Bei einem Notfall muss jeder Handgriff sitzen. Deshalb ist in den Spitälern die Routine des medizinischen Personals und perfekte Teamarbeit von größter Wichtigkeit. Vor einem Jahr eröffnete das >Universitäre Simulationszentrum in der Klinik Wien-Floridsdorf.
Dieses stellt die hohe medizinische und pflegefachliche Qualität für die Patient*innen in Wien sicher. Auf insgesamt 1.000 Quadratmetern bietet das Zentrum zahlreiche realitätsnahe Simulationsszenarien und abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten. Ausgestattet ist es mit modernster Technik
Ob OP, Schockraum, Kreißsaal, Intensiv- oder Bettenstation – die Räume können je nach Bedarf gestaltet werden. Auch realitätsnahe Simulationspuppen, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, stehen zur Verfügung. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der öffentlichen Präsentation: „Wir haben hier für Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte und andere medizinische Fachberufe ein perfektes Umfeld geschaffen.“
Trainingspuppen und moderne Audio-/Video-Technik
Vom Neugeborenen oder Kleinkind bis zum Erwachsenen stehen knapp 30 Simulationspuppen zur Verfügung, die teilweise die Augen öffnen, sich bewegen, atmen und sogar sprechen können. An diesen Puppen können Blutdruck und Herzfrequenz gemessen oder ein EKG gemacht werden und sie können reanimiert werden. Darüber hinaus stehen moderne Audio-/Video-Technik, Ultraschallgeräte und „Do It Yourself“-Simulatoren, die am Zentrum entwickelt wurden, für Thoraxdrainagen, Gefäßpunktionen, Laparoskopien oder ECMOs zur Verfügung. „Komplexe medizinische Notsituationen erfordern höchste Konzentration. Je öfter sie geübt werden, desto sicherer fühlen sich die Mitarbeiter*innen.
„Medizinische Fertigkeiten sind ebenso wie eine effektive Kommunikation, optimale Teamarbeit und das Nutzen aller zur Verfügung stehenden Ressourcen essentielle Teile für eine bestmögliche Patientenversorgung. Medizinische Simulation ist eine hervorragende Methode, um diese Skills zu vertiefen und eine kompetente, rasche Entscheidungsfindung, insbesondere auch in Notfällen zu üben“, so der Vizerektor der MedUni Wien, Oswald Wagner.
Gesteuert und überwacht werden die Trainingseinheiten aus drei angegliederten Steuerräumen. Anschließend wird alles analysiert. So kann in völlig sicherem Rahmen aus Fehlern gelernt und Abläufe können optimiert werden. „Das Simulationszentrum bietet in mehr als 30 verschiedenen Trainings realitätsnahe Simulationsszenarien und abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten“, so Karl Schebesta, Leiter des Zentrums. Neben den medizinisch-technischen Fertigkeiten, die immer wieder geübt werden müssen, geht es vor allem auch darum, Abläufe, Schnittstellen und die Kommunikation im multiprofessionellen Team zu trainieren.
Aktuell sind ca. 50 Trainer*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Anästhesie, Kinderheilkunde, Notfallmedizin, Geburtshilfe, Chirurgie, Kinderchirurgie und Ortho-Traumatologie im Einsatz. Primär richtet sich das Angebot an alle klinisch tätigen Mitarbeiter*innen des Wiener Gesundheitsverbundes sowie der Medizinischen Universität Wien. Aber auch externe Kolleg*innen erhalten die Möglichkeit, hier zu trainieren, sofern es verfügbare Kapazitäten gibt. Rund 200 Trainings wurden im vergangenen Jahr insgesamt durchgeführt.
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