Brustkrebsfälle operiert wurden. „Das bedeutet, dass etwa alle zwei Wochen ein solcher Eingriff stattfand. Bei solch niedrigen Fallzahlen kann man nicht davon ausgehen, dass es in diesen Kliniken ein routiniertes Behandlungsteam oder gar eine eingespielte Prozesskette gibt“, erläuterte Christian Günster vom WIdO.

Zu geringe OP-Fallzahlen – fehlende Zertifizierung

Laut der Auswertung verfügten 2022 zudem 40 Prozent der an der Versorgung von Brustkrebs-Fällen beteiligten deutschen Kliniken nicht über ein Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) oder über eine vergleichbare Zertifizierung.

Trotz eines zuletzt erkennbaren Konzentrationsprozesses bei Brustkrebs-OP müsse dieser Prozess gerade bei den Krebsbehandlungen dringend beschleunigt werden, fordert Günster – denn: „Wwenn wir im bisherigen Tempo weitermachen, würde es 20 Jahre dauern, bis alle Patientinnen und Patienten mit Krebs in zertifizierten Zentren behandelt werden.“

Qualitätsprobleme auch in der Notfallversorgung

So zeigt eine aktuelle Auswertung, dass nach wie vor viele Patient*innen mit Herzinfarkt nicht optimal versorgt werden, weil sie in Kliniken ohne Herzkatheterlabor eingeliefert werden. Besonders ausgeprägt war dieses Problem in jenen 368 Kliniken, die 2022 weniger als 25 Fälle behandelten – nNur jede fünfte verfügte über ein Herzkatheterlabor. Bei schweren Herzinfarkten sollte aber möglichst innerhalb von 90 Minuten eine Herzkatheter-Behandlung erfolgen.

„Ganz offensichtlich gibt es in einigen Bundesländern nach wie vor große Probleme bei der Steuerung der Patien*tinnen in die geeigneten Kliniken, denn eigentlich haben wir in Deutschland keinen Mangel an Herzkatheterlaboren“, betonte Christian Günster.  „Das ist ein andauerndes Problem, das eindeutig planerisch gelöst und im Rahmen der Krankenhausreform endlich angepackt werden sollte“, so Günster.

Fallzahlen gehen zurück – Ambulantisierung erfährt kräftigen Schub

Eine aktuelle Analyse des WIdO zur jüngsten Entwicklung der Fallzahlen macht deutlich, dass die Reform auch aus wirtschaftlichen Gründen dringend erforderlich ist. So wurden 2023 in deutschen Krankenhäusern knapp 14 % weniger somatische Fälle behandelt als vier Jahre zuvor. Besonders groß war der Einbruch der Fallzahlen (-20 %) bei den „ambulant-sensitiven Diagnosen“ – also bei Erkrankungen, die nicht zwingend im Krankenhaus behandelt werden müssten. Hier hat die Pandemie offenbar die gebotene stärkere Ambulantisierung von Leistungen bereits befördert. Dies weise laut WIdO deutlich auf die großen Ambulantisierungs-Potenziale für die Zukunft hin.

Aspekte der anstehenden Strukturreformen

Der Krankenhaus-Report, der jährlich als Buch und als Open-Access-Publikation erscheint, hat 2024 das Schwerpunktthema „Strukturreform“. Die Analysen zeigen Handlungsansätze für den aktuellen Reformprozess auf. Unter anderem thematisiert der Report bisherige Reformerfahrungen aus der Schweiz und aus NRW und zeigt verschiedene Möglichkeiten und Elemente für eine Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft auf – sowohl im Bereich der qualitätsorientierten Planung als auch im Bereich der Vorhaltefinanzierung. Zudem beleuchtet dder Report das Thema Ambulantisierung und Fragen der Nachhaltigkeit im Kliniksektor.


Originalpublikation:

Jürgen Klauber, Jürgen Wasem, Andreas Beivers, Carina Mostert, David Scheller-Kreinsen (Hg.): Krankenhaus-Report 2024. Strukturreformen. Springer Berlin, Heidelberg 2024. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68792-5


Weitere Informationen: >http://www.wido.de