Dörner, Klaus, Prof. Dr.med. Dr.phil.

Erfolgreichstes Psychiatrie-Lehrbuch Deutschlands (Auflage: > 400.000):
IRREN IST MENSCHLICH

Dörner hat von 1983 bis 1996 als Lehrstuhlinhaber der Universität Witten/Herdecke 435 sog. Langzeitpatienten, also Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen, in normale Wohnungen entlassen – zum Teil mit, zum Teil ohne Betreuung. Menschen, denen nach damaliger Behandlungsmaxime ein Leben als „Anstaltsinsassen“ sicher gewesen wäre. (Bereits ab 1979 gestalteten der renommierte Psychiater Prof. Dr. Stefan Rudas (1944-2010) mit tatkräftiger Unterstützung von Oberpfleger Erwin Böhm und seinem Pflege-Team, wegweisende Aktivitäten zur „Psychiatriereform“ in Wien, Österreich).

Ein Psychiater, der die Psychatrien am liebsten abgeschafft hätte. Dörners Sichtweise gründet auf einem Menschenbild, das Würde und Einzigartigkeit ohne Bedingungen für alle Menschen, in allen Lebens- und Krankheitsphasen, akzeptiert, unabhängig von ihrer Nützlichkeit. Hieraus ist Klaus Dörners kategorischer Imperativ ableitbar, eine Ethik, die ausgeht von den minderwertigsten, randständigsten Menschen, vom „Letzten, bei dem es sich am wenigsten lohnt“. Er kritisierte die aktuelle Form der Psychiatrie, die statt Individuen immer nur Symptomträger sieht, die mit diagnostischem Vorgehen, wie der ICD-10 oder DSM-IV, das psychische Kranksein nur von außen beschriebt, klassifiziert und wie eine Sache behandelt.

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Vortrag auf Youtube (ca. 25 Min.) unter:

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