1


Weltrat der Weisen mahnt Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen an: „Krankmachsystem bringt allen Geld“

Welt.Weisenrat-logo

 

Es läuft vieles schief in dieser unserer Welt. Eine große Zahl der hochkarätigsten und bekanntesten Wissenschaftler(innen) hat sich im Sommer 2018 – nach dem Vorbild des berühmte „Club of Rome“ – zum „Weltrat der Weisen“ formiert, um virulente Probleme klar anzusprechen sowie gesellschaftliche und politische Veränderungen anzuregen. „Denn die Zeit drängt und verlangt nach neuen Lösungen für unsere Gesellschaft“, so der Sprecher dieses globalen Denkforums.

.

„Vor allem unser Gesundheitssystem – oder besser: Krankheitssystem – bedarf eines radikalen Umdenkens. Es muss schon vor einer Erkrankung eingegriffen werden und unsere Ärzte sollte man überwiegend für die Gesunderhaltung bezahlen und nicht für das punktuelle Reparieren von Fehlfunktionen“, so eine der drastischen Forderungen des Welt-Weisenrates, dem auch solche prominenten Persönlichkeiten angehören wie z.B. Bundesministerin a. D. Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr, Biologin Prof. Michaela Döll und der Beirat der Gesellschaft für Prävention, Prof. Dr. Georg Rudinger.

.

Wobei der Rat auch auf den Erkenntnissen so angesehener und weltbekannter Wissenschaftler fußt, wie etwa des Evolutionsbiologen Prof. Richard Dawkins und des – leider verstorben – Prof. Stephen Hawking. Der Anspruch des Weltrates ist hoch: „Wir wollen die Welt für unsere Kinder zu einer besseren machen.“ Einen Forderungskatalog sowie eine Liste der Wissenschaftler(innen) finden Sie hier.

 

Alte Glaubensdämme müssen vom Weltrat der Weisen niedergerissen werden, um in Zukunft ein neues und besseres „Gesundheitssystem“ entstehen zu lassen, das diesen Namen auch verdient

 

Wie sehr unser aktuelles „Krankheitssystem“ in die Sackgasse führt, zeigen für Michael Weber gerade die letzten Skandale, die die Auswüchse im System erst verdeutlichen: „Wie kann es sein, dass in manchen Krankenhäusern bis zu vier Mal häufiger an den Bandscheiben operiert wird oder drei Mal mehr Herzkatheter gesetzt werden als in anderen? Die Antwort: Es ist der wirtschaftliche Druck, gute OP-Zahlen zu schreiben und die Auslastung der Kliniken zu erhöhen.

Und warum werden bei uns jetzt im Herbst und Winter noch immer so massenhaft Antibiotika bei Verkühlungen und Grippe verschrieben, obwohl eine klassische Grippe durch Viren hervorgerufen wird? Antibiotika dürfen nur verwendet werden, um bakterielle Infektionen zu behandeln und sind bei Viren oder Pilzen absolut wirkungslos. Die Antwort auch hier: Antibiotika bringen enorme Umsätze. Die Folge: es kommt bei immer mehr Erregern zu Resistenzen gegen Antibiotika, die dann aber bei bestimmten Erkrankungen zu einem wirklich lebensbedrohlichen Problem für die Patienten werden.

Und denkt man an den Skandal mit den Implantaten, dann gilt: Je mehr schief geht, desto mehr Geld wird verdient, denn auch das Entfernen ungeeigneter Implantate wird gut bezahlt. Da wollen wir aufklären und Fehlanreize ändern durch einen vollständigen Umbau des maroden Systems.“

Senat Rom

 

Der Weisenrat (Senat) im antiken Rom – heute sind auch kluge und hochgebildete Frauen mit dabei (Symbolbild)

 

 

Die bekanntesten Wissenschaftler der Welt wollen nicht länger schweigen

„Der Weltrat wird kein Blatt vor den Mund nehmen und sich dort zu Wort melden, wo es nötig ist, um unsere Kinder und Enkel vor einem Zukunftsdesaster zu bewahren“, so Weber. Und zum Beispiel Prof. Manfred Mertins. Auch er weiß, wovon er spricht, denn er hat sich lange Jahre mit den Risiken der Atomenergie befasst und dabei die Vorteile von konsequenter Prävention erkannt. „Derzeit versucht der Mensch, immer erst nach einer Katastrophe zu reagieren. Auch im Gesundheitssektor.“ Erst jetzt kommt es langsam zu einem Umdenken bei Problem-Fetten wie gehärteten beziehungsweise Transfetten, Salz und Zucker in Lebensmitteln und es wurden viel zu spät Verbote für Tabak verabschiedet. Dabei sind in den letzten Jahren nachweislich Millionen Menschen an schlechten Lebensmitteln und am Rauchen gestorben.

Weber: „Wir wollen auch der Nahrungs-Industrie diejenigen politischen Rahmenbedingungen und Anreize geben, die sie braucht, um mit guten und gesunden Produkten langfristig mehr zu verdienen als mit krankmachenden. Der Fokus muss in allen Bereichen auf Vorsorge und Prävention liegen, damit es nicht zu Massendiabetes kommt und Krebs keine Seuche wird. Das will der Weltrat durch Aufklärung, Diskussion in den Medien und Beratung von Regierungen bis UNO verhindern.“ (pts/30.11.2018)