Welche Aufgaben, Möglichkeiten oder gar ethisch begründbare Notwendigkeiten ergeben sich für das behandelnde Team in Situationen, in denen trotz modernster Intensivmedizin keine Heilung mehr möglich und jede kurative Option ausgeschöpft ist, das Leben nur noch eine begrenzte Zeit erhalten werden kann oder eine Verlängerung des Lebens auch eine Verlängerung von Leid bedeutet?
Inwieweit soll eine lebenserhaltende Therapie angesichts einer infausten Prognose fortgeführt werden, oder gibt es ethische Aspekte, die auch deren Rücknahme oder Beendigung nahelegen?
Welche Stufen der Therapiezieländerung sind möglich, wann und auf welche Weise sollten diese in einem Team beschlossen, eingeleitet und umgesetzt werden? Wie ist „Sterbenlassen“ abzugrenzen von aktiver Lebensbeendigung?
Diese existenziellen Fragen stellen sich auch in der Betreuung schwerstkranker Kinder, insbesondere in der Gruppe der allerjüngsten, kleinsten und vulnerabelsten Patienten – jenen in der Neonatologie: Was tun bei Komplikationen, welche ein Überleben gar nicht oder nur mit schwerster Behinderung erwarten lassen? Welche Möglichkeiten der Palliativbetreuung bestehen bei bereits pränatal bekannter infauster Prognose?
Trotz oder gerade aufgrund dieser so wichtigen Fragen bleibt immer der betroffene Patient mit seiner Familie im Fokus des ärztlichen und pflegerischen Handelns: Hier spielen empathische, professionelle Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und Teammitgliedern, Wahrnehmen und Deutung eines geäußerten Sterbewunsches und die Berücksichtigung der rechtlichen Grundlagen eine entscheidende Rolle.
All diesen Themen widmen sich exzellente Referentinnen und Referenten verschiedenster Fachbereiche aus Österreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz im Rahmen der 4. Salzburger Bioethik-Dialoge.
Vorab findet als YOUNG BIOETHICS für die medizinische U35-Generation ein kompaktes Vorsymposium in Medizinethik statt. Dieses möchte jungen Kolleginnen und Kollegen aus Ärzteschaft und Pflege den Einstieg in die Medizinethik erleichtern und Grundlagen vermitteln.