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Deutschlands neuer „Pflege TÜV“ startet im November

TÜV-Kontrolle

Das lange erwartete neue Pflegetransparenzsystem („Pflege TÜV“) für Heime wird ab dem 01. November 2019 gestartet, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen jetzt bekanntgab. Ab 01. November beginnen demzufolge in den Pflegeheimen endlich die Prüfungen nach dem neuen Qualitätssystem. Bereits im Frühjahr 2020 werden erste Ergebnisse veröffentlicht und bis Ende 2020 soll jedes der mehr als 13.000 Heim nach den neuen Regeln geprüft worden sein.

Die bisherigen Pflegenoten stehen seit Jahren in der Kritik, weil sie zu positiv und einheitlich ausfallen. Die Durchschnittsnoten in allen Bundesländern bewegen sich nach Angaben des GKV-Spitzenverbands zwischen 1,1 und 1,4. „Ein Pflege-TÜV, bei dem fast jedes Heim Bestnoten bekommt, bringt nichts“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in seiner Reaktion. Das neue Konzept müsse nun schnell in die Praxis kommen.

Künftig sollen Ernährung, Körperpflege und Wundversorgung geprüft werden sowie die Anstrengungen einer Einrichtung, die Mobilität ihrer Bewohner zu erhalten oder Druckgeschwüren vorzubeugen. Bewertet wird auch, ob und wie oft die alten Menschen durch Bettgitter oder Gurte fixiert werden (FEM). Damit soll die eigentliche Pflege und Betreuung der Bewohner bei der Prüfung wesentlich stärker im Fokus stehen als heute.

Die künftigen Regeln basieren auf Vorschlägen von Pflegewissenschaftlern, die diese dem Qualitätsausschuss im September 2018 vorgelegt hatten. Nun wird erwartet, dass für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen die Informationen verständlich aufbereitet würden denn jedes Jahr müssen mehr als 300.000 Pflegebedürftige eine stationäre Einrichtung finden und benötigen einen realitätsnahen Pflege-TÜV für eine schnelle Einschätzung des Angebots. Die ambulanten Pflegedienste sollen im nächsten Jahr folgen.