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Online-Befragung: Was macht die Qualität hochschulischen Praxislernens in der Pflege aus?

studium

Durch die Vorgaben des Pflegeberufereformgesetzes werden Pflegestudenten künftig einen großen Anteil ihrer Studienzeit in Praxiseinrichtungen verbringen. Erfahrungen aus den bundesweiten Modellstudiengängen zeigen, dass eine Begleitung der Praxisphasen von Studierenden gelingt, sobald die Anforderungen aller beteiligten Personengruppen berücksichtigt werden. Um den Bedarf zu analysieren, bittet das Forschungsteam um eine rege Beteiligung an einer Online-Befragung im Projekt „Entwicklung von bundesweiten Qualitätskriterien für das hochschulische Praxislernen in der Pflege (QUAHOPP)“

Ab 01.01.2020 wird es Deutschland-weit möglich sein, den Pflegeberuf (auch) im Rahmen eines Regelstudiums zu erlernen: Neben wissenschaftlichen Vorlesungen und Seminaren an der Hochschule sind die Praxiseinsätze mit 2.500 Stunden zentrale Bausteine des Bachelorstudiums: Pflegestudierende sollen in Einrichtungen des Gesundheitswesens einüben, Menschen aller Altersstufen mit verschiedensten Einschränkungen und Bedürfnissen möglichst umfassend pflegerisch zu versorgen.

QUAHOPP-Logo

Das erfordert ein hochwertiges Lernangebot in Theorie und Praxis. Um den praxisbezogenen Lern- und Entwicklungsprozess der zukünftigen Pflegefachpersonen zu unterstützen, erarbeiten nun Pflegewissenschaftler im Rahmen des Forschungsprojekts Qualitätskriterien für hochschulisches Praxislernen in der Pflege. Durch die Anwendung der Delphi-Methode sollen in den kommenden Wochen zahlreiche Vertreter*innen aus Praxis und Wissenschaft online befragt werden. Neben Lehrenden, Studierenden und AbsolventInnen von Pflege-Studiengängen werden besonders Praxisanleiter, Führungspersonen in der Pflege und Ausbildungskoordinator*innen darum gebeten, sich an der ersten Online-Befragung zu beteiligen.

Die Befragung, die unter https://www.soscisurvey.de/quahopp1/ aufgerufen werden kann, läuft bis Ende April.

Die Ergebnisse der ersten (von insgesamt drei) Befragungsrunde werden analysiert, gewichtet und anschließend auf Umsetzbarkeit geprüft. Dazu erfolgt im Sommer 2019 ein zweites Votum der Pflegefachexperten aus Hochschulen und Praxiseinrichtungen. Nach der abschließenden Diskussion und Verabschiedung der Kriterien sollen diese ab Dezember 2019 allen interessierten Praxiseinrichtungen und Hochschulen zur Verfügung stehen.

Das Projekt QUAHOPP erfolgt im Auftrag der Dekanekonferenz Pflegewissenschaft gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. unter der Projektleitung von Prof. Dr. Bernd Reuschenbach (KSH München). Das Projektbüro konnte, dank der großzügigen Unterstützung durch die Josef und Luise Kraft-Stiftung, an der KSH München eingerichtet werden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, einen Katalog lernfördernder Faktoren zu erarbeiten. Hochschulen und Praxiseinrichtungen erhalten dadurch einen Orientierungsrahmen zur Ausgestaltung des praktischen Lernens, der möglichst umfassend die Perspektiven aller beteiligten Personengruppen berücksichtigt.


Weitere Informationen: http://www.quahopp.de