Prof. Ursula Lehr zum 90. Geburtstag: Ein völlig neues Bild vom Alter(n)

Frau Prof. em. Dr.phil. Dr. h.c. Ursula Lehr (Bild) begeht ihren 90. Geburtstag. Als Gerontologin der ersten Stunde ist sie Pionierin der Alter(n)sforschung im deutschsprachigen Raum. Wir gratulieren herzlich!

 

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Geboren wurde Ursula Lehr am 05. Juni 1930 in Frankfurt am Main. Dort und in Bonn studierte sie nach ihrem Abitur 1949 Psychologie, Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. 1954 promovierte sie an der Universität Bonn, wo sie sich 1968 auch habilitierte. 1972 wurde sie auf den Lehrstuhl für Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Universität zu Köln berufen, 1976 kehrte sie als Professorin für Psychologie und Leiterin des Psychologischen Instituts an die Universität Bonn zurück.

Im Jahr 1986 nahm sie den Ruf der Universität Heidelberg auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Gerontologie an. Dort gründete sie das Institut für Gerontologie und etablierte Alternsforschung als wissenschaftliche Disziplin in Deutschland.

Ihr Zitat: „Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“ lebt Ursula Lehr bis heute und ist damit auch für sehr viele Menschen beim eigenen Älterwerden ein Vorbild. Mit ihrer positiven Einstellung zum Altern verkörpert sie jene neue Generation der Senior*innen, die heute in fast allen Lebensbereichen aktiver und mobiler ist als früher.

Zahlreiche Grussbotschaften von Weggefährt*innen der Jubilarin bringen deren Verdienste in Erinnerung:

>> Grußbotschaft Franz J. Stoffer

KDA-Kuratorin Heike von Lützau-Hohlbein dankt Frau Prof. Lehr für ihren gleichermaßen geduldigen wie zielstrebigen Kampf für Veränderungen und eine selbstverantwortliche Gestaltung des Alterns.

>> Grußbotschaft Heike von Lützau-Hohlbein

Dr. Jürgen Gohde als ehemaliger Vorstandsvorsitzender des KDA: „Danke für den unermesslichen Beitrag, den Sie in Ihrem Leben als Hochschullehrerin und Wissenschaftlerin für das Miteinander der Generationen geleistet haben, für eine moderne Frauenpolitik, für Kinder, für eine gesellschaftliche Entwicklung, die sensibel auf die Potentiale des Alters eingeht – das hat die gebührende Anerkennung gefunden, sowohl in der Wissenschaft, in der Politik und nicht zuletzt für das KDA.

>> Grußbotschaft Dr. Jürgen Gohde

Für Kuratorin Lale Akgün ist nicht nur die berufliche Verbindung zu Frau Prof. Lehr als Kollegin bedeutend – beide sind Psychologinnen. Als Kölnerin erinnert sie sich gerne, dass Frau Prof. Lehr ihre erste ordentliche Professur in ihrer Heimatstadt inne hatte.

>> Grußbotschaft Lale Akgün

Neben ihrer beeindruckenden Karriere hat Frau Prof. Lehr auch politische Spitzenverantwortung übernommen. 1988 wurde sie als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit berufen und unter ihrer Ägide entstand 1989 der erste Altenbericht der Bundesregierung.

>> Grußbotschaft Klaus Großjohann

Für ihren Einsatz und ihr Engagement für moderne, offene und an den Bedürfnissen orientierte Versorgungsstrukturen für Menschen mit Unterstützungs- und Hilfebedarf dankt Kuratorin und Politikerin Regina Schmidt-Zadel mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: „Mensch sein, heißt verantwortlich sein“.

>> Grußbotschaft Regina Schmidt-Zadel

Auch heute setzt sich Frau Prof. Lehr aktiv für ein positives Altersbild ein. Prälat em. Rudolf Schmidt dankt für ihr Engagement als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung ProAlter für Selbstbestimmung und Lebensqualität.

>> Grußbotschaft Rudolf Schmidt

Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe – KDA (Bild u.), würdigt in einem Videogruß die ungeheure Bedeutung und den Ertrag der Forschung von Frau Prof. Lehr und dankt für ihren maßgeblichen Beitrag zur Differenzierung der Altersbilder. „Wir danken Ihnen für den Reichtum der Erkenntnis, den sie uns allen geschenkt haben“.
Den gesamten Videogruß von Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt finden Sie hier:

 

Die Jubilarin wurde ihrer enormen Verdienste wegen in unsere internationalee „Ehrenhalle der Pflege“ aufgenommen.

 

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