„Der Mangel wird zunehmend dramatisch werden“, stellt Ursula Frohner (Bild), Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, im neuen Ingo-Newsletter mit Blick auf die herrschende Pflegesituation klar.
Dies sei darauf zurückzuführen, dass einerseits die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Beruf ausscheiden und andererseits die geburtenschwachen Jahrgänge zu arbeiten beginnen. Gleichzeitig steige die Anzahl pflegebedürftiger Menschen stark an.
Am gravierendsten wird ihrem Befund nach der Mangel in der mobilen und in der Langzeitpflege ausfallen. „Deshalb müssen unsere Versorgungssysteme neu überdacht werden. Die Gesundheitsberufe insgesamt müssen sich die Tätigkeiten und die Versorgungsprozesse neu aufteilen“, fordert Frohner. So soll der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege auch auf Visite fahren oder in der Allgemeinpraxis Aufgaben wie die Wundversorgung übernehmen. „Das, was im klinischen Bereich im Akutspital durch Pflege geleistet wird, das kann diese selbstverständlich auch im niedergelassenen Bereich“, so die Expertin.
Die Abgeltung dieser Leistungen sei durch die Versicherungsträger zu bezahlen und erfordere entsprechende Leistungskataloge. Frohner spricht sich im Info-Interview zudem für eine zielgruppenspezifische und niedrigschwellige Bedarfsplanung aus. An der Zulassung von Krankenpflegerinnen und -pflegern auch im niedergelassenen Bereich führe jedenfalls kein Weg vorbei, so die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes.