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Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Die erste eHealth-Strategie für Österreich umfasst eine Vision, strategische und operative Ziele sowie konkrete Maßnahmen, um die Gesundheitsversorgung durch digitale Technologien zu verbessern.

Die eHealth-Strategie wurde gemeinsam von Bund, Ländern und Sozialversicherung entwickelt und in einem partizipativen Prozess mit wesentlichen Stakeholdern im Gesundheitssystem abgestimmt. Damit stellt sie einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung eines digital unterstützten Gesundheitswesens in Österreich dar. Die Entwicklung der eHealth-Strategie wurde inhaltlich und organisatorisch durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) begleitet.

Die Vision: Zukunftsszenario 2030

Aus dieser Vision ergeben sich für die vorliegende Strategie die folgenden strategischen
Ziele:
… S1. Digitalen Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen
… S2. Telegesundheitliche Präventions- und Versorgungsangebote schaffen
… S3. Die öffentliche Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI)
weiterentwickeln
… S4. Zentrale eHealth Services/Komponenten bereitstellen
… S5. Für Gesundheitsversorgung und Steuerung relevante Register etablieren
… S6. Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten stärken
… S7. Innovation zugänglich machen
… S8. Digitale Kompetenzen stärken

Die strategischen Ziele werden in den folgenden Kapiteln im Detail dargestellt und sind von einer Reihe an übergeordneten und prozessualen Leitsätzen begleitet.

>zur ehealth-Strategie Österreich 2030





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Seit Juli 2018 werden alle Angehörigen der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (GuK-Berufe) sowie der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD) im >elektronischen Gesundheitsberuferegister (GBR) erfasst.Nun liegt der Bericht für 2023 vor.

Der „think tank“ des Gesundheitsministeriums, die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erstellt seit 2018 all jährlich einen GBR-Jahresbericht, der systematische Detailanalysen der registrierten Berufsgruppen sowie Informationen zu den behördlichen Tätigkeiten und zur Registerführung enthält. Das Register enthält Informationen über die Berufsberechtigung der einzelnen Berufsangehörigen und ist für alle Interessierten öffentlich einsehbar.

Das Register soll die beruflichen Qualifikationen aller betroffenen Berufsangehörigen erfassen und einsehbar machen. Das erhöht die Transparenz, die Auswahlmöglichkeit sowie die Patientensicherheit und gewährleistet die Qualität in der Leistungserbringung. Durch elektronische Abfrage kann sich jede interessierte Person jederzeit über die Qualifikation einzelner Berufsangehöriger informieren.

Das GBR schliesst damit zum europäischen Standard auf. Nationale und internationale Mobilität werden erleichtert. Bei Arbeitgeberwechsel wird das Vorlegen von Zeugnissen und anderen Nachweisen vereinfacht. Arbeitgeber können sich auf das Register und die damit verbundene behördliche Überprüfung verlassen.

DGKP weiter eingebremst, Assistenzberufe stark im Aufwind

Der deutliche Trend der Vorjahre in Richtung Assistenzberufe setzt sich verstärkt weiter fort: Gab es zum Ende 2021 exakt 105.937 Registrierungen von dreijährig ausgebildeten Pflegefachkräften (DGKP), waren es zwei Jahre später nur um insgesamt rund +5 % mehr (111.566). Im gleichen Zeitraum stieg dagegen die Zahl der zur Berufsausübung berechtigten, einjährig ausgebildeten Pflegeassistent*innen um insgesamt rund +9 % auf 61.234 Personen (Tab. unten).

Einen geradezu sprunghaften Aufholprozess legt das neu geschaffene Berufsbild der zweijährig ausgebildeten PflegeFachAssistenz (PFA) hin: Von 3.340 Berufsberechtigten (Ende 2021) stieg deren Zahl im Folgejahr um +43,8 % auf 4.803 Personen – und im Berichtsjahr 2023 um weitere +35,3 % auf bereits 6.500 registrierte PFA an – Tendenz weiterhin stark steigend.

Insgesamt verzeichnete das Register zum Ende des Vorjahres bundesweit 179.300 Pflegefach- und -assistenzpersonen – ein Zuwachs von rund +8 % gegenüber 2021.

