Praxisorientierter – digitaler – Buddy-unterstützt: Vinzenz Gruppe geht neue Wege in der Pflegeausbildung
Nach einer Österreich-weiten Erhebung unter Absolvent*innen einer Pflegeausbildung lässt die Vinzenz Gruppe in ihren drei Pflegeschulen in Ried, Linz und Wien nun konkrete Taten folgen. Die Ausbildung wird praxisorientierter und verstärkt digital sowie durch ein ´Buddy-System´ unterstützt.
Die Qualität der Ausbildung spielt bei der Mitarbeitergewinnung eine Schlüsselrolle. Die Vinzenz Gruppe hat daher die Bedürfnisse an eine moderne Pflege-Ausbildung erhoben und hebt jetzt die Schulen auf ein neues Level. Ihre Ausbildung wird praxisorientierter und digitaler. „Wenn wir das Gesundheits- und Sozialsystem in guter Qualität aufrecht erhalten wollen, müssen wir vor allem entsprechend ausbilden und für Rahmenbedingungen sorgen, die es attraktiv machen, in diesen Berufen zu bleiben“, sagt Geschäftsführer Dr. Michael Heinisch.
Praxisorientiert und flexibel
Die neue Generation der Auszubildenden fordert modernere Unterrichtsmethoden. Die Pflegeausbildung soll praxisorientierter, flexibler und digitaler sein, so die wesentlichen Ergebnisse der von Dr. Christoph Zulehner durchgeführten Online-Umfrage. Mehr als jede*r zweite Befragte* wünscht sich die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums. Über 70 Prozent wünschen die Vermittlung von Lerntechniken, Lerngruppen und Buddy-Systeme. 97 Prozent erwarten zudem auch digitale Lernmöglichkeiten wie Lernvideos und Online-Vorlesungen.
An den drei Vinzentinum-Standorten wurden auf Basis dieser Wünsche bereits zahlreiche Maßnahmen abgeleitet, darunter beispielsweise ein neues Ausbildungsgebäude in Ried/Innkreis mit modernen Hörsälen, Rechercheinseln oder einem Simulationszentrum. Auch wurden die bestehenden Lehrsäle der drei Standorte für digitalen Unterricht ausgestattet, die Infrastruktur wurde durch Content- bzw. Learning-Management-Systeme ausgebaut und erweitert.
Symbolfoto: Bertelsmann Stiftung
Mehr Betreuer, mehr Begleitung
Ddie Praktikumsplätze wurden auf 1.451 aufgestockt, die Anzahl der Praxisanleiter*innen auf 405 erhöht. Zusätzlich soll ein breites Maßnahmenpaket den Wünschen nach mehr Praxis Rechnung tragen. So steht zum Beispiel den Auszubildenden während ihrer Praktika ein Buddy zur Seite. Dieser hilft bei der Integration ins Team der Praktikumsstelle, ist Sparing-Partner, Ratgeber und Unterstützer.
Die Praxisausbildung wurde zudem ganzheitlicher gestaltet: Beim Diagnose-geleiteten Praktikum im Göttlicher Heiland Krankenhaus (Wien) begleiten Studierende die Patient*innen während ihrer gesamten Patienten-Journey anstatt wie bisher nur einen kleinen Ausschnitt der Betreuung kennenzulernen, zum Beispiel die Phase zwischen Operation und Entlassung. Ein neues Pilotprojekt startet im Herbst in Kooperation zwischen dem Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien und der Fachhochschule-Krems: Auszubildende werden während ihres Praktikums unter Aufsicht von Pflegeprofis eine Station leiten und die Aufgaben vom Schichtdienst bis zum Management wahrnehmen.
Neu ist auch die Initiative „Job-Week“, bei der sich die Wiener Einrichtungen der Vinzenz Gruppe den Absolvent*innen des Vinzentinums als künftige Arbeitergeberinnen präsentierten. Da sich die Pflege immer mehr spezialisiert, bietet das Vinzentinum Linz Weiterbildungen für onkologische Pflege, Praxisanleitung, gerontologische Pflege sowie Pflege in Notaufnahmen an.
„Wir investieren in die Pflege-Ausbildung, weil sie entscheidend ist, um das Gesundheits- und Sozialwesen zu sichern, denn die hohe Qualität unseres Gesundheits- und Pflegesystems kann nur mit der ausreichenden Anzahl an Mitarbeiter*innen gewährleistet werden“, so Heinisch.