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Int. Hebammen-Tag 5. Mai: „Diese Arbeit ist ein Privileg“

Von der Beratung bei der Familienplanung über die Begleitung in der Schwangerschaft, bis hin zur Geburtsvorbereitung und Unterstützung der Gebärenden sowie zur nachgeburtlichen Begleitung: Hebammen stehen Frauen während einer Zeit zur Seite, die zwar neu und aufregend, oftmals aber auch von Ängsten begleitet ist. Michaela Greiner und Miriam Kehrer (Bild), Hebammen bei den Barmherzigen Brüdern in Linz, berichten aus ihrem Alltag.

Hebammen BB-Linz Michaela Greiner und Miriam Kehrer

„Ich würde die Arbeit nicht mehr hergeben. Es ist ein Privileg, die Eltern zu begleiten und man erhält so viel Dankbarkeit“. Wenn Miriam Kehrer von ihrer Berufung spricht, fangen ihre Augen an zu leuchten. Man merkt, wie sehr sie ihre Arbeit liebt.
Seit zweieinhalb Jahren hilft sie bei den Barmherzigen Brüdern Linz Babys ans Licht der Welt zu bringen. Nebenbei arbeitet sie noch als „Wahl“-Hebamme. „Als Hebamme hat man mehrere Möglichkeiten. Man kann angestellt sein, Vollzeit oder Teilzeit, aber auch freiberuflich arbeiten. Dadurch lassen sich Familie und Beruf perfekt verbinden, speziell Hebammen die selbst Kinder haben, schätzen die Flexibilität dieses Berufes“.

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Denn eine Betreuung durch eine Hebamme ist nicht nur vor der Geburt auf jeden Fall zu empfehlen, sondern auch in den ersten Wochen danach. Besonders Jungfamilien beanspruchen immer öfter diesen Zusatzdienst. Dazu Michaela Greiner. „Sowohl die Vorsorge als auch die Phase nach der Geburt ist für werdende Mütter ein großes Thema. In den Wochen vor der Niederkunft versuchen wir, den Frauen ein realistisches Bild von der Geburt zu vermitteln. Wir zeigen Entspannungsübungen, Atemübungen und sprechen über mögliche Geburtsstellungen und Optionen bis hin zur Wassergeburt.

Haben die Frauen dann geboren, helfen wir Ihnen bei Fragen zur Rückbildung, dem Stillen, Babypflege und Ernährung sowie dem Alltag mit den Neugeborenen im Allgemeinen. Dies stellt eine große Entlastung für die jungen Eltern dar“. Ihre junge Kollegin ergänzt: „Natürlich stehen wir den Frauen während der Geburt die ganze Zeit zur Seite. Eine sehr verantwortungsvolle, aber auch spannende und aufregende Zeit. Denn jede Geburt ist anders und daher stellen wir uns auf jede Mutter individuell ein. Dafür erhalten wir vor allem von den Frauen viel Dankbarkeit“.

Hebammen-Imagebild
Bei ausdrücklichem Wunsch für eine Hausgeburt übernimmt die Hebamme Vorsorgeberatung, Geburt und Nachbetreuung. „Wir sind dafür bestens ausgebildet und solange es keine Komplikationen gibt, ist auch kein Arzt zwingend notwendig“, erklärt Greiner.
Die Geburtenstation bei den Barmherzigen Brüdern verzeichnet rund 1.700 Geburten pro Jahr. Das Motto: „Privat. Sicher. Individuell“ verdeutlicht die Philosophie der Abteilung: ein Umfeld zu schaffen, das medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und eine familiäre, fürsorgende Betreuung ermöglicht. Eine Ausrichtung, die der Berufung zur Hebamme mit den Anforderungen eines mittlerweile hochqualifizierten Berufs entgegen kommt.

Hebamme-mit-Babywaage

Akademische Ausbildung
Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Hebamme an einer von insgesamt sieben österreichischen Fachhochschule, die mit dem akademischen Grad eines Bachelor of Science in Health Studies (BSc) abschließt. Darüber hinaus gibt es an einigen FH auch entsprechende Masterlehrgänge. Dazu Miriam Kehrer: „In den drei Jahren wird theoretisches und praktisches Wissen aus Physiologie, Anatomie, Pathologie, Biologie, Gynäkologie, Pädiatrie, Neonatologie, Embryologie und Fortpflanzung vermittelt, zusätzlich wird das Erlernte bei zahlreichen Berufspraktika, während der die Studierenden alle Tätigkeitsfelder kennen lernen, vertieft.“Um ständig auf dem aktuellen Stand zu sein, müssen sich Hebammen auch nach dem Abschluss regelmäßig fortbilden.

Nähere Infos zum Beruf finden Sie hier.