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ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Im Journal „MMW – Fortschritte der Medizin“ ist ein neuer Artikel zum Thema Gewalt in der häuslichen Pflege von zwei Autoren des ZQP erschienen.

Der Beitrag bietet – unter Bezugnahme auf Daten des ZQP – einen Überblick zur Relevanz des Phänomens mit dem thematischen Fokus Misshandlung älterer Menschen. Der Text ist Bestandteil des Onlineangebots von SpringerMedizin.

Verfasser sind Dr. rer. medic. Simon Eggert und Dr. rer. pol. Christian Teubner, beide vom Zentrum für Qualität in der Pflege.

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ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Seit September 2022 müssen in der Pflege tarifgerechte Löhne gezahlt werden. Damit sollte die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Ist das gelungen?

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG)  sind Pflegeeinrichtungen und -dienste bundesweit verpflichtet, ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Höhe von in der jeweiligen Region geltenden Tarifverträgen bzw. kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen zu entlohnen. Das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule Gelsenkirchen) nahm diese Bestimmungen unter die Lupe.

Regional übliche Entlohnungsniveaus nach Bundesland (Stand 31.10.2023).

Quelle: AOK-Bundesverband (2023), Grafik: IAT

Wie die IAT-Forscherinnen Julia Lenzen und Michaela Evans-Borchers feststellen, lässt sich zwar das Ziel einer Lohnaufwertung für Beschäftigte in Pflege und Betreuung in der Langzeitpflege in der Fläche durchaus erreichen. „Im Vergleich mit dem durchschnittlichen Stundenlohn von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland ist die Langzeitpflege in der Entlohnung von Fachpersonal mittlerweile gut aufgestellt. Es werden aber auch Grenzen der gesetzlichen Neuregelungen, gerade angesichts der hohen Teilzeitquoten, mit Blick auf die avisierte Zielsetzung – die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs – erkennbar. Notwendig ist, die Chancen kollektivvertraglicher Gestaltung von präferierten Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeitszeit) auch jenseits der Entlohnung stärker zu fokussieren“, raten die Autorinnen.

Grundsätzlich haben Pflegeeinrichtungen und -dienste drei Optionen: Erstens über den Weg der Tarifbindung oder die Bindung an eine kirchliche Arbeitsrechtsregelung, zweitens über die „Tariforientierung“ sowie drittens über die Anwendung des „regional üblichen Entlohnungsniveaus“.

Diese beiden letzten Regelungen entfalten allerdings nicht in jedem Fall eine unmittelbare und zwingende Wirkung für alle Beschäftigten, da einzelne Lohnbestandtele nicht erfasst sind. Auch die Lohnunterschiede zwischen Krankenhäusern und Langzeitpflege zu nivellieren, ist allein angesichts der unterschiedlichen Refinanzierungsgrundlagen derzeit fraglich. Weiterhin gibt es keine gesetzliche Regelung, die hohe Lohndifferenzen zwischen den Beschäftigten einer Einrichtung und innerhalb einer Qualifikationsgruppe ausschließt.

Ungleiche Entlohnung weiterhin möglich – mangelnde Transparenz

Dieser Umstand erweist sich bei Anwendung des regional üblichen Entlohnungsniveaus als besonders kritisch, da eine ungleiche Bezahlung weiterhin möglich ist und die betroffenen Personen nicht in der Lage sind, die ihnen zustehenden Löhne zu prüfen, da eine Transparenz hinsichtlich des einrichtungsspezifischen Durchschnittslohns für die Beschäftigten nicht zwangsläufig gegeben ist. Der Pflegemindestlohn bleibt auch nach Einführung der gesetzlichen Regelungen ein zentraler Eckwert der Lohnentwicklung in der Pflege, da das „regional übliche Entlohnungsniveau“ keine echte Lohnuntergrenze definiert. Länderspezifische Differenzen hinsichtlich der Tarifbindung und des Optionsmixes zur Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen könnten bestehende regionale Disparitäten hinsichtlich der Attraktivität der Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf verstetigen.

Fazit der Autorinnen: Der Attraktionsfaktor der Entlohnung darf nicht unabhängig von weiteren Faktoren wie einer wertschätzenden Führungs- und Teamkultur sowie hoher Qualität der Pflegearbeit betrachtet werden. Hierzu zählen auch weitere Dimensionen von Arbeitsbedingungen, wie sie gegenwärtig u. a. mit Blick auf Personalausstattung, Personal- und Qualifikationsmix, Arbeitszeitgestaltung, Entlastungs- und Professionalisierungschancen durch Digitalisierung und erweiterte Verantwortungsbereiche, berufliche Weiterbildung, betriebliche Laufbahnperspektiven oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert werden.


Originalpublikation:

Lenzen, J. & Evans-Borchers, M. (2024): Tarifgerechte Entlohnung in der Pflege im Spiegel der Attraktivität des Pflegeberufs. Forschung Aktuell, 2024 (04). Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen. https://doi.org/10.53190/fa/202404





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Am 9. April hat die burgenländische Landesregierung  den Masterplan 2030 für den weiteren Ausbau des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt beschlossen.

Damit sollen die bereits im Jänner präsentierten Modernisierungspläne zeitgerecht umgesetzt werden, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Bis 2034 stehen zudem umfassende Umbauten und Erweiterungen für das grösste Spital des Landes am Plan.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (li.) und GF Robert Maurer (KH BB Eisenstadt) präsentierten die Ausbaupläne des Krankenhauses bis 2034.

Foto: LMS Burgenland

Der Ausbau des Krankenhauses Eisenstadt ist dabei neben dem abgeschlossenen Neubau der Klinik Oberwart und dem geplanten Bau der Klinik Gols einer der wichtigsten Meilensteine in der Gesundheitspolitik der nächsten Jahre.





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Im Interview spricht Prof. Klaus Wegleitner darüber, was es in der Hospizbewegung zu bewahren und verteidigen gilt.

Der Professor mit dem Schwerpunkt Public Care, Age & Care und Palliative Care arbeitet an der Universität Graz am Zentrum für Interdisziplinäre Alters- und Care-Forschung (CIRAC) und ist seit vielen Jahren ein wichtiger Teil des Leitungsteams des Interprofessionellen Palliative Care Basislehrgangs der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

>Lesen Sie hier den ganzen Beitrag.

Quelle: hospiz zeitschrift  palliative care, Nr. 101 (2023)





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Die European Association for Palliative Care (EAPC) erkennt die palliative Sedierung als eine wichtige, breit akzeptierte Intervention für Patient*innen mit lebensbegrenzenden Krankheiten an.

Die 2009 definierten Rahmenbedingungen wurden nun überarbeitet. Die Studie beruht auf einer strengen Konsensmethode und liefert umfassende und solide entwickelte Information für Fachkräfte im Gesundheitswesen.

Mehr dazu ->>





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Die neue Version der Broschüre „Wissenswertes für pflegende Angehörige 2024“ ist jetzt online.

Alle Inhalte wurden aktualisiert, Neuerungen hinzugefügt. Zudem wurden verwandte Themengebiete verknüpft, es ist unter „siehe auch“ nun also möglich, innerhalb der digitalen Version zu navigieren.

> zum Download hier





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Kärnten: Babyboom im LKH Wolfsberg – 6 Geburten an einem Tag.

Hochbetrieb im Kreißzimmer: Über sechsfachen Kindersegen im LKH Wolfsberg am 4. April freuten sich Ärzte, Hebammen und Kinderpflegerinnen mit den glücklichen Eltern. Im Bild v.li: Hebammen Marlies Gobold, Chiara Fritsch und Sarah Schubert mit Prim. Dr. Maurus Demmel.

Foto © KABEG





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Kürzlich schlossen 18 Absolvent*innen ihre zweijährige Ausbildung der Pflegefachassistenz in Freistadt erfolgreich ab.

Diplomfeier in Freistadt

Foto: Gabriele Lackner Strauss

Die Absolvent*innen vermittelten den Gästen einen kurzen Rückblick auf zwei abwechslungsreiche Ausbildungsjahre und dankten dem Schulteam. Im Anschluss überreichte Schulleiterin Mag.Annemarie Doppler gemeinsam mit Mag. Karl Lehner (OÖ Gesundheitsholding) und Pflegedirektor Ernst Weilguny, MBA (Klinikum Freistadt) die PFA-Diplome an die Absolventinnen und den Absolventen.

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Die weisse Fahne durften auch 11 erfolgreiche Absolvent*innen der Pflegefachassistenz-Ausbildung (in Teilzeitform) in Steyr hissen.

Foto: OÖG

Direktorin Maria Ragl überreichte gemeinsam mit Martina Bruckner (Leitung OÖG Schulen) und Schulleiter Berthold Hebrank die PFA-Diplome.





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

„Fix“, „Flex“ oder „Super Flex“: Das Arbeitszeitmodell des Spitals Bülach setzt auf entlohnte Flexibilität. Dafür gewann es einen Preis, berichtet das Branchenmedium ´ Medinside´ .

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Im Bild: Manuel Portmann, Leiter HRM, und Daniela Pfeifer-Stöhr, Direktorin Pflege und Therapien, entwickelten zusammen mit den Pflegeteams das Arbeitszeitmodell

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>zum Bericht vom 02.04.2024





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Am 21. März 2024 erfolgte die feierliche Fachausweis- und Diplomübergabe von EPSanté im Stade de Suisse in Bern.

122 Fachmänner und Fachfrauen Langzeitpflege und -betreuung, 16 Fachfrauen und Fachmänner psychiatrische Pflege und Betreuung sowie 31 Fachexpertinnen und Fachexperten für Infektionsprävention im Gesundheitswesen durften in Bern ihren Fachausweis respektive ihr eidgenössisches Diplom entgegennehmen. Der Dachverband OdASanté und die für die Prüfungen zuständigen Co-Trägerorganisationen und Qualitätssicherungskommissionen gratulieren herzlich zum Erfolg.

Einige Impressionen (Fotos: CRK):

Fachfrau/Fachmann Langzeitpflege und -betreuung (4 Fotos):

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Fachmann/Fachfrau psychiatrische Pflege und Betreuung:

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Fachexperte/in für Infektionsprävention im Gesundheitswesen (Hygienefachkräfte):





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Friederike Grill ist Ergotherapeutin und Validationslehrerin. Dabei ist ihr diewertschätzende Haltung in der Begleitung der Menschen und spezielle Techniken, um herausfordernden Situationen zu begegnen, wichtige Unterstützung.

Das Gespräch mit Frau Grill führte Marianne Buchegger, Leiterin eines Tageszentrums für Menschen mit Demenz. . (…)

>zum Blog





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Arbeitsplätze werden digitaler und flexibler, mobiles Arbeiten gehört in vielen Branchen inzwischen zum Alltag. Hierdurch entstehen zwar neue Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen, allerdings gibt es auch neue Hürden digitaler Teilhabe – und diese sind vielfältig.

Genau diese Punkte wurden durch das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) im Projekt „Digitale TeilhaBe: Zwischen Chancen und Herausforderungen digitaler Teilhabe von Menschen mit Behinderung“ beleuchtet. Gefördert wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Nach 26 Monaten Untersuchung und Analyse kann festgehalten werden: Ohne digitale Teilhabe gibt es keine vollumfassende Teilhabe.

Ganz nach dem Motto „Nicht über uns, sondern mit uns“ war das Herzstück des Projektes die partizipative Arbeit mit Betroffenen selbst. Im Rahmen von Zukunfts-Werkstätten wurde viel diskutiert und kreativ nach Lösungen für bestehende Probleme gesucht – mit anwendungsorientierten Ergebnissen. Konkrete Lösungen und Handlungsempfehlungen sind jetzt im Praxisleitfaden „Barrieren digitaler Teilhabe erkennen und überwinden“ nachzulesen.

Dr. Iris Pfeiffer, Geschäftsführerin des f-bb resümiert: „Es gibt viele Bereiche, in denen digitale Teilhabe weitergedacht werden sollte, nicht zuletzt auch aus einer gesellschaftlichen Verantwortung heraus. Erster Ausgangspunkt können die Ergebnisse unseres Projektes sein. Auch in Zukunft müssen sich aber relevante Akteure weiter besser vernetzen und systematisch Menschen mit Behinderungen in Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse einbeziehen.“

>Der Leitfaden im Open Access kostenfrei hier





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Hallo Gesundheit, das eHealth-Patientenportal der Vinzenz Gruppe, entsteht gemeinsam mit Siemens Healthineers. Es stellt die Patient*innen in den Mittelpunkt aller Aktivitäten.

„Die Digitalisierung im Gesundheitswesen muss sich an den Bedürfnissen des Menschen orientieren. Das betrifft einerseits unsere Mitarbeitenden. Für unsere Fachexpertinnen und -experten wünschen wir uns aus innovativen Lösungen Entlastung und Stressreduktion.“, sagt Dr. Michael Heinisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vinzenz Gruppe. Den Patientinnen und Patienten möchte man mit der digitalen Gesundheitsplattform zu mehr Selbstermächtigung verhelfen.

Gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern wurde eine anwenderfreundliche und bedarfsorientierte Lösung entwickelt.

Das eHealth-Patientenportal Hallo Gesundheit soll Gesundheitsversorgung einfacher und verständlicher machen.

Foto: © Siemens Healthineers

DDr. Thomas Schabetsberger, Head of eHealth & Patient Engagement (Fa. Siemens Healthineers) beschreibt in seinem Beitrag in ´ Healthcare Management´ , wie das Patientenportal laufend weiterentwickelt wird.

>zum Beitrag in ´HCM´ (27.03.2024)





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Eine Klinik in Hannover (Niedersachsen) testet einen originellen Ansatz gegen den Personalmangel: 15 Tage mehr Urlaub fürs gleiche Geld. Das Modell soll sich durch mehr Personalzugänge, weniger Krankheitsausfälle und den Verzicht auf teure Leiharbeit von selbst rechnen.

Das Pilotprojekt läuft seit Jahresbeginn 2024. Die Festangestellten der Sophienklinik in Hannover haben – zum gleichen Lohn – nun 45 Tage Urlaub pro Jahr – statt wie zuvor die üblichen 30 Tage. Man wolle „mehr in Stammmitarbeiter investieren, so die Kosten für den Einsatz von Fremdpersonal reduzieren – und damit auch das Programm entsprechend refinanzieren“, erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Manuel Demes in einem >Fernsehbeitrag auf NTV.
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Abb.: screenshot Homepage >sophienklinik
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Vorläufige Zwischenbilanz nach drei Monate: Alle offenen Stellen in der Pflege sind bereits neu besetzt. Es gibt mehr Bewerber*innen und es werden auch deutlich weniger Krankheitsausfälle verzeichnet. Somit müssen weniger Leiharbeitskräfte um teures Geld angemietet werden.

>Nähere Infos hier





ZQP: Fachartikel zu Gewalt und Misshandlung in der häuslichen Pflege

Ein Kernelement der Digitalisierung in der Pflege ist die Anbindung aller Einrichtungen und Dienste an die Telematikinfrastruktur zum 1. Juli 2025. Die hierfür erforderlichen praxistauglichen Rahmenbedingungen müssen schon jetzt geschaffen werden.

Foto: Deutsche Messe/ Guido Schiefer

Die Telematikinfrastruktur ist deshalb eines der Leitthemen auf der ALTENPFLEGE 2024 vom 23. bis 25. April in Essen, zu dem die Software-Aussteller in Halle 6 beraten und ihre Services anbieten.

Viel Zeit ist im Themencluster Digitalisierung in der Pflege weitgehend ungenutzt verloren gegangen. Zentrale Fortschrittsthemen wie elektronischer Datenträgeraustausch, digitales Verordnungsmanagement und Abrechnung, mobile Datenerfassung und verschlankte Prozessabläufe durch Software und moderne IT sind so in den letzten Jahren und Jahrzenten nur sehr zähflüssig oder gar nicht in Gang gekommen.

Die Beweggründe sind vielschichtig. Träge, behördenartige Prozessabläufe, von denen sich nach wie vor viele Netzwerkpartner der Pflege, insbesondere Kostenträger und Ärzteschaft, offenbar nur schwer lösen können, zählen dazu. Sie haben den Digitalisierungsmotor in Pflege und Gesundheit ins Stocken gebracht.  

Nun liegt bereits seit März 2023 eine „Digitalisierungsstrategie“ des Bundesgesundheitsministeriums vor. Sie soll die wichtigsten Themen, wie die Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur (TI) – der zentralen, digitalen Vernetzungsplattform von Akteuren in Gesundheit und Pflege mit dem Ziel des schnellen und sicheren Datenaustauschs – auf den Pfad der erfolgreichen Umsetzung bringen.  

Trägheit überwinden – Digitalisierung vorantreiben

Mit dem jüngsten Pflegereformgesetz (PUEG) und den im Nachgang in 2023 bereits verabschiedeten Digital-Gesetzen sind auch schon die Rahmenfristen gesetzt: Alle Pflegeeinrichtungen sind etwa verpflichtet, sich zum 1. Juli 2025 an die TI anzubinden. Doch ist dieses Ziel angesichts der oben skizzierten digitalen Trägheit im System überhaupt erreichbar? Und was tun Akteure aus der Software-Wirtschaft ihrerseits dafür, dass die rund 30 000 Pflegdienste und Pflegeeinrichtungen technisch in die Lage dazu versetzt werden, diesen Transformationsschritt ins Digitale zu gehen?  

Diesbezüglich stehen die Signale bei den Software-Entwicklern auf ,Go‘.  Besonders die Telematikinfrastruktur ist dabei ein wichtiger Grundstein, denn die Verwaltung und Organisation von Rezepten und Verordnungen bündelt viele Ressourcen, die durch die Einführung digitaler Lösungen deutlich verbessert werden kann, so die Experten. Darüber hinaus soll auch der Arbeitsalltag der Pflegekräfte erleichtert werden, indem sie durch passende Software weniger Zeit am Schreibtisch hinter Papierbergen verbringen müssen und sich stattdessen mehr um die Patient:innen kümmern können.

TI verbessert die intersektorale Zusammenarbeit

Wie die Software-Branche stehe auch die Pflege in den Startlöchern, weitere Schritte im Bereich Digitalisierung und TI zu gehen, meint Prof. Dietmar Wolff, Vorstandsmitglied des Digitalverbandes Finsoz e.V. Denn die Vorteile für die Leistungserbringer lägen auf der Hand. „Der größte Nutzen ist ein durchgängiger digitaler Informationsfluss ohne Medienbrüche.“ Dies verbessere bereits die Zusammenarbeit innerhalb der Pflege, noch mehr aber die intersektorale Zusammenarbeit.

Beispielhaft führt Wolff „insbesondere die Prozesse ärztlicher Verordnungen für häusliche Krankenpflege und medizinische Behandlungspflege, Arznei- und Heilmittel sowie bei der Bedarfsmedikation und für Hilfsmittel“ an.  

In der TI ist die Anwendung „KIM“ – Kommunikation im Medizinwesen – eine der zentralen Anwendungen. Sie steht für einen schnellen und sicheren Austausch sensibler Daten im TI-Netzwerk. Durch die Beschaffung und ggf. Weiterleitung von Überweisungen mittels KIM und in Verbindung mit dem E-Rezept würde das heutige „Hinterherlaufen oder Hinterhertelefonieren“ der Vergangenheit angehören. „Auch die Aktualisierung des Medikationsplans wird deutlich effizienter und die Zusammenarbeit mit den Apotheken auf eine ganz neue Basis gestellt werden, in der die Pflege ihrer Koordinationsrolle besser gerecht werden kann und gleichzeitig noch Zeit spart“, betont Wolff.

Quelle

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