Thüringen: Immer längere Krankenstände – Aufnahmestopps in einzelnen Pflegeheimen

Weil immer mehr dringend benötigte Pflegekräfte wegen Krankheit ausfallen, ist die pflegerische Versorgung nicht mehr überall in Thüringen gewährleistet, warnt der Arbeitgeberverband bpa.

Aktuelle Zahlen des BKK Dachverbandes sprechen von durchschnittlich 39 Krankheitstagen jährlich – deutlich mehr als in anderen Branchen. Das verstärke noch den ohnehin massiven Personalmangel in der Pflege, sagte die thüringische bpa-Landesvorsitzende Margit Benkenstein (Bild) jetzt bei der Qualitätskonferenz in  Erfurt.

Foto: bpa

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„Gesunde Beschäftigte sind die Basis für eine gute Pflege. Die Pflegeeinrichtungen haben dies längst erkannt und betriebliche Gesundheitsförderung zur Managementaufgabe gemacht“, so Benkenstein. „Gleichzeitig erleben wir durch die zunehmende Zahl von Pflegebedürftigen aber eine immer weiter steigende Arbeitsverdichtung.“ Das erhöhe die Belastung für die Pflegekräfte.

„Kompetenzvermutung“ für ausländische Fachkräfte gefordert

In dieser Situation sei es völlig unverständlich, dass sich das zuständige Ministerium schnellen und unkomplizierten Lösungen zur Entlastung der Pflegeteams verschließe. Der bpa hatte gemeinsam mit dem Verband der Ersatzkassen eine „Kompetenzvermutung“ vorgeschlagen, bei der dreijährige ausgebildete internationale Kräfte mit entsprechenden Sprachkenntnissen sofort als Fachkräfte in der Versorgung von Pflegebedürftigen eingesetzt werden können und nicht erst monatelang auf die Überprüfung ihrer Abschlüsse warten müssen.

„Wenn dauerhaft jede zehnte Pflegekraft krank ist, sind wir es den Mitarbeitenden schuldig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, sie durch mehr Unterstützung zu entlasten“, so bpa-Landesvorsitzende Benkenstein.

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