Mit Team-Nursing mit ungelerntem Personal könn(t)en finanzmarode Spitäler viel Geld sparen. Doch der Schein trügt: Eine US-Studie zeigt deutlich, dass die Patienten unter diesem Modell leiden. Die daraus resultierenden Folgen machen den Kostenvorteil rasch zunichte. Es lohnt sich also, aus den Fehlern Anderer zu lernen.
Beim Team-Nursing übernimmt eine vier- bis sechsköpfige Gruppe von nicht-qualifizierten, schlechter bezahlten Mitarbeitenden mit einer (qualifizierten) Leitung die Pflege eines Patienten. So werden Fachkräfte eingespart und Kosten gesenkt.
- einem 7 Prozent höheren Risiko für Patienten, während des Spitalaufenthalts zu sterben.
- einem 1 Prozent höherem Risiko, dass sie innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung erneut eingewiesen werden, sowie zu
- 2 Prozent längeren Spitalaufenthalten.
Patientenzufriedenheit rasselt in den Keller
Signifikant sinkt auch die Patientenzufriedenheit. Ausserdem verursachen die vermeidbaren Todesfälle und Wiedereinweisungen der staatlichen Krankenversicherung Medicare zusätzliche Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Aber auch den Spitälern bringt das Team-Nursing-Modell langfristig nichts: Sie verlieren mehr Geld dadurch, dass die Patienten wegen der schlechteren Pflege länger im Spital bleiben müssen – laut Studie 66 US-Dollar weniger Einnahmen pro Patient und Tag.
Finger weg vom Qualitätsdumping in der Pflege!
Die US-Studie kommt zum Schluss, dass das Team-Nursing in jeder Hinsicht kein gutes System sei. Auch wenn die Gesamtarbeitszeit des Pflegepersonals gleich bleibe, führe eine Verringerung des Anteils qualifizierter Pflegekräfte zu einer signifikanten Zunahme von vermeidbaren Todesfälle, von Wiedereinweisungen, längeren Krankenhausaufenthalten und zur geringeren Patientenzufriedenheit.
>zur >>Studie (Medical Care, July 2024 – Volume 62 – Issue 7)
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Ein Erstbericht zu diesem Thema ist im Schweizer Branchenmedium >Medinside am 24. Juli 2024 erschienen. Anm.d.Red.)