Regierungskommission Krankenhaus: Pflege soll in der Primärversorgung stärker steuern

Pflegefachpersonen sollten in der Primärversorgung eine wichtigere Rolle spielen. Das empfiehlt die „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ in ihrer jetzt vorgestellten Stellungnahme.

Die Expert*innen geben Empfehlungen darüber ab, wie die Versorgung an den Sektorengrenzen optimiert werden kann. Die „Trennung der Gesundheitsversorgung in den ärztlichen und den nichtärztlichen Sektor wirft mit dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel immer größere Probleme auf“, heisst es in der Stellungnahme. „Für die sichere und wohnortnahe Gesundheitsversorgung als Daseinsvorsorge – insbesondere für eine alternde Bevölkerung – ist eine interprofessionelle Versorgung erforderlich.“

„Advanced Nurse Practitioner“ sollen flächendeckende Primärversorgung übernehmen

Konkret rät die Kommission, eine flächendeckende Versorgung durch angemessen qualifizierte Pflegefachpersonen („Advanced Nurse Practitioner“) aufzubauen, die in enger Kooperation mit den Primärärztinnen und -ärzten die wohnortnahe therapeutische Versorgung insbesondere chronisch kranker Menschen übernehmen.

Dies sollte jedoch selbstständig, unabhängig und ohne Arztvorbehalt möglich sein.

Auch die Versorgungssteuerung der Patient*innen könnte rein pflegerisch oder interprofessionell erfolgen.

Ein wichtiger Aspekt ist nach Einschätzung der Kommission die Überwindung der sogenannten „doppelten Facharztschiene“, also die Trennung der fachärztlichen Versorgung im niedergelassenen und stationären Bereich. Generell sollten Fachärzte eher an Kliniken tätig sein. Primärärzte (praktische Ärzte, Allgemeinmediziner, Hausärzte, Pädiater, aber auch Gynäkologen und Psychiater) sollten hingegen stärker die Patientenversorgung steuern und entscheiden, ob ein Patient überhaupt in ein Krankenhaus muss – oder zu einem niedergelassenenFacharzt weitergelotst wird.

>zur ausführlichen Stellungnahme

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