Pflege-Thermometer 2021: Online-Umfrage zur häuslichen Intensivversorgung in Deutschland

Pflegeforscher des DIP Köln starteten eine bundesweite Online-Befragung, die sich gezielt an die im Sektor häusliche Intensivpflege versorgten Menschen und deren An- und Zugehörige richtet

dip-koeln

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) startetemit dem Pflege-Thermometer 2021 in die bislang größte Befragung im Feld der häuslichen Intensivversorgung in Deutschland. Ziel der Studie ist es, unterschiedliche Perspektiven der betroffenen Menschen, ihrer Zu- und Angehörigen, der versorgenden Dienste sowie die der Mitarbeitenden der Pflege zu erfassen.

Im Zentrum stehen dabei die sozialen und versorgungsbezogenen Aspekte der Betreuung, Teilhabe und Lebenswirklichkeit in den Haushalten. Auch die Chancen der Digitalisierung für diese besondere Gruppe sollen dabei mit untersucht werden. Durch Einbindung der Perspektiven der Leistungsanbieter sowie Mitarbeitenden in der Pflege sollen zudem Hinweise zu Schulungsbedarfen, Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung und der Qualitätsentwicklung identifiziert und beschrieben werden.

Unterstützt wird die bundesweite Studie von zahlreichen Patientenorganisationen, Betroffenenverbänden und Selbsthilfegruppen.
„Gerade im Feld der häuslichen Intensivversorgung bestehen Risiken der Fehlsteuerung und der Fehlversorgung, wenn konkrete Unterstützungsbedarfe unklar bleiben und die pflegerische Expertise sowie die Chancen digitaler Innovationen nicht genutzt werden“, erläutert Lothar Ullrich, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF), das Engagement.

>> Eine Teilnahme ist hier möglich.
.

Weitere Befragungen der Leitungen der Dienste sowie der Mitarbeitenden werden im Sommer folgen. „Wir wollen im ersten Schritt u.a. die unterschiedlichen Formen der Beteiligung und der Mitentscheidung an der Therapie in den Familien sichtbar machen“, betont Prof. Dr. Michael Isfort, Leiter der Studie. „Oftmals sind soziale Aspekte der Teilhabe gleichrangig zu denen der medizinisch-pflegerischen Versorgung zu sehen. Dem muss bei der Versorgung und Betreuung auch Rechnung getragen werden können“, so Isfort weiter.
Hintergrund der Studie ist, dass mit dem Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (GKV IPReG) neue Regelungen der Versorgung in der häuslichen Intensivversorgung in Kraft getreten sind, die es nun auszugestalten gilt. Zugleich bestehen in diesem Sektor der Versorgung keine systematischen Datenerfassungen und kein öffentliches Berichtswesen, sodass keine Folgenabschätzung vorliegt.

image_pdfimage_print