Rückblick: Das war die Fachmesse REHACARE 2022

Nach dreijähringer Corona-bedingter Pause fand letzte Woche wieder die REHACARE-Fachmesse für Rehabilitation und Pflege in Düsseldorf statt. Rund 35.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich über die neuesten Alltagshilfen und Lösungen für fast jeden Lebensbereich.

Rehacare22_MK_5106Im Fokus der REHACARE 2022 standen unter anderem Hilfsmittel für Kinder, behindertengerechte Umrüstungsmöglichkeiten für Autos und andere Mobilitätshilfen sowie erstmalig Exoskelette zur beruflichen Wiedereingliederung im Themenpark „Menschen und Beruf“. Zu den Highlights des messebegleitenden Rahmenprogramms zählten aktuelle Themen wie Long COVID oder Digitalisierung / Teilhabe 4.0.

Mit bemerkenswerten Innovationen der Aussteller, einem dichten Produktangebot und spannenden Vorträgen direkt aus der Branche feierte die Fachmesse für Rehabilitation und Pflege ihr Comeback als führende Leistungsschau. Im Mittelpunkt des Geschehens standen vor allem die persönlichen Gespräche und das aktive Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, sowohl beim Erleben der Exponate als auch im Sport Center.

 

Bebionic Handprothese von Ottobock mit 14 wählbaren Griffarten und Handpositionen. Die intelligente Myo Plus TH Prothesensteuerung ermöglicht auch Oberarmamputierten, dass die Prothese die Bewegung vom Anwender lernt. Innovationen und Produkte mit allen Sinnen erleben sowie persönlicher Austausch und Businesskontakte aus aller Welt – darauf freut sich die REHACARE-Community zum Restart der international führenden Fachmesse für Rehabilitation und Pflege vom 14. bis 17. September 2022 in Düsseldorf.
Bebionic Handprothese von Ottobock mit 14 wählbaren Griffarten und Handpositionen.

Hoher Beratungsbedarf bei Betroffenen und Angehörigen

Der Beratungsbedarf war bei vielen Betroffenen und deren Angehörigen hoch. Selbsthilfegruppen und Sozialverbände standen ihnen mit Rat und Tat an den vier Messetagen zur Seite. Viel diskutiert wurden neben dem Einsatz von Exoskeletten in der Reha, das Thema Teilhabe 4.0. und wie man die Digitalisierung in der Arbeitswelt barrierefrei gestalten kann. Dr. Martin Danner, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG SELBSTHILFE) freute sich über die zahlreichen Gespräche am Stand. Sein Resümee: „Das war ein gelungener Neustart für die REHACARE. Gerade die Selbsthilfegruppen waren sehr froh über die Austauschmöglichkeiten, die die Messe als Informations- und Dialogplattform bietet. Trotz digitaler Formate waren die Beratungsmöglichkeiten während der Pandemie für viele stark eingeschränkt. Ich war sehr beeindruckt von den auf der REHACARE präsentierten Innovationen. Dass diese mittlerweile nahezu alle Barrieren überwinden können, verändert die Diskussion um die Barrierefreiheit nochmals entscheidend“.

Treffpunkt für Kinder, Community und Prominente
Auch prominente Gäste statteten den Ausstellern der REHACARE einen Besuch ab. So überzeugte sich der nordrhein-westfälische Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann bei einem Messerundgang von der Innovationskraft der Unternehmen und begrüßte gemeinsam mit der Landesbehinderten- und -patientenbeauftragten Claudia Middendorf die Gäste des „NRW Treffs“ am Landesstand in Halle 6. Am Stand des Landes NRW konnten sich Messebesucher und -besucherinnen unter anderem über Themen wie barriere- und suchtfreies Leben, selbstbestimmtes Wohnen und inklusives Arbeiten informieren. Außerdem standen Expertinnen und Experten für Fragen zu den Kurangeboten für pflegende Angehörige oder der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zur Verfügung. Ebenfalls zu Gast auf der REHACARE war Dr. Rolf Schmachtenberg, Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Die mehrfache Olympiasiegerin und Ausnahmesportlerin Kristina Vogel war am Stand von trivida P+L Innovations anzutreffen, die sich ebenfalls beeindruckt von der Messe zeigte: „In Deutschland haben rund 1/10 der Bevölkerung eine Behinderung. Die Welt da draußen ist bei Weitem nicht barrierefrei und daher benötigen Menschen mit einer Behinderung oder mit einem Pflegebedarf eben entsprechende Hilfsmittel. Auf einer Messe wie der REHACARE kann man sich informieren und Produkte vor allem auch ausprobieren. Darum ist sie als Plattform so wichtig und trägt entscheidend zur Teilhabe und Inklusion bei.“

Das Vortragsprogramm des Forums PRODUCTS & NEWS @ REHACARE bereicherte der Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen mit seinem Vortrag „Auf die Begegnung kommt es an“ und erklärte, warum Begegnungen wichtiger als Aufklärung sind.

Endlich wieder REHACARE: Persönlicher Austausch, live erleben und viele Neuheiten für Rehabilitation und Pflege. Top-Marken aus 38 Ländern, von Belgien bis USA, präsentieren in den Messehallen 4 bis 7 ihre Produkte und Services für die Rehabilitation und Pflege. (z.B. für Foto Ausstellerstände) Selbsthilfegruppen und Verbände stehen dem REHACARE-Publikum mit Rat und Tat zur Seite und informieren über aktuelle gesundheitspolitische Aspekte. (z.B. für Foto Selbsthilfegruppen und Verbände)
Endlich wieder REHACARE: Persönlicher Austausch, live erleben und viele Neuheiten für Rehabilitation und Pflege.

Vielfältiges Programm sorgt für Know-how und Ideenaustausch
Der TREFFPUNKT REHACARE in Halle 6 war als zentrale Plattform für Information, Begegnung und Erfahrungsaustausch das Herzstück der Veranstaltung. Trendthemen waren u.a. Long-COVID, Digitalisierung, Teilhabe am Arbeitsleben und technische Assistenz. Sehr erfolgreich verlief auch das Forum PRODUCTS & NEWS @ REHACARE, das Neuheiten von den Ständen auf die Bühne holte. Viele Besucher nutzten das Programm, um die beim Messerundgang gewonnenen Eindrücke und Informationen zu vertiefen.

Jede Menge Action im Sport Center
Mitmachen und Ausprobieren lautete im Sport Center in Halle 7a die Devise. Menschen mit und ohne Behinderung erlebten an den vier Messetagen die vielfältigen Möglichkeiten des inklusiven Sports.

Lars Wiesel-Bauer, Geschäftsführer Behinderten- und Rehabilitations-sportverband Nordrhein-Westfalen e. V. (BRSNW): „Nach der Corona Pause ist es wirklich ein schönes Gefühl endlich wieder auf der REHACARE zu sein. Fast wie ein Familientreffen. Die Begeisterung und Freude der Besucher und Besucherinnen, dass man trotz Behinderung die populärsten Sportarten ausführen kann, hat uns wirklich überwältig. Auch das neue, offene Sportplatz-Konzept hat sich wirklich bewährt.“

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