>zum detaillierten Jahresbericht 2023 (GÖG)





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hat in Stellungnahmen zum Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Pflegekompetenz sowie zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes Änderungen und Ergänzungen vorgeschlagen.

Das KDA hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Pflegekompetenz Änderungen und Ergänzungen vorgeschlagen. Sie beziehen sich auf die Bereiche Personal und Kompetenzen, Wohnen und pflegerische Infrastrukturentwicklung sowie auf den Bereich Unterstützung, Beratung und Selbsthilfe.

>Stellungnahme zum PKG

Zum Entwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes hat das KDA Ergänzungen vorgeschlagen. Dabei geht es vor allem um die Anwerbung von Personal aus Drittstaaten sowie um die Anerkennung der Berufsqualifikation.

>Stellungnahme zum KHVVG





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Zunehmende Notfälle, Krisen und Katastrophen stellen Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Pflegefachpersonen vor immer größere Anforderungen. Dies erfordert eine umfassende Vorbereitung. Wie steht es darum aktuell im D-A-CH Raum?

Der Weltbund der professionell Pflegenden (ICN) hat deshalb die Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege aktualisiert und ergänzt. Diese aktualisierten Richtlinien – übersetzt von Prof. Dr. Michael Ewers und seinem Team vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité Berlin – liegen nun erstmals auf Deutsch vor und bieten eine wertvolle Orientierungshilfe für Pflegefachpersonen in Krisensituationen.

Im gemeinsamen >WebTalk der deutschen, österreichischen und Schweizer Pflegeberufsverbände (DBfK, ÖGKV und SBK-ASI) wurden die Kernkompetenzen am 2. Oktober einem breiten Fachpublikum vorgestellt.

Die Broschüren „Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege – Version 2.0″ und „Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege – Kompetenzen für Pflegefachpersonen in Medizinischen Notfallteams (Stufe III)“ sowie die Präsentation von Prof. Ewers stehen hier zum Download zur Verfügung:

>>www.dbfk.de/de/berufspolitik/Internationales





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Vor einer drohenden Pleitewelle der ambulanten, privaten Pflegebranche in Deutschland warnt das Bündnis „Pflege am Limit“ in einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

In diesem Brief kritisieren die Betreiber von ambulanten Pflegediensten die bisherige Untätigkeit der Politik und fordern umgehende Maßnahmen, um das Überleben der überwiegend privat geführten Pflegeunternehmen zu sichern. Die Einführung der Tarifpflicht im Jahr 2022 habe zusätzliche Belastungen verursacht, ohne dass eine auskömmliche Refinanzierung erfolgt sei. Seitdem mussten über 1.000 Pflegedienste Insolvenz anmelden, so das Bündnis.

Ablehnung von Pflegebedürftigen nimmt mehr und mehr zu …

Besonders kritisch sehen die Verfasser die Deckelungen der Pflegegrade, die dringend um mindestens 35 Prozent(!) angehoben werden müssten. Andernfalls könne eine ausreichende Versorgung der Pflegebedürftigen nicht gewährleistet werden. Pflegedienste müssten aus betriebswirtschaftlichen Gründen immer häufiger Patienten ablehnen, was zu einer weiteren Verschärfung der Pflegesituation führe​.

In einer Anlage zum Schreiben fordert das Bündnis u.a. auch die sofortige Rücknahme des Pflegekompetenzgesetzes, das finanzielle Kürzungen für ambulant betreute Wohngemeinschaften vorsieht und damit zahlreiche Betriebe in den Ruin treiben würde. „Wenn das in Kraft tritt, sind alle weiteren Forderungen obsolet, da es dann nur noch um Insolvenzverwaltung geht“, heißt es in den Forderungskatalog.

Weiter verschärfend wirkt zudem, dass viele Sozialämter erhebliche Zahlungsrückstände gegenüber Pflegediensten aufweisen und so deren finanziellen Kollaps beschleunigen …

>zum Brief (01.10.2024)

>zum Forderungskatalog

>Webseite Bündnis „Pflege am Limit“

>Pressestimmen dazu …





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Die Aufsichtsbehörde kontrollierte u.a. Endoskopie und Instandhaltung – und fand so viele Probleme, dass sie jetzt die Überwachung intensivieren wird, berichtet das Branchenmedium ´Medinside´.

Fehleranfällig: Ösophago-Gastroduodenoskopie

Foto: Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0/ Medinside

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Swissmedic überwacht die Instandhaltung, Aufbereitung sowie die Vigilance bei den Medizinprodukten – im Vorjahr führte diese Gesundheitsbehörde Kontrollen in 25 Spitälern durch.

Der nun veröffentlichte Bericht zeige, dass offenbar Handlungsbedarf besteht, so ´Medinside´. Bei der Endoskopie beispielsweise fanden sich in 80 Prozent (!) der untersuchten Fälle Mängel bei der Organisation der Reinlichkeit; in zwei Drittel der Fälle mangelte es bei den personellen Ressourcen. (…)

>zum Artikel (online, 08.10.2024)





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Intensivpflege, Anästhesiepflege und Pflege im OP-Bereich: 42 neue „Akademische Expert*innen“ aus drei Universitätslehrgängen feierten ihren Ausbildungsabschluss.

Foto: © PMU / wildbild, Günter Freund 

42 Mal Grund zum Jubeln: 21 Teilnehmende (ULG „Intensivpflege“), weitere neun des Universitätslehrgangs „Anästhesiepflege“ und 12 des ULG „Pflege im OP-Bereich“ haben in den vergangenen Tagen ihre anspruchsvollen Sonderausbildungen erfolgreich abgeschlossen. Im Auditorium der PMU erhielten die neuen „Akademischen Expert*innen“ kürzlich in feierlichem Rahmen von Rektor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl und Pflegewissenschafts-Dekan und Institutsvorstand Univ.-Prof. Dr. Jürgen Osterbrink ihre Abschlusszeugnisse verliehen.

Die Absolvent*innen sind Angehörige des gehobenen Pflegedienstes (DGKP) und kommen aus verschiedenen Krankenhäusern und Kliniken in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark, Wien, Tirol und Vorarlberg. Der Abschluss der einjährigen, modular aufgebauten Universitätslehrgänge berechtigt sie, die laut §20 GuKG geregelten Aufgaben in ihren hochkomplexen Spezialbereichen kompetent durchzuführen.

„Jedes Jahr werden in Österreich mehr als 1,1 Millionen operative Eingriffe durchgeführt – bei Neugeborenen bis hin zu hochbetagten Patient*innen. Menschen, die Sie in den nächsten Jahren begleiten und versorgen werden. Mit Ihrer Ausbildung hier an der PMU haben Sie wertvolles Rüstzeug für diese anspruchsvolle Aufgabe erhalten“, sagte Dekan Jürgen Osterbrink, selbst „gelernter“ Anästhesie- und Intensivpfleger. Er gratulierte den Absolvent*innen herzlich und betonte: „Bildung ist der Beginn der Professionalität!“.

„Pflege braucht Bildung und Wissen“, hob auch Dipl.-Pflegew. (FH) Dr. Ines G. Hartmann, Pflegedirektorin des Kardinal Schwarzenberg Klinikums in Schwarzach in ihrer Festrede hervor. Sie gratulierte den Absolvent*innen auch im Namen der ARGE Pflegedirektor*innen Salzburgs.

Studiengangsleiterin Sabine Zapf-Pingert, MScN BA wünschte den Absolvent*innen unter anderem „die Leidenschaft und den Mut Ihren Pflegeberuf mit all seinen Facetten auch kritisch zu hinterfragen. So tragen Sie nicht nur zu Ihrer eigenen Zufriedenheit bei, sondern auch zur Weiterentwicklung des Pflegeberufes insgesamt.“ Sie betonte: „Seien Sie stolz auf Ihren Beruf. Wertschätzen Sie Ihre Erfolge und Ihre berufliche Tätigkeit, indem Sie Ihr Wissen, Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse aktiv einbringen. Bleiben Sie motiviert, engagiert und überzeugt von Ihrer Rolle als Pflegeperson.“

>> Zur Fotogalerie

Mehr Informationen zu den einjährigen, berufsbegleitenden Sonderausbildungen:





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Ein neuer Beitrag mit dem Titel „Es kommt Ruhe rein – und Sicherheit. Der VSD Vorsorgedialog® aus Sicht des Pflegexperten.“ wurde im aktuellen Blog des Dachverbandes veröffentlicht.

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Abb.: screenshot DVHÖ

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Arthur Holzinger, Pflegefachperson und Wohnbereichsleiter in einer Langzeitpflegeeinrichtung der Caritas Socialis in Kalksburg (Wien) hat selbst Dutzende VSD Vorsorgedialog®-Gespräche mit Bewohner*innen und ihren An- und Zugehörigen geführt und sich in seiner Masterarbeit im Universitätslehrgang Palliative Care mit dem VSD beschäftigt. Im Gespräch erläutert er, ob und wie sich die VSD Gespräche auf die Beziehungen der involvierten Personen auswirken. (…)

>> Zum Beitrag





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Die Careum Führungstagung unter dem Motto „Fokuswechsel – das Positive im Blick“ fand grossen Anklang. In diesem Rückblick finden Sie eine Zusammenfassung und Impressionen.

Mit grosser Resonanz und inspirierenden Impulsen fand die diesjährige Careum Führungstagung mit rund 330 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens statt, die die Gelegenheit nutzten, sich wertvolle Anregungen für ihren Führungsalltag zu holen.

Foto: careum.ch

Durch den gezielten Fokus auf das Positive können Führungskräfte nicht nur ihren Horizont erweitern, sondern auch eine Kultur der Stärke und Resilienz in ihren Organisationen aufbauen. Diese Veranstaltung bot die Möglichkeit des Austausches mit Gleichgesinnten, die bereit sind, Positive Leadership nicht als Schlagwort, sondern als gelebte Realität zu begreifen. (….)

>zum ausführlichen Rückblick





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Wenn unser Gesundheitssystem flexibler und mutiger wäre, könnten wir viele Bagatellen kostengünstiger behandeln, meint Gastautorin Alessia Schrepfer (Bild) im eidgenössischen Branchenmedium ´Medinside´.

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Meinen wir es wirklich ernst mit „ambulant vor stationär“? fragt Autorin Alessia Schrepfer

Foto: WeNurse

„Wir alle kennen die Situation: Eine sehr starke Grippe hat dich oder einen deiner Liebsten im Griff; die üblichen Hausmittel, die gut gefüllte Hausapotheke und der Gang zur Apotheke scheinen keine wirkliche Linderung zu bringen. Die Geduld ist am Ende, und die Nerven sind strapaziert – bei den Betroffenen wie bei den Angehörigen. Wie weiter?“ (…)

«Die Resonanz war eindeutig: Wir brauchen mehr Flexibilität in der Gesetzgebung und mehr Vertrauen in die Kompetenzen der Pflegenden.»

(…)

«Mein Appell an die Gesetzgeber: Habt den Mut, kreative Lösungen zuzulassen.»

Der Kanton Zürich unterstützt Hospital@Home: In einem Pilotprojekt wird getestet, wie der Ansatz im Vergleich zur stationären Spitalbehandlung funktioniert.

>zum Gastbeitrag auf ´Medinside ´(21.09.2024)





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

In der modernen Pflegeausbildung wird zunehmend erkannt, dass eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie eine intensive, individualisierte Betreuung der Auszubildenden entscheidend für eine qualitativ hochwertige Ausbildung sind. Vor diesem Hintergrund stellt die Einführung der zentralen Praxispädagogik einen bedeutenden Schritt dar, berichtet Gastautorin DGKP Heidrun Nycz.

Im Januar 2024 wurde dieser innovative Ansatz im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien (BHS Wien) erfolgreich implementiert.

Die Rolle der zentralen Praxispädagoginnen: Mehr als nur Anleitung

Seit Jahresbeginn 2024 sind DGKP Dorothea Christen, BSc, und DGKP Astrid Gaderbauer, BSc, als erste zentrale Praxispädagoginnen im BHS Wien tätig. Ihre Rolle geht weit über die klassische Praxisanleitung hinaus. Als zentrale Bezugspersonen für die Auszubildenden begleiten sie diese kontinuierlich während des gesamten Praktikums. Diese neue Position ergänzt und erweitert das bestehende System aus allgemeiner Praxisanleitung und dem Buddysystem, indem sie eine dritte, essenzielle Säule in der Praktikumsbegleitung bildet.

Ein wesentlicher Vorteil dieser zentralen Praxispädagogik ist die Spezialisierung und Fokussierung auf die individuellen Lernbedürfnisse der Auszubildenden. Während klassische Praxisanleiterinnen und -anleiter häufig ihre pädagogische Aufgabe neben ihrer regulären pflegerischen Tätigkeit ausüben, sind zentrale Praxispädagoginnen ausschließlich für die Ausbildung zuständig. Dies ermöglicht eine tiefere, intensivere Betreuung, die sich gezielt an den Stärken und Schwächen der einzelnen Auszubildenden orientiert.

Struktur und Funktion: Eine neue Qualität der Praxisanleitung

Dorothea Christen und Astrid Gaderbauer übernehmen jeweils drei bis fünf Auszubildende und tragen gemeinsam die Verantwortung für die Pflege und Behandlung von vier bis sechs Patient*innen. Diese Struktur erlaubt es den Praxispädagoginnen, individuell auf die Bedürfnisse und Lernfortschritte der Auszubildenden einzugehen. Der gesamte Pflege- und Behandlungsprozess wird so gestaltet, dass die Auszubildenden aktiv in die Patientenversorgung eingebunden sind und praxisnah lernen können.

Diese kontinuierliche und engmaschige Betreuung stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Modellen dar, in denen Auszubildende oft von wechselnden Anleiter*innen betreut und letztendlich auch beurteilt werden. Die fixen Bezugspersonen fördern ein tieferes Verständnis der pflegerischen Prozesse und erleichtern den Transfer von theoretischem Wissen in die praktische Anwendung. Durch kurze Feedbacksequenzen nach einzelnen Pflegetätigkeiten bekommen Praktikant*innen ihre Fertigkeit zeitnah veranschaulicht. Die enge und regelmäßige Zusammenarbeit sorgt zusätzlich dafür, dass das End- beziehungsweise Beurteilungsgespräch eine hohe Qualität und einen Mehrwert für die Auszubildenden darstellt.

Entlastung der Stationsteams und Verbesserung der Ausbildungsqualität

Ein weiterer innovativer Aspekt der zentralen Praxispädagogik ist die signifikante Entlastung des Pflegepersonals auf den Stationen. Da die Praxispädagoginnen die Hauptverantwortung für die Ausbildung übernehmen, kann sich das übrige Stationsteam stärker auf die direkte Patientenversorgung konzentrieren. Dies führt nicht nur zu einem verbesserten Betreuungsschlüssel, sondern auch zu einer insgesamt höheren Qualität der Patient*innenversorgung.

Die Entlastung durch die zentralen Praxispädagoginnen wirkt sich positiv auf die Ausbildungsqualität aus. Die Auszubildenden profitieren von einer intensiveren, spezialisierteren Anleitung, die nicht durch andere pflegerische Aufgaben beeinträchtigt wird. Dies trägt zur beruflichen Zufriedenheit der Auszubildenden bei und erhöht deren Kompetenzentwicklung, was langfristig die Qualität der Pflege im gesamten Gesundheitswesen verbessert.

Schlussfolgerung: Zentrale Praxispädagogik als Zukunftsmodell

Die zentrale Praxispädagogik stellt einen paradigmatischen Wandel in der Pflegeausbildung dar. Durch die Kombination aus spezialisierter, intensiver Betreuung, Entlastung des Pflegepersonals und einer verbesserten Verzahnung von Theorie und Praxis wird nicht nur die Ausbildungsqualität erheblich gesteigert, sondern auch eine nachhaltige Verbesserung der Patientenversorgung erreicht.

DGKP Dorothea Christen und DGKP Astrid Gaderbauer setzen mit ihrer Arbeit neue Maßstäbe in der Pflegeausbildung und zeigen, dass die zentrale Praxispädagogik das Potenzial hat, die Pflegeausbildung grundlegend zu revolutionieren. Dieses Modell bietet eine Antwort auf die wachsenden Anforderungen im Gesundheitswesen und stellt sicher, dass die nächste Generation von Pflegefachkräften bestens auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet ist. Die Praxisbegleitung 2.0 ist somit mehr als nur eine Weiterentwicklung – sie ist die Zukunft der Pflegeausbildung.

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Über die Gast-Autorin:

DGKP Heidrun Nycz, BScN, MSc, ist Leiterin der Pflegeexpert*innen und Pflegequalitätsberaterin im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Seit zehn Jahren steht das Kinderhospizteam HoKi NÖ Familien in Niederösterreich in herausfordernden Lebenssituationen bei. Bei der Jubiläumsfeier wurden auch ehenamtliche Hospizbegleiter*innen bedankt und geehrt.

Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen von HoKi NÖ, die bei einer Feier für ihren Abschluss des ersten Kombinationslehrgangs geehrt wurden.

Foto: (c) LV Hospiz NÖ

Klaudia Atzmüller, Vorsitzende des Landesverband Hospiz NÖ und Vorstandsmitglied Agnes Steiner, BSc, betonten in ihren Ansprachen die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter: „Sie sind das Herz jeder Hospizarbeit.“

Das HoKi NÖ Team betreut nicht nur Kinder und Jugendliche mit schweren und/oder lebensbedrohlichen Erkrankungen, sondern auch deren Geschwister. Eltern werden entlastet, indem dringend benötigte Auszeiten ermöglicht werden.  „Die Begleitung durch professionell geschulte ehrenamtliche Kinderhospizbegleiterinnen und Kinderhospizbegleiter richtet sich nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der jeweiligen Familie. Durch ihr Da-Sein, ihre Zuwendung, Flexibilität und Kreativität bringen sie Erleichterung“, erklären die beiden HoKi NÖ Koordinatorinnen Karin Swoboda und Sandra Melichar.

„Habe die Ehre“ – Ausbau der Kinderhospizbegleitung

Mit dem Kombinationslehrgang (Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung und Aufbaukurs Kinderhospizbegleitung) wurde ein Gamechanger geschaffen, um Kindern und deren Familien in schwierigen Zeiten geschulte ehrenamtliche Kinderhospizbegleitungen zur Seite stellen zu können, die Trost und Bestärkung, Unterstützung im Alltag und Auszeiten zum Krafttanken in das Familiensystem einbringen.

Der nächste Kombinationslehrgang inklusive Praxisstunden startet im Frühjahr 2025. Menschen, die sich ehrenamtlich im HoKi NÖ Team engagieren möchten, sind eingeladen, sich an den Landesverband Hospiz NÖ zu wenden.

Das zehnjährige Jubiläum von HoKi NÖ markiert einen bedeutenden Meilenstein. Der Ausbau der Ausbildungsprogramme für ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter verdeutlicht das fortwährende Engagement des Landesverband Hospiz NÖ. Ziel ist es, noch mehr Menschen zu erreichen und ihnen einfühlsame Begleitung in herausfordernden Lebensphasen zu bieten.

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Wie die Digitalisierung in einem Seniorenwohnhaus die Pflege erleichtert, und wie Diplompflegekräfte dank eines veränderten Dienstplans verstärkt in ihren Kompetenzen eingesetzt werden, zeigt dieser Bericht der Caritas Oberösterreich.

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Fotos: (c) Caritas OÖ

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Die diplomierte Pflegefachkraft Sonja Prenninger (Bild) aus Pfarrkirchen hat viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, zuletzt sechs Jahre auf der Palliativstation. Als sie dann zwei Jahre an der Krankenpflegeschule unterrichtete, merkte sie, dass ihr der direkte Kontakt zu den Patient*innen fehlt. Vor vier Jahren entschied sie sich deshalb, eine Wohnbereichsleitung im Caritas-Senioren-Wohnhaus Schloss Hall in Bad Hall zu übernehmen. Hier kann sie neben ihrer Teamleitungsfunktion weiterhin direkt in der Pflege arbeiten.

Die Erfahrung und fachliche Routine aus dem Krankenhaus sind für Sonja Prenninger in ihrem Arbeitsalltag im Seniorenwohnhaus von großem Vorteil. „Die Verantwortung ist hier allerdings größer als im Krankenhaus, wo immer ein Arzt vor Ort ist. In einem Seniorenwohnhaus muss ich selbst entscheiden, ob in einer Situation ein Arzt, ein Krankentransport ins Krankenhaus oder ein Notarzt notwendig sind“, berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag.

Seit der Umstellung des Dienstkonzepts vor einem Jahr wird täglich ein Diplomdienst geplant, der für die medizinisch-therapeutischen Tätigkeiten der Bewohner*innen im gesamten Haus zuständig ist, wie z.B. für Blutabnahmen, Injektionen oder Wundversorgungen, aber auch für die Arztvisiten und Medikamentenbestellung. Auch Sonja Prenninger übernimmt regelmäßig diesen Diplomdienst. Dadurch kann sie ihre fachliche Qualifikation verstärkt einsetzen, während die Wohnbereiche entlastet werden, da es eine fixe Ansprechperson für alle medizinisch-therapeutischen Aufgaben gibt. „Das schafft außerdem ein größeres Gemeinschaftsgefühl im Haus“, ergänzt Sonja Prenninger.

Jedes Teammitglied kann seine Kompetenzen einbringen: „Durch meine Zusatzausbildungen in Geriatrie und Palliative Care kann ich Kolleg*innen mit meiner fachlichen Expertise unterstützen. Ein anderer Kollege wiederum hat uns gezeigt, wie man das Pflegeverwaltungsprogramm noch effizienter nutzen kann.“ Sie schätzt die tägliche Arbeit mit den Bewohner*innen und den Kolleg*innen sehr. Das Schöne für sie ist, dass sie hier professionell als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeiten kann und das Menschliche dabei im Vordergrund steht.

Die flache Hierarchie und der gute Zusammenhalt im Team, gepaart mit den abwechslungsreichen Aufgaben, bestätigen die 47-Jährige, dass ihre Entscheidung für das Seniorenwohnhaus Schloss Hall richtig war. Auch die Berücksichtigung des familiären Umfelds und der Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen bei der Diensteinteilung schätzt sie sehr. „Und die drei zusätzlichen freien Tage, die unsere Dienstgeberin bietet, sind natürlich ebenfalls sehr angenehm“, fügt sie augenzwinkernd hinzu.

Digitale Pioniere in der Pflege

Das Seniorenwohnhaus Schloss Hall zählt zu den digitalen Vorreitern in der Branche, was in der Praxis viel weniger Zettelwirtschaft und Zeitersparnis bedeuten. „Durch eine spezielle App am Smartphone habe ich sämtliche Infos ständig parat, wenn beispielsweise beim Anmelden eines Krankentransports nach der Sozialversicherungsnummer gefragt wird. Früher hätte ich dafür zum PC am Stützpunkt zurückgehen müssen.“ Auch die digitale Pflegedokumentation per Smartphone, bei der beispielsweise der Pflegebericht eingesprochen oder ein Wundverlauf fotografisch festgehalten wird, erleichtert den Arbeitsalltag erheblich.

Die Lebensqualität der Bewohner*innen wird nicht nur durch die medizinisch-therapeutische Kompetenz bestimmt, sondern auch durch die abwechslungsreiche Tagesgestaltung. Das Aktivteam bietet täglich Programme wie Gedächtnistraining oder Musiknachmittage an. „Wenn man gerne mit Menschen arbeitet, dann ist eine Tätigkeit im Seniorenwohnhaus wirklich erfüllend und auch für Quereinsteiger bestens geeignet. Wenn man in der Früh ins Haus kommt und von den Bewohner*innen schon erwartet wird, wenn man sieht, welches Vertrauen sie zu mir haben und wie sehr sie mich schätzen – das ist ein schönes Gefühl. Im Krankenhaus war das durch die nur vorübergehenden, oft kurzen Aufenthalte von Patienten nicht in diesem Ausmaß der Fall“, so Sonja Penninger abschließend.

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In feierlichem Rahmen wurden kürzlich an 27 Absolvent:innen der Pflegeschule Vorarlberg am Lernort Rankweil ihre Diplome überreicht.

Direktor Mario Wölbitsch, MSc und Klassenvorstand Magdalena Nachbaur, BScN, führten die feierliche Diplomübergabe durch, während Primarius Dr. Christian Huemer als medizinisch-wissenschaftlicher Leiter die Bedeutung dieser Abschlussveranstaltung betonte.

Fotos:Pflegeschule Vorarlberg/ Lisa Mathis

Unter den 27 Pflegefachkräften befinden sich 23 Frauen und vier Männer. Acht der Absolventinnen stiegen erst im zweiten Ausbildungsjahr ein und absolvierten eine verkürzte Diplomausbildung. Besonders bemerkenswert ist die große Altersspanne der Gruppe: Die jüngste Absolventin ist 20 Jahre alt, während die älteste Auszubildende mit 49 Jahren ihren Abschluss feierte.

Die Auszubildenden blicken auf drei lehrreiche Jahre zurück, die sowohl fachliche Expertise als auch zwischenmenschliche Fähigkeiten forderten – besonders in Zeiten der COVID-Pandemie, welche die Pflegebranche vor zusätzliche Herausforderungen stellte. Schulleiterin DGKP Susanne Wechselberger, MSc am Lernort Rankweil, hebt in ihrer Ansprache hervor: „Die Diplomand:innen haben sich in einer für das Gesundheitswesen äußerst schwierigen Zeit für die Ausbildung entschieden, sich bewährt und durchgehalten. Ich wünsche ihnen, dass sie die erworbenen Fähigkeiten und das erarbeitete Wissen mit Freude und Erfolg in ihrem Berufsalltag einsetzen.“

Vielfalt und berufliche Perspektiven in der Pflege

Die Absolvent:innen der Pflegeschule Vorarlberg haben sich für einen Beruf entschieden, der nicht nur für die Gesellschaft unverzichtbar ist, sondern auch ihnen selbst viel zurückgibt. Pflegefachkräfte tragen eine immense Verantwortung – nicht nur für ihre Patient:innen, sondern auch als Teil eines interdisziplinären Teams. Während ihrer Ausbildung haben die angehenden Pflegekräfte nicht nur Fachwissen erworben, sondern auch gelernt, empathisch, selbstbewusst und verantwortungsvoll zu handeln. Die Verabschiedung der neuen Pflegefachkräfte ist ein wichtiger Schritt in eine vielversprechende berufliche Zukunft. Die Pflegebranche bietet zahlreiche Karriereperspektiven und einen Arbeitsplatz mit Sinn und Erfüllung – gerade in einer Zeit, in der gut ausgebildete Pflegekräfte dringender denn je gebraucht werden.





Digitale Transformation in Österreich: eHealth-Strategie gibt erstmals einen gemeinsamen Fahrplan vor

Eine gemischte Bilanz zieht die Statistik aus den ersten Absolventenjahrgängen: Einer hohen Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen steht eine im Berufevergleich sehr hohe Abbrecherzahl gegenüber. Und: Spezialabschlüsse zur Alten- oder Kinderkrankenpflege sind nicht gefragt.

Wie Stastista berichtet, ist der Prüfungserfolg der hiezu angetretenen Absolvent*innen mit rund 98 Prozent (rund 33.600) – im Vergleich mit anderen dualen Berufsausbildungen – aussergewöhnlich hoch, lediglich rund 700 Auszubildende haben nicht bestanden.

Wo viel Licht, da ist auch großer Schatten: Ebenso aussergewöhnlich ist jedoch auch, dass nahezu vier von zehn Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahrgangs (38 %) ihre Ausbildung vorzeitig abgebrochen haben.

Auffällig ist zudem auch, dass die in einigen Bundesländern im dritten Lehrjahr angebotenen, spezialisierten Abschlüsse in den Bereichen Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege nahezu überhaupt nicht nachgefragt werden – denn: 99 Prozent der Absolvent*innen haben sich für einen generalistischen Abschluss entschieden.

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