Homecare: UK Leipzig schliesst wichtige Lücke der häuslichen Palliativ-Versorgung

Am 2. September 2024 startete das Uniklinikum Leipzig (UKL) mit „palliativ bewegt“  die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV). Sechs Pflegefachkräfte und drei Ärzt*innen betreuen künftig schwerstkranke Patient*innen rund um die Uhr in deren häuslichem Umfeld.

Das Team von palliativ bewegt – SAPV umfasst sechs spezialisierte Pflegefachkräfte und drei Palliativmediziner*innen

Foto: UKL/Stefan Straube

Damit bietet das UKL – Sektoren-übergreifend – eine wichtige Ergänzung zur stationären palliativen Versorgungsleistung an, die darauf abzielt, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatient:innen in der Häuslichkeit zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Zielgruppe sind Patient:innen, die an einer unheilbaren Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium leiden. Zusätzlich sind bei ihnen Intensität und Komplexität der sich aus dem Krankheitsverlauf ergebenden Probleme so ausgeprägt, dass für sie eine allgemeine ambulante Palliativversorgung nicht ausreicht. Eine SAPV kann durch jeden niedergelassenen Arzt oder Ärztin sowie durch Ärzt:innen in der stationären Versorgung verordnet werden.

„Erhebungen zeigen immer wieder, dass der weit überwiegende Teil der Sterbenden die letzten Tage im häuslichen Umfeld beziehungsweise im Hospiz verbringen möchte“, erklärt Dr. Patrick Zimmermann, ärztlicher Leiter des SAPV-Teams am UKL. „Den Wunsch dieser Menschen wollen wir unterstützen und Ihnen ein beschwerdearmes Leben in ihrer gewohnten Umgebung beziehungsweise in einer stationären Pflegeeinrichtung ermöglichen. Die Begleitung richtet sich ebenso an die Angehörigen.“

Ob nur vorübergehend oder für einen längeren Zeitraum – im Mittelpunkt stehen sowohl eine Therapie zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit oder Unruhe als auch eine optimale Versorgung und Begleitung am Lebensende beziehungsweise während der anschließenden Trauerphase.

Im Bild )v.li.): Offizielle Eröffnung von palliativ bewegt – SAPV des UKL durch Klinikdirektor Prof. Sebastian Stehr, gemeinsam mit Dr. Patrick Zimmermann (Ärztlicher Leiter des SAPV), Nicole Wegner (Pflegerische Leitung des SAPV-Teams) und Annett Huke, Pflegerische Leiterin des Departmants für Operative Medizin.

Foto: UKL/Stefan Straube

Um dies zu gewährleisten, nehmen am 2. September sechs Pflegefachpersonen sowie drei Ärzt:innen mit einer Spezialweiterbildung im Bereich Palliativmedizin und langjähriger Erfahrung in der Palliativversorgung ihre Arbeit bei palliativ bewegt – SAPV des UKL auf. Dank diesem fachlichen Spezialwissen sind sie in der Lage, die Patient:innen und deren Angehörige rund um die Uhr im Rahmen von Hausbesuchen oder per telefonischem Kontakt optimal zu versorgen und zu beraten. Sie koordinieren ebenfalls die nötigen Versorgungsleistungen – bis hin zu einem umfassenden, individuellen Unterstützungsmanagement. Für die Besuche der Patient:innen stehen drei Pkw zur Verfügung, mit denen das Team innerhalb von 45 Minuten vor Ort sein kann. Regelmäßig finden Besprechungen statt, bei denen jeder einzelne Fall aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven erörtert wird und die nächsten Schritte festgelegt werden.

„Dazu arbeiten wir eng mit anderen Akteuren der Primärversorgung wie beispielsweise den jeweiligen betreuenden Hausärzten, aber auch ambulanten Pflege-, Sozial- und Hospizdiensten sowie Versorgern wie Apotheken und Sanitätshäusern zusammen“, betont die pflegerische Leiterin Nicole Wegner.

„Mit palliativ bewegt – SAPV des UKL gibt es das dritte SAPV-Team im Leipziger Stadtgebiet und eine vierte Säule der Palliativmedizin am UKL – neben Palliativstation, Stationärem Palliativdienst und der Palliativambulanz“, betont Dr. Patrick Zimmermann. Die SAPV ist der erste ambulante Dienst des Klinikums, der Patient*innen ausserhalb der Klinikräume in ihrem privaten Umfeld betreut. Zur nachhaltigen Finanzierung wurde mit den Krankenkassen ein Vergütungsvertrag auf Basis von vereinbarten Fallpauschalen geschlossen.

palliativ bewegt – SAPV des UKL ist rund um die Uhr über die Notfallrufnummer 0341 97-12505 erreichbar.

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