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Im Porträt: Anästhesiepfleger Michael Gander – das ist stark!

„Ich hätte mir nie gedacht, dass ich es so weit schaffe“, schildert Michael Gander seinen Werdegang vom Zivildienst bis hin zu seiner wahren Leidenschaft, der Pflege. Im Rahmen der Salzburger Kampagne „Das ist stark!“ berichtet er über seine Berufswahl und seine Arbeit im Tauernklinikum Zell am See.

„Akademischer Experte für die Anästhesiepflege“ lautet die exakte Bezeichnung für einen der – laut Michael Gander aus Zell am See – „schönsten und spannendsten Berufe, die es gibt“. Michael Gander arbeitet als Pfleger im Operationssaal und assistiert nicht nur den Ärztinnen und Ärzte, die die Narkose durchführen, sondern wacht vor allem mit vollem Herzblut über den Gesundheitszustand seiner Patient*innen – vor, während und nach dem Eingriff.

Pflege anstatt Städte- und Verkehrsplanung

Eigentlich sah Michael Gander seine berufliche Zukunft im Bereich Städte- und Verkehrsplanung. Doch während seines Geografie Studiums haben ihm seine positiven Erlebnisse und Erfahrungen während des Zivildienstes beim Roten Kreuz keine Ruhe gelassen. „Die Zeit hat mich sehr geprägt und mein Interesse für vor allem den medizinischen Bereich geweckt. Diese Erinnerungen haben mir auch schnell klargemacht, dass ich eigentlich etwas in diesem Bereich machen will“, schildert Gander, der sich daraufhin in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Zell am See angemeldet hat.

Ehrgeiz besiegte Zweifel

„Die Krankenpflegeschule hat mir Respekt eingeflößt, weil ich mir gedacht habe: ‚so viel lernen und das ganze Drumherum – ob ich das überhaupt schaffe?‘. Aber ich habe den Ehrgeiz dann schnell gefunden und die drei Jahre durchgezogen“, so der Zeller. Danach hat Gander auf der „Interne“ im Tauernklinikum gearbeitet und später ein Angebot in der Anästhesiepflege angenommen.

Studium in bewegten Zeiten

„Nach zwei Jahren in der Anästhesie habe ich dann in Graz die Ausbildung zum akademischen Experten gemacht“, so Michael Gander und fügt hinzu: „Leider hat mir Corona nach einem Jahr und kurz vor Abschluss einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich musste das Studium kurz unterbrechen“. In dieser Zeit wurden der Pfleger und seine Kolleginnen und Kollegen dringend auf den Stationen gebraucht. „Wir durften den Abschluss aber dann unkompliziert online machen“, so Gander, der seit insgesamt sechs Jahren in der Pflege tätig ist.

Fachwissen braucht auch Empathie

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„Ok, wir sind für Sie da und Sie können sich auf uns verlassen“, mit diesen Beispielworten beschreibt der Anästhesiepfleger einen wichtigen Teil seiner Arbeit. Es geht nämlich nicht nur um das Vorbereiten von Medikamenten und Gerätschaften für die Operationen, sondern vor allem um den Menschen auch vor und nach dem Eingriff. „Die fachliche Kompetenz ist äußerst wichtig. Aber man kann Wissen haben, so viel man will, wenn das Menschliche fehlt, bringt einem das gar nichts. Der Patient braucht Empathie“, schildert Michael Gander.

Ein hervorragender Kollege

Wenn man sich im Team von Michael Gander umhört, scheint er ein äußerst wichtiger Teil zu sein. Laut dem Bereichsleiter der Anästhesiepflege am Tauernklinikum, Michael Haller, findet er trotz der vielen Technik im OP auch immer wieder die richtige Balance zwischen Geräteüberwachung und Gesundheitspflege. „Der Michi ist ein hervorragender Kollege. Er lässt einen Patienten nie aus den Augen“, so seine älteste und erfahrenste Pflegekollegin auf der Station, Roswitha Ahlers.

„Was wichtig ist, ist Humor. Auch wenn es gerade einmal nicht so lustig ist, Humor ist einfach gut für die Seele“

DGKP Michael Gander

>Pflegekampagne „Das ist stark!“ – www.dasiststark.at

Foto/Video: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner