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Akademische Pflegeausbildung immer tiefer in der Krise: Pflegestudium in Vallendar vor dem Aus

Die Fakultät Pflegewissenschaften der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTHV) in Vallendar (Rheinland-Pfalz) wird aus wirtschaftlichen Gründen nach 15 Jahren wieder geschlossen. Das teilte die Hochschule kurz vor Ostern mit.

Pflegestudium_Vallendar_PTHV_Auslaufen_01-04-2021

„Dieser Schritt ist notwendig, um die Hochschule auf einem gesunden Fundament in die Zukunft führen zu können“, betont Provinzial Pater Helmut Scharler. Ein Grund für die Schließung sei die Tatsache, dass staatliche Mitbewerber keine Studiengebühren erheben. Auch habe sich nicht die Hoffnung erfüllt, dass sich die Pflege in Deutschland akademisiert. „In Deutschland hat die Pflege hier weniger erreicht als in anderen Ländern“, sagt Scharler.

Eingeschriebene Studierende sollen ihr Studium in der Regelstudienzeit beenden können. Es gibt aber keine Neuaufnahmen mehr. Die Pflegewissenschaftliche Fakultät an der PTHV ist die einzige an einer deutschen Universität und hat 2006 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Zurzeit gibt es insgesamt rund 300 Studierende in fünf Studienprogrammen. Sie ist auch ein Hotspot für pflegewissenschaftliche Promotionen mit aktuell mehr als 70 Promovierenden.

Etwa 100 Studierende sind im Lehramt Pflege eingeschrieben, das in Kooperation mit der Universität Koblenz angeboten wird. Dies ist von besonderer Bedeutung, da heute schon viele Professuren an Hochschulen im deutschsprachigen Raum nicht besetzt werden können. Angesichts dieser prekären Situation zeigte sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in einer Aussendung bestürzt über die geplante Schliessung der Fakultät und forderte das Land Rheinland-Pfalz sowie den Bund nachdrücklich dazu auf, durch angemessene Förderung – vergleichbar den öffentlichen Hochschulen – den Fortbestand der Fakultät finanziell abzusichern (Foto: PTHV).