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Schweizer Gesundheitslandschaft 2030: Weniger (Super-)Spitäler, integrierte Versorgungsregionen

 Zukunftsszenario 2030 der Schweizer Gesundheitslandschaft: Weniger Spitäler, sieben integrierte Versorgungsregionen.
Grafik: PwC

Die Healthcare-Experten des internationalen Beratungsunternehmens PwC skizzieren die Schweizer Versorgungslandschaft von übermorgen: Diese umfasst sieben Regionen und enthält weniger Spitäler als heute.

Die Spitallandschaft im Jahr 2030 besteht aus sieben überregionalen und kantonalen Versorgungsregionen (Abb. o.): Romandie, Mittelland-Bern, Nordwestschweiz, Innerschweiz, Grossregion Zürich, Ostschweiz und Südostschweiz. Zu diesem Modell kommt eine neue Analyse der Beratungsfirma PwC. Eine solche Versorgungsregion könne aus drei bis zehn Spitälern oder Standorten bestehen. Diese würden jeweils von 560.000 bis 1,79 Mio. Einwohner bedienen. Die maximale Spitalgrösse bleibe dabei unter 1.000 Betten, berichtet das Gesundheitsportal MedInside.

 

„Neue Rollenbilder wie Ärzteassistenten oder «Nurse Practitioners» werden die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen in den Spitälern umformen. Zudem gilt es, die neuen Mitarbeiter richtig einzusetzen…

… Die Versorgungslandschaft wird sich stärker in Richtung eines ‹Hub-and-Spoke›-Modells entwickeln. In diesem Modell bieten
Zentrumsspitäler (d.s. medizintechnisch hochgerüstete sog. „Superkliniken“ ähnlich wie etwa bereits in Dänemark anlaufend, Anm.d.Red.) sowie regionale Gesundheitszentren aufeinander abgestimmte und Versorgungsstufen-gerechte Angebote an…“ (6. PWC-Studie, 2016)

Durchschnittliche Fahrzeit zum Spital steigt

Ginge die Schweiz zu einem solchen Modell über, würden für die Versorgungssicherheit bereits 20 Standorte ausreichen, so die Vision der PwC-Studie. Damit könnten 80 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 30 Fahrminuten das nächstgelegene Spital erreichen – die durchschnittliche Fahrzeit zum nächsten Spital würde von derzeit 10 auf 16 Minuten steigen.

Das Modell enthält im Vergleich zu heute – kaum überraschend – auch eine geringere Anzahl Spitäler. Denn die Schweiz kommt laut den Healthcare-Beratern auch mit deutlich weniger Akutkrankenhäusern aus. (Dem steht jedoch ein wahrscheinlicher Mehrbedarf an spezialisierten Reha- und Geriatrie-Zentren gegenüber). Die Studie trifft natürlich keine konkreten Aussagen darüber, welche einzelnen Spitäler im Rahmen des prognostizierten Strukturwandels umgeformt oder geschlossen werden: „Das wird der Markt – und allenfalls der Regulator – entscheiden.“

Quelle:  MEDINSIDE Gesundheitsportal Schweiz, 15.11.2